A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 2. (Szeged, 1996)
RÉVÉSZ László: Honfoglalás kori temető Szentes-Borbásföldön (Szabó János Győző ásatása nyomán)
und ihr Friedhof in der Gemarkung von Sarud. Absolute und relative Chronologie des Friedhofes, Charakter des Friedhofes. EMÉ 16-17(1978-1979) 1980,45-136. SZŐKE 1962 Szőke B.: A honfoglaló és kora Árpád-kori magyarság régészeti emlékei. RégTanl. Budapest 1962. TETTAMANTI 1975 Tettamanti S.: Temetkezési szokások a X-XI. században a Kárpát-medencében. — Begräbnissitten im 10-11. Jh. im Karpatenbecken. StudCom 3 (1975)79-123. H. TÓTH 1976 H. Tóth E.: The equestrian grave of IzsákBalázspuszta from the period of the magyar conquest. — Az izsák-baláspusztai honfoglaláskori lovas sír. Cumania4 (1976) 141-184. VÁNA 1954 Vána, Zd.: Madiari a Slované ve svetle archeologickych nálezu X-XLI stoleti. SlovArch 2 (1954) 51-104. EIN LANDNAHMEZEITLICHES GRÄBERFELD IN SZENTES-BORBÁSFÖLD (NACH DER A USGRABUNG VON JÁNOS GYŐZŐ SZABÓ) László RÉVÉSZ Die Gräber des Friedhofes von Borbásföld wurden nicht in Reihen, sondern in Gruppen angeordnet (Abb. 1, 2). Die Absonderung der einzelnen Gruppen wird auch durch die Verteilung des Fundmaterials suggeriert. Obwohl man über den Fundreichtum der einzelnen Gräber wegen der hochgradigen Zerstörung nur vorsichtig aussprechen darf, scheint es doch eindeutig zu sein, daß der einstige Führer dieser Gemeinschaft in dem, einen zentralen Platz einnehmenden Grab 5 bestattet wurde. Dieses Grab wurde zwar ebenfalls beraubt, es kamen der einzige Goldfund dieses Gräberfeldes, ein Haarring und ein, im Fundmaterial dieser Epoche — mindestens in Männergräbem — selten auftauchender Sattel mit vergoldeten Silberbeschlägen vor. Eine der Grabgruppen befindet sich nördlich der zentralen Bestattung. Hierher gehören die Gräber 1-3,7, und 19-21. In dieser Gruppe wurden vier Männer und zwei Frauen begraben, das Geschlecht eines weiteren Skelettes kann nicht bestimmt werden. Die Frauengräber wurden ausgeraubt, während die Männergräber unversehrt sind. Mit Ausnahme eines Grabes (Grab 19) konnte das bestattete Pferd in jedem Fall registriert werden. Die Pferdezaumzeuge wurden mit Silber-, Bronze- oder Eisenblechen verziert und in zwei Fällen mit leierförmigen Schnallen befestigt. In diesen Gräbern kamen auch die sicher in die Mitte bzw. zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts datierbaren Gegenstände zum Vorschein, wie die byzantinische Münze und das trapezförmige, schultrige Steigbügelpaar. Die Grabgruppe südlich der zentralen Bestattung ist viel gegliederter als die vorige und sie besteht in sich aus zwei Teilen. Im Südwesten wurden drei Männer (Grab 8,13,15), drei Frauen (Grab 10,12,14) und zwei Kinder (Grab 6, 9) begraben. In zwei Gräbern neben den drei Bestattungen mit Pferd wurde nur Pferdegeschür gefunden und in zwei Frauengräbem fehlte auch das. Das ist umso mehr auffallend, da die in den letzterwähnten Gräbern (Grab 12 und 14) bestatteten Frauen über die an Edelmetall reichsten Kleider des ganzen Gräberfeldes verfügten: Sie allein trugen gepreßte Kaftanzierden, rhombische Hemdkragenbeschläge oder solche mit Anhänger und beschlagverzierte Stiefel. Diese Gruppe hatte einen eigenen Führer Er lag im Grab 15 und ein beschlagverzierter Gürtel wurde ihm beigegeben. Den Schmucksachen, Kleiderzierden und Bestattungssitten nach weist also diese Gruppe ein viel abwechslungsreicheres Bild als die vorige auf. Die Erklärung besteht teilweise vielleicht auch dann, daß nur ein einziges Grab von den hiesigen, nämlich das Grab 10 ausgeraubt wurde, was auch in sich selbst eine kennzeichnende Eigentümlichkeit ist Die am SO-Rand des Gräberfeldes freigelegten Gräber wurden davon durch einen 6-8 m breiten leeren Streifen abgegrenzt In keinem dieser Gräber konnten Pferdebestattungeit beobachtet werden. Ein Frauen- und ein Mäimergrab (Grab 16, 17) wurden ausgeraubt, obwohl eine Knochensteifung eines Bogens in dem letzteren Grab trotzdem übrigblieb. Im Grab 11 lag ein Kleinkind. Das Grab 18, in dem eine Frau ohne Beigaben bestattet wurde, befand sich am Südrand des Gräberfeldes. Die unregelmäßig, in Hockerlage bestattete Frau wurde auch solchennaßen von den anderen Mitghedem der Gemeinschaft abgesondert Im Lichte der vorher Gesagten bin ich der Meinung, daß sich drei Familien in Szentes-Borbásföld begraben ließen: Obzwar sie ein gemeinsames Gräberfeld benutzten, teilten sie dessen Gebiet untereinander auf. Ob diese Familien einander fiktiv oder wirklich anverwandt waren, kann man ohne anthropologische Analyse nicht entscheiden, die archäologischen Funde bieten in dieser Hinácht keinen Anhaltspunkt. Die im Nachlaß bemerkbaren winzigen Unterschiede sind zwar zur Absonderung der einzelnen Gruppen genügend, können sie zur eindeutigen Bestimmung ihres abweichenden Ursprungs kaum beitragen. Der auf dem zentralen Platz begrabene, gemeinsame Führer kann auf die engere Beziehung unter ihnen hinweisen. Die geringe Zahl der Gräber deutet darauf hin, daß das Gräberfeld durch eine, höchstens zwei Generationen hindurch, 30-40 Jahre lang belegt wurde. All das ist hinsichtlich der Datierung ebenfalls grundsätzlich wichtig. Die meisten Funde vertreten im 10. Jahrhundert allgemein benutzte Typen, aber es gibt unter ihnen keinen einzigen archaischen Gegenstand, der ganz sicher an die erste Generation geknüpft werden könnte. Für die Mitte bzw. zweite Hälfte kennzeichnende Gegenstände wie die trapezförmigen, schultrigen Steigbügel, die Armreife mit eingedrehtem Ende und nicht zuletzt der byzantinische Soüdus, eine Prägung der Mitkaiser Konstantinos VII. und Romanos IL (948959) tauchen aber auf. Der Solidus ist eine außerordentlich abgewetzte, lange benutzte Münze, die früher als die 970er Jahre nicht in die Erde gelangen konnte. Zugleich fehlen auch die, fur