A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Historica 2. (Szeged, 1999)

Dr. Lajos KAKUCS: Sigismund Ormos, der Südungarische Historische Verein in Temeswar Und Das Museumswesen im Banat (1872-1919)

Mit der finanziellen Unterstützung des Südungarischen Historischen und Archäologi­schen Museunisverein konnte im Jahre 1904 Czirbusz die erste ethnographische Sammlung dieses Raumes unter dem Titel: „Délmagyarországi táj és néprajzi múze­um" (Südungarisches Landschafts- und Ethnographie Museum) dem temeswarer Pu­blikum zugänglich machen. Diese Sammlung stand unter der vorläufigen Aufsicht des Südungarischen Karpatenvereins und wurde nach Czirbusz Berufung im Jahre 1909 zum Professor der Geographie an der Universität Budapest in das Historische Muse­um eingegliedert. Czirbusz veröffentlichte in diesen Jahrzenten neben grundlegenden Studien über die Bulgaren des Banats auch einige wichtige Forschungsarbeiten über die Banater Schwaben, so wie: „Délmagyarországi Németek szaporodása" (Demograpie der Südungarischen Deutschen), Temeswar 1881, und: „A délmagyarországi németek" (Die südungarische Deutsctum), Budapest 1913. Bereits im Jahre 1902 wurde durch ei­nen Beschluß des Vorstandes des Museumsvereins festgelegt, daß im zukünftigen neu­en Museumpalast eine selbständige ethnographische Abteüung aufgesteüt werden sol­le, in der neben Volkstrachten auch spezifische Erzeugnisse der Heimindustrie aller im Südungarischen Raum lebenden Volksgruppen ausgesteüt werden soüten. Noch in die­sem Jahr begann man mit der praktischen Sammelarbeit. Diese Arbeiten wurden nach dem Jahre 1908 nach dem Plan des bekannten Ethnographen Karoly Cs. Sebestyén, mit hüfe der International bekanten Forscher Dr. Anton Herrman (1851-1926), durch­geführt. DIE VERBINDUNGEN DES VEREINS ZU ANDEREN INSTITUTIONEN Der Südungarische Historische und Archäologische Museumsverein war ein weltof­fenes Institut. Der Gründer des Vereins, Sigismund Ormos, versuchte gute wissend schaftliche Bezieuhungen zu Fachvereinen im In- und Ausland zu knüpfen. Zu diesem Zweck machte Ormos mehrere Reisen in benachbarte Gebiete und ins Ausland. Im Jah­re 1870 fuhr Ormos nach Belgrad, besuchte das dortige Museum und ergänzte seine Sammlung durch römische Münzen. August 1879 unternahm Ormos eine mehrtägige Reise nach Rumänien. Schon vorher hatte er Kontakte zu D. A. Sturdza (1833-1914), mittelalterliche Münzfunde betreffend. Jetzt konnte sich Ormos auch mit A. T. Laurian (1810-1881), D. Papazoglu und Mihaü Kogalniceanu (1817-1891) treffen und ihre Sammlungen zu studieren. Diesem Besuch folgte Jahre später ein Gegenbesuch Gheorghe Baritius (1812-1893) nach Temeswar, und die Entwicklung eines Publikationsaustausches zwischen der Ru­mänischen Akademie und dem Temeswarer Museum. Im Jahre 1872 besuchte Ormos während einer Itaüenreise die Ausgrabungen von Pom­peji und machte die Bekanntschaft des Direktors des Archäologischen Museums Neapel, Giuseppe Fiorelü (1828-1896), der später Ehrenmitglied des Temeswarer Museumsver­eins wurde. Von einem anderen Ehrenmitglied, von Luigi Pahna die Cesnola (1832-1904), der im Jahre 1869 die Ausgrabungen in Zypern leitete, stammt eine sehr wertvoüe Zypern­koüektion des banater Museums. Und wenn wir schon bei exotischen Sammlungen sind, soüten wir auch das Ehrenmitglied Maximülian Herz (1856-1919) erwähnen: Der gebore­ne Temeswarer war der Gründer des Arabischen Nationalmuseums in Kairo; er bescherte das temeswarer Museum mit einer schönen alt-ägyptischen Koüektion.

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