A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 1. (Szeged, 1995)

HORVÁTH, László András: Neue Funde der Szakálhát-Gruppe von Szentes-Ilonapart

nur selten als selbständige Verzierungsart erscheint (BANNER^ÁLINT 1935,82; KALICZ-MAKKAY 1977, 91; GOLDMAN 1978,36), dürfen wir ihre Rolle nicht unter­schätzen. Die eingeritzten und bemalten Linienbän­der, der vielleicht charakteristischste Zug der Gruppe, erscheinen schon in der frühen Szakálhátpe­riode, noch dazu in großer Menge (SZÉNÁSZKY 1979, 76). In unserem Fundmaterial kamen sie, wie gewöhnlich, mit der eingeritzten Verzierung zusam­men und ausschließlich in der Grube 1 vor (Abb. 3, 2,10; Abb. 4, 3,6). Plastische Verzierimg Wie erwähnt, dienten die plastischen Bestand­teile der Gefäße eher praktischen Zwecken. Sie waren Griffe und GriiTbuckel, die auf allen Gefäßar­ten vorkamen (Abb. 1, 8; Abb. 2, 4, 6; Abb. 3, 3; Abb. 4, 4; Abb. 5, 7; Abb. 6, 2, 5-8,10-11). Interes­sant sind die kleinen Spitzbuckel, die hauptsächlich auf Schüsseln und in der Grube 2 erscheinen (Abb. 5, 11; Abb. 6,2,10,11). ZUSAMMENFASSUNG Die Anwesenheit der Szakálhát-Gruppe wurde in Szentes-Ilonapart schon früher nachgewiesen, doch muß man bemerken, daß die eben vor einem Jahrzehnt publizierten Funde (HORVÁTH L. 1983) mit den Gegenständen der Ausgrabung 1984 nicht völlig identisch sind. Die letzteren — hauptsächlich die Funde der Grube 4 — scheinen unbedingt jünger zu sein. 10 Die hiesigen Szakálháter Funde repräsentieren die, unseren heutigen Kenntnissen nach späteste Phase der neolithischen Besiedlung auf diesem Fundplatz. Der Unterschied zwischen den früher publizierten und den jetzigen Funden besteht in dem Mangel von wohlbekannten Typen und in dem Auftauchen von neuen Gefaßformen. Die Parallelen der Funde der Grube 1 können wir hauptsächlich un­ter den Formen der frühen und entwickelten Szakál­hát-Gruppe finden. Hier können wir neben den Schalen- und Schüsselformen die feinpolierte, dünnwandige Ware und die rotbemalte Linienband­verzierung erwähnen. Das Auftauchen der seichten, dickwandigen Schüssel weist daraufhin, daß man hier mit der frühesten Szakálhát-Phase nicht zählen kann. Die Funde der Grube 2 sind mit denen der Grube 1 beinahe identisch. Die Tonqualität der Kera­mik ist hier ebenfalls ausgezeichnet und die Mehr­zahl der Gefäße wurde hochpoliert. Bei der Fein­keramik dominieren die Schüsseln und die Tassen (Abb. 5, 1-4, 7, 11, 12; Abb. 6, 1-3, 5-8, 10, 11; Abb. 5, 5, 8, 13). Darunter sind die dickwandigen, seichten Exemplare mit GriiTbuckel charakteristisch (Abb. 6,5,7). Im allgemeinen kann man behaupten, daß die Tonqualität der Gefäße der Grube 1 und 2 augen­scheinlich unterschiedlich ist. In dem zweiten Objekt finden wir schon keine mit Spreu gemagerte Kera­mik, trotzdem scheinen die von hier stammenden Gefäße gröber als die des ersteren zu sein. Es wird durch die rauhere Oberfläche und durch die vielen GriiTbuckel unterstützt. Die chronologische Lage der Grube 2 ist mit Hilfe der Abb. 5, 1-2 genauer zu bestimmen. Das umrahmte Zaunmuster und die Zickzacklinien sind schon der Theiß-Kultur eigen. Áhnlicherweise weist die große Zahl der plastischen Geiaßbestandteile auf eine spätere Datierung hin. 11 Aufgrund dessen kann man diese Grube in die Szakalhat/Theiß-Übergangs­periode datieren, die neuestens auch frühe Theiß­Kultur genannt wird (KALICZ 1989,104). Die hier analysierten, neolithischen Objekte, obwohl beide die Funde der Szakálhát-Gruppe bar­gen, können nicht als gleichzeitig betrachtet werden. Sie repräsentieren aber eine Zeitspanne, die die Szakáihát- und Theiß-Perioden des Alfölder Neo­io Darüber siehe den Artikel im Jahrbuch des Jósa-András-Museums 1994 vom Verfasser. n Eine ähnliche Lage war in Öcsöd-Kovásfíalom zu beobachten, wo die Zahl der plastischen Applikationen in der, die Funde der Theiß-Kultur enthaltenden Schicht rasch zunahm (RACZKY 1990. 80).

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