A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 2. (Szeged, 1996)
LŐRINCZY Bábor – SZALONTAI Csaba: Újabb régészeti adatok Csongrád megye területének 6-11. századi településtörténetéhez II.
— Gräberfelder Szeged-Fehértó A und B (MADARAS 1995), femer das der großen Gräberfelder Szeged-Makkoserdö, Szeged-Kundomb und Csenge le-Feketehalom 1995 veröffentlicht werden (SALAMON-CS. SEBESTYÉN 1995; SALAMON 1995; TÖRÖK 1995). Dadurch erfolgte em großer Schritt in der Publizierung der awarenzeitlichen Fundorten des Komitates Csongrád. Szentes und seine Umgebung sind vielleicht in diesem Komitat am wenigsten bearbeitet. Diese Lage wurde gewissermaßen besser, als die awarenzeitlichen Fundorte von Mindszent — sowohl die Gräberfelder als auch die Ergebnisse der Geländebegehungen — fürjeden zugänglich wurden (SZALONTAI 1995). Was die anderen Bearbeitungen betrifft, ist es zu erwähnen, daß traditionelle Gräber, Stollen- und Nischengräber, die drei, voneinander abweichende Bestattungstypen vertreten, ferner Stollengräber von vier verschic-denen Untertypen und die I-Iauptcharakterzüge des bis dahin freigelegten Details des frühawarcnzeitlichen Gräberfeldes von Szegvár-Oromdülő vom Ausgräber bekanntgemacht wurden (LŐRINCZY 1992; LÖRINCZY 1995). Über das Gräberfeld mit 534 Gräbern von SzékkutasKápolnadülö aus dem 7. bis 9. Jahrhundert erschien ein Vorbericht (B. NAGY 1993), bzw. über das eiserne Sargkreuz des Grabes 9 ein Aufsatz (B. NAGY 1993a). Außer den Publikationen älterer und neuerer Fundorte erschienen zahlreiche, auf Analysen beruhenden Studien, in denen — bis dahin mehr oder weniger bekannte — immer neuere Punde bekanntgemacht wurden. Von den Schmucksachen aus dem 6. bis 9. Jahrhundert wurden die Ohrgehänge von DeszkAmbrus Grab 3, Deszk-H Grab 12 und Szegvár-Oromdűlő Grab 730 und 866, bzw. das neulich von Csengele in die Sammlung des Móra-Fcrenc-Museums gelangte Ohrgehänge bei der Klassifikation der goldenen Ohrgehänge mit Granulationsverzierung erwähnt, ferner legte man auch die Funde des Grabes 120 von Csongrád-Felgyő und die des Grabes 104 von SzegvárSzőlőkalja dar (ORMÁNDY 1995). Im Laufe der Übersicht der Agraffen wurden die Exemplare von Tápé und Szegvár-Szőlőkalja ebenfalls behandelt (KÜRTI-WICKER 1991,19, Abb. 2. 4, 6). Von den Funden der Männergräber bearbeitete und bewertete László Simon das einschneidige Schwert mit Silberbeschlägen, welches im Grab 11 des von Béla Kürti 1988 erschlossenen Gräberfeldsdetails in Tápé-Kerckgyöp vorkam (SIMON 1992). Csanád Bálint bildete die im Grab 60 des Gräberfeldes Klárafalva-B gefundenen Gürtelbeschläge und Riemenzungen in seinen Studien ab, in denen er die 'typologie und Chronologie der Beschläge Martinovka-Typs behandelte (BÁLINT 1992, 407, Taf 56.1-11; BÁLINT 1995, 186, Abb. 56. 1-11). Außerdem wurde auch die auf dem Fundort Csongrád-Hunyadi-Platz vorgekommene große Riemenzunge mit Greifenmotiv einzelnen Typs bis in die Einzelheiten veröffentlicht und bewertet (SZALONTAI 1994). Bei der Behandlung der mit einer Schnauze versehenen Gefäße bzw. bei deren mit viereckigem Mund wurden die Gefäßbeigaben folgender, im Komitat Csongrád freigelegter Gräberfelder von Tivadar Vida im Katalog besprochen bzw. abgebildet: Kiszombor-1 3 Grab 210, Szeged-Fehértó-A Grab 107,248,270, Szeged-FehértóB Grab 11, Szeged-Kundomb Grab 43, Szegvár-Szőlőkalja Grab 74,86,87,89,90,108 (VIDA 1992). Hinsichtlich der inneren Chronologie der Frühawarenzeit ist es wichtig, daß die im Grab 30 von Deszk-G, im Grab 2 von Kiszombor-O, im Grab 24 von Szeged-Makkoserdö und im Grab 1 von Szegvár-Sápoldal zum Vorschein gekommenen Münzen, femer der im Grab 761 von Szegvár-Oromdülő gefundene Solidus anläßlich der Bewertung der in den Stollengräbern vorgekommenen byzantinischen Münzen wieder publiziert wurden (SOMOGYI 1995). Außer den Fiindbesprcchungen wurden auch die interdisziplinären Möglichkeiten hinsichtlich der Bearbeitung der hiesigen Fundstellen ausgenutzt. Als ein gutes Beispiel dient einerseits die Arbeit, in der die Ergebnisse der an Holzresten von, in awarenzeitlichen Gräbern in Klárafalva-Vasüt-Straßc vorgekommenen Särgen gemachten Untersuchungen mitgeteilt wurden (MOLDOVAY 1993). Die Studie, deren Vcrfassenn die an einigen, in den Gräbern des Gräberfeldes zu Székkutas gefundenen Gürtelbeschlägen bezüglich der Art und Technik der Verzinnung gemachten Materialproben veröffentlichte, ist hier ebenfalls zu erwähnen (SZŐKE 1995). János Ormándy führte Matenalprüfungen an einigen, im Móra-Ferenc-Museum aufbewahrten awarenzeitlichen Ohrgehängen durch, um aus der Goldfeinheit — betreffs der einzelnen Gegenstände — konkrete Schlußfolgerungen darauf ziehen zu können, ob die frühen awarischen byzantinischen Solidi bei der Herstellung von Schmucksachen als Rohstoffe gedient haben könnten (ORMÁNDY 1995,163). Von den Bestattungssitten veröffentlichte man die in den awarischen Gräberfeldern folgender Fundplätze erschlossenen Gräber mit partieller Tierbestattung: Deszk-Ambrus, Deszk-D, Deszk-G, Deszk-H, Deszk-L, Deszk-N, Deszk-O, Deszk-P, DeszkR, Deszk-T, Kiszombor-Nyilas-Flur, Kiszombor-O, Klarafälva-B, Klárafalva-Ackerfeld von I. Barna, Szegvár-Sápoldal, SzentesLapistó, Szőreg-Sandgrube, Szöreg-Ziegelei bzw. TiszaszigetAfedresháza/Ószenüván (LŐRINCZY 1992,113-116). Im Katalog der Studie über die Stollengräbcr wurden die Fundorte des Komitates Csongrád mit mehreren oder wenigeren Bestattungen aufgezahlt wie folgt: Deszk-Ambrus, Deszk-G, Deszk-H, Deszk-L, Deszk-P, Deszk-T, Kiszombor-E, Kiszombor-O, PitvarosWasserspeicher, Szeged-Makkoserdö, Szegvár-Oromdűlő, Szegvár-Sápoldal, Szöreg-Ziegelei (LÖRINCZY 1994). Auch topographisch ist es wichtig, daß die siedlungsgeschichtliche Monographie von zwei Siedlungen des Komitates Csongrád herausgegeben wurde. Mit I Iilfe dieser Werke kann man die awarischen und laiidiialimezeitlichcn Fundstellen in der Umgebung von Makó bzw. Kiskundorozsma ebenfalls kennenlernen (TROGMAYER 1993, 125-144; NAGY 1995). Das im Komitat Csongrád vorgekommene Fundmaterial aus dem 10. bis 11. Jahrhundert wurde un Gegensatz zur Awarenzeit in geringem Maße publiziert. Nur ein einziger Fundort wurde von Katalin Vályi in die Fachliteratur cingefülut: Sie beschrieb und bewertete nämlich die auf dem Fundplatz Pusztaszer-Kiszner-Gehöft freigelegten drei Bestattungen (VÁLYI 1994). In Beziehung mit der computertomographischen Untersuchung eines in situ aufgenommenen Köchers mit Eisensteifung legte Béla Kürti das Grab 36 des in Szeged-CsongrádiStraße erschlossenen landnahmezeitlichen Gräberfeldes dar (KÜRTI 1992). Eine ausführliche typologische und geschichtliche Analyse wurde über die in Csanádpalota, Hódmezővásárhely, Makó, Szeged, Szentes-Szentilona, Szcntes-Szentlászló und im Gebiet des Komitates Csongrád vorgekommenen byzantmi-