A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 1. (Szeged, 1995)

HORVÁTH, László András: Neue Funde der Szakálhát-Gruppe von Szentes-Ilonapart

lithikums verbindet. Ahnliche Fundserien sind in der Theiß-Gegend schon seit langem bekannt. Die un­teren Schichtpakete der großen Teil-Siedlungen ge­hören fast ausnahmslos zu dieser Zeit. Seien hier Battonya-Parázstanya (SZÉNÁSZKY 1988), Vésztő­Mágor (HEGEDŰS-MAKKAY 1990, 101), Tápé-Lebő, Felsőhalom (TROGMAYER 1957), Szegvár-Tűzköves (KOREK 1990, 57-58) und Öcsöd-Kováshalom (RACZKY 1990,77) erwähnt. An der letzten Fundstelle konnte es bewiesen werden, daß die Kulmrschichte neben der Stiländerung der Töpferkunst kontinuier­lich weiterlebten. Die zeitliche Diskrepanz der zwei Perioden könnte dort etwa 50-100 Jahre lang sein (RACZKY 1990,77). Ungefähr so viel Zeit konnte auch zwischen der 1. und 2. Grube von Szentes-Ilonapart vergehen. Nach diesem Zeitpunkt wurden die Ge­fäße ausschließlich mit Textilmustern verziert und daran ist auch das Verschwinden der großen Gesichtsgefäße von Szakálhát-Typ zu knüpfen (RACZKY 1990, 87). In dieser Zeit war schon, nach dem Zeugnis der Funde, die naheliegende Siedlung in Szegvár-Tűzköves bewohnt (KOREK 1990,57). In Szentes-Ilonapart repräsentieren die spät­Szakálháter Funde die letzte neolithische Be­siedlung. Das Auftauchen der Funde der Alföld-Linien­bandkeramik brachte eine neue Situation in die Chronologie der Fundstätte mit. Die Beurteilung der chronologischen Lage der Alföld-Linienbandkeramik wurde während des letzten Jahrzehntes grundsätzlich verändert. Früher wurde sie in die Vinca-A Periode, aber größtenteils nach der Körös-Kultur datiert (KALICZ-4VÍAKKAY 1977,114-117). 12 Der heutigen Auffassung nach lebten die Früh­phase der Alföld-Linienbandkeramik (früher Szat­már II) und die spätesten Körös-Siedler (auch Proto-Vinca genannt) 13 noch parallel (RACZKY 1983; RACZKY 1988,28). Aufgrund der Forschungen der 70er Jahre än­derte sich auch die Chronologie der Szakálhát­Gruppe. Im Laufe der Ausgrabungen in der Ge­markung von Battonya wurde es klar, daß die frühesten Siedlungen der Gmppe noch an das Ende der Vinca-A-Zeit zu datieren sind (SZÉNÁSZKY 1983; SZÉNÁSZKY 1988) Diese Behauptung wurde auch durch die Radiocarbondaten bestätigt (SZÉNÁSZKY 1983, 243; HORVÁTH F. 1991, 267). 14 Infolge dessen müßte die frühe Szakálhát-Phase mit der Frühphase der Alföld-Linienbandkeramik (früher Szatmár II) zeitgleich gelebt haben. Als neues Moment wirkt, daß neue Gesichts­punkte im Verhältnis der Szakálhát-Gruppe und der Alföld-Linienbandkeramik auftraten. Kontaktfunde zwischen der Körös- und der Alföld-Linien­bandkeramik waren schon früher bekannt (KALICZ­MAKKAY 1977, 99, 107), zu denen sich in den letzten Jahrzehnten auch neue gesellten. Darunter müssen die Alföld-Linienbandkeramik-Scherben von Tiszaug-Vasútállomás (RACZKY 1982, 224) und die Szakálháter Bruchstücke in Alattyan-Kiskert (ORAVECZ 1985, 52) und in Békés-Déló (GOLDMAN 1983, 33 und Abb. 6, 5) erwähnt werden. So ist die Szakálhát-Gruppe heute schon fur eine ziemlich lang­lebige Einheit zu halten. Danach bleibt aber die Frage, in welche Periode die Szakálháter Funde von Szentes-Ilonapart datiert werden können. Als Ausgangspunkt muß man feststellen, daß die drei Kulturgruppen des Alfölder Neolithikums (Körös-Kultur, Alföld-Linienbandkeramik und Szakálhát-Gruppe) hier, auf dieser Fundstätte nur nacheinander leben konnten und man ihre hiesige, zeitliche Parallelität für ausgeschlossen halten muß. Aufgrund der Analyse der früheren Befunde wurde die Nachlassenschaft der Körös-Kultur in Szentes-Ilonapart, anhand der Henkelschale an das Ende des Frühneolithikums, in die Körös-B(Proto­Vinca)~Phase datiert (HORVÁTH L. 1983, 39-40). Sie entspricht der Vinca-A-Zeit (RACZKY 1988, 28). Das heißt, daß die Alföld-Linienbandkeramik und die 12 Hier muß es aber erwähnt werden, daß O. Trogmayer, aufgrund der Befunde von GyálarétSzilágyi-major schon von Anfang an einen anderen Standpunkt vertrat, nach dem das Leben der Körös-Kultur und der Alföld-Linienbandkeramik beinahe parallel verlief (TROGMAYER 1972). 13 Über den Proto-Vinca-Begriffzusammenfassend siehe: MAKKAY 1982, 26-31. 14 Das Ende der Gruppe fällt an das Ende der Vinca B^Phase (KALICZ 1989,105).

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