A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Historica 2. (Szeged, 1999)

Dr. Lajos KAKUCS: Sigismund Ormos, der Südungarische Historische Verein in Temeswar Und Das Museumswesen im Banat (1872-1919)

lung zur Geschichte Südungars im 18. Jh.), ist heute noch ein Standardwerk der For­schung des Banats im XVTJL Jahrhundert. Auch wenn heute nicht alle mit einigen Aus­sagen des Vereinsmitgliedes Dr. Jenö Szentklaray einverstanden sind, sind seine Bücher wie z.B. „Száz év Délmagyarország ujabb történetéből" (Hundert Jahre der neueren Geschichte Südungarns) Temeswar 1879 und „Mercy kormányzata a Temesi Bánságban" (Das Zeitalter CF. Mercys im Temescher Banat) - Budapest 1905 für die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Banats im XVIII. Jahrhundert unerläslich. Zwischen 1893 und 1919 wurde der temeswarer Museumsverein von Dr. István Berkeszi (1853-1922), Lehrer am Piaristen-Gymnasium geleitet. Er hatte die Museum­sammlungen den modernen wissenschaftlichen Kriterien nach geordnet und inventari­siert. Berkeszi war aber nicht nur ein hervorragender Administrator, sondern er veröf­fentlichte auch hunderte von Berichte und Abhandlungen im Vereinsheft. Sein Hauptwerk „A temesvári könyvnyomdászat és hirlapirodalom története" (Geschichte des Temeswarer Buchdruck- und Zeitungswesen), veröffentlicht im Jahre 1900, gehört immer noch zu den Standardwerken zu diesem Thema. Für die Geschichte der Banater Schwaben sind die vom Museumsverein veröffent­lichten Hefte besonders wichtig. Aber für heutige und zuküntige Forschungen sind die Sammlungen die der Verein zusamenhortete viel wichtiger. Von Anfang an versuchte der Verein neben archäologischen Funden auch andere Gegenstände der banater Ge­schichte zu sammeln. Die Auflistung der gesamten Sammlung würde die Abhandlung überlasten. Versuchen wir deshalb lediglich die für banaterschwäbische Geschichte be­sonderes wichtigen zu erwähnen. Beginnen wir unsere Auflistung mit der mehr als 600 Stücke umfassenden Siegel­oder Stempelsammlung. Sie umfaßt eine breite Palette von temeswarer städtischen Siegeln, banater Zunftsiegeln, Siegel von verschiedenen wirtschaftlichen, geselligen und wissenschaftlichen Vereinigungen, und die sehr wertvollen Siegel der Dorfgemei­den des ehmaligen Komitats Temesch und Torontal. Der erste Hinweis zu dieser ungewöhnlichen Sammlung datiert aus dem Jahre 1876, als der ehemalige lugoscher Realschullehrer István Iványi, eine Abhandlung über die Siegel von 76 Dorfgemeinden des Komitats Temesch und Torontal verfaßte. Wir wissen nicht warum diese Abhandlung nicht im Vereinsheft veröffentlicht wurde. Unsere Nachforschungen im Museumsarchiv und im Ormos Fond brachten nichts nä­heres über Iványis Manuskript ans Tageslicht. Iványis Abhandlung hatte dazu geführt, daß Ormos der erkannt hatte wie wichtig Siegel für die Geschichte waren, noch im selben Jahr veranlaßte aüe behördlichen Sie­gel des Komitats Temesch zu sammeln. In den darauffolgenden Jahren wurden in den Museumsheften einige Abhandlungen von Samuel Odor und Sándor Rűsö Ensel (1833-1889) veröffentlicht. Im Jahre 1893 übernahm das Museum 396 Siegel vom Ko­mitatsarchiv. Die Sammlung wurde am 17 Mai 1902 um 66 Siegel erweitert. Der Dona­tor war der Stadtrat von Temeswar und die Sammlung beinhaltete den sehr wertvoUen Siegel des raizischen Stadtrates aus dem Jahre 1719, und den des deutschen Magi­strats aus dem Jahre 1718; beide verschwanden nach 1919 leider spurlos. Eine andere Sammlung die zahlreiche Überlieferungen über das Wirtschaftsleben des Banats enthält, ist die umfangreiche Zunftsammlung. Diese KoUektion umfaßt über einhundert Gegenstände: Privüegien, Zunftbriefe, Wanderbücher, Siegel, Zunft­laden, Hauszeichen und Handwerkprodukte. Die Geschichte dieser Sammlung begann

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