A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Historica 2. (Szeged, 1999)
Dr. Lajos KAKUCS: Sigismund Ormos, der Südungarische Historische Verein in Temeswar Und Das Museumswesen im Banat (1872-1919)
im Jahre 1874, als das Vereinsmitglied Ferenc Varga, katholischer Priester aus Győrök, bei einer Vereinsversammlung einen Vortrag über die Banater Zünfte hielt. Im Jahre 1879 forderte der Szentanaer Priester József Ambrus die Vereinaufsicht auf, sich um die Zunftgeschichte zu kümmern und die Zunftgegestände zu sammeln. Der größte Teü der heutigen Sammlung gelang durch die Bemühungen des Bürgermeister Karl Telbiß (1854-1914) in den Besitz des Museums; er gewann im Jahre 1901 die temeswarer Innungen für eine Ubergabe. Am anfang unseres Jahrhunderts begann der temeswarer Museumsverein zwei neue Abteüungen aufzubauen. Mit starker staatlichen Unterstützung gelang es der neuen Kunstgewerbe Abteilung viele wertvolle Handwerkszeugnisse des Banats zu ergattern. Gleichzeitig wurden die ersten Volkskunsterzeugnisse für die geplante, neue ethnographische Abteilung gekauft. Gleichzeitig versuchte Berkeszi die von Ormos gestiftete Kunstabteüung durch das Erwerben von Werken von Künstlern wie Adolf Humborg (1847-1921), Anselm Wagner (1766-1806), Daniel Constantin und Stephan Jäger (1877-1962), zu bereichern. Der im Jahre 1872 gegründete „Südungarische Historische- und Archäologische Verein" versuchte schon seinen ersten Jahren die Forschungen im ethnographischen Bereich zu unterstützen. Auf der Monatsversammlung des Vereins vom 30. November 1873, hielt der zweite Sekräter, der temeswarer Oberschuüehrer Karoly Janky einen Vortrag in welchem er über die im Banat beheimateten Völkertraditionen sprach. Bei dieser Gelegenheit erwähnte Jenö Szentklaray, daß er zusammen mit dem damaligen Domherr des Tschanader Bistums, Johann Heinrich Kümmer (1808-1890) und dem Pfarrer Sándor Németh aus Csanád-Apátfalva schon seit Jahren ethnographische Forschungen über die Volksgruppen des Banats, und ihre Traditionen betrieben. Hier schlug Szentklraray vor, die Forschungen des Vereins mit HUfe der serbischen Klosterarchiven von Karlovac zu erweitern. In den nachfolgenden Jahren veröffentlichte Szentklaray unter dem Titel: „Vonások a délmagyarországi sváb szokások köréből" (Charakteristiken aus dem Kreis der Gewonheiten der südungarischen Schwaben) eine Reihe von studien in „Történelmi adattár Csanádegyházmegye hajdana s jelenéhez" (Historische Datensammlung zur Vergangenheit und Gegenwart des Tschanader Bistums) Jhg. TV (1874). In der Einführung diesr Studien betonte Szentklaray, daß er für diese Arbeit seine Feldforschugsergebnisse, und die des inzwischen in der Großwardei lebenden Kümmers Archivalien benutzt hatte. Diese Tatsache wird betont, da Kümmers Datensammlung, welche wichtige Informationen über die Geschichte, Volkskunde und Statistik der Gemeinden der ehmaligen „Wojwodschaft Serbien und des Temescher Banat" und die Müitärgrenze umfaßte im Jahre 1873 in den Besitz des temewarer Museumsvereins gelang, und dort gemäß der von Berkeszi erstelten Inventur noch vor dem ersten Weltkrieg vorhanden war. Heute befindet sich diese Sammlung in die Handschriftenabteüung der Széchenyi-Bibliotek. Eine neue Ära der ethnographischen Forschungen im Banat, begann im Jahre 1879 mit der Ernennung von Dr. Géza Czirbusz (1853-1920), zum Lehrer des temeswarer Pyaristengymnasiums. Von dieser Zeit an und bis zu seinen Lebensende befasste sich Czirbusz mit ethnographischen Forschungen im Donauschwäbischen Raum. Zunächst als Lehrer in Temeswar, dan in Szeged und Grooßbetschkerek, später als Sekräter des Südungarischen Naturwissenschaftlichen und Südungrarischen Karpatenvereins, setzte sich Czirbusz für die Gründung eines Ethnographischen Museums in Banat ein.