A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Historica 1. (Szeged, 1995)

HERCZEG Mihály: Adalék a szegvári kastély történetéhez

Beitrag zu der Geschichte des Schlosses in Szegvár MIHÁLY HERCZEG Bei dem Zusammentreffen der beiden Flüsse Kórógy und Kurca wurde in dem Mittelalter die Gemeinde Szer errichtet. Zunächst gehörte sie dem Geschlecht Bar Kalán, später dem Pósafi zu. Um die Wende des 16. Jahrhunderts gelangte es in den Besitz der Familie Dóczy, die dann hier ein Schloss bauen Hess. Nebst den anderen Dörfern der Landschaft wurde es 1596 vernichtet. Die Gegend diente später als Weide den Einwohnern von Vásárhely und Szentes. In dem 17. Jahrhundert wurde die Landschaft von der Familie Bercsényi in Besitz genommen. 1701 kon­fiszierte es die Kammer wegen Hochverrats des Grafen Miklós Bercsényi und gab in den Besitz von Leopold Schlick (1702). Der Kurutzengeneral Sándor Károlyi hat die Landschaft in Pfand genommen und später auch mit Schlick einen Vergleich geschlossen. 1722 wurde ihm durch einen königlichen Donationsbrief die grosse Herrschaft Csongrád-Vásárhely (inbegriffen auch die Weide bei Szegvár) übergeben. Károlyi begann gleichzeitig eine allodiale Wirtschaft zu entwickeln. Das Zentrum dieser Wirtschaft wollte er in Szegvár einrichten. Deshalb hatte er vor, das ruinierte Schloss neu aufzubauen (1727). Nach einigen Jahren wurde auch das Dorf ange­siedelt. Der Mittelpunkt der gut angefangenen allodialen Wirtschaft wurde aber an einen an­deren Ort, nämlich an Derekegyháza verschoben. Die Gemeine Szegvár gelangte 1743 in den Besitz der Verwandten Familie Haller, 1758 zurück zu den Károlyis, das Schloss allerdings schon in einem sehr schlechten Zustand. Es wurde 1768 von Antal Károlyi dem Publikum des Komitats Csongrád als Komitatshaus zu 830 Forint verkauft, dann in einigen Jahren renoviert. Diese Renovierung bedeutete vermutlich einen völligen Umbau, der Komitat hat dafür 20.000 Forint ausgegeben. In diesem Barockschloss war 1776-1783 der Sitz des Komitats. Diesmal wird das ganze Inventar des Schlosses veröffentlicht. Nachdem 1884 der Komitatssitz in Szentes eingerichtet worden war, war das Schloss relativ leer, bloss einige Räume wurden vermietet. Das Komitat gab das Gebäude um die Jahrhundertswende dem „Ersten Budapester Landes­verein für Kinderfürsorge" (Budapesti Országos Első Gyermekmenedékhely Egyesület) über. 1901 Hess Graf Sándor Károlyi das Schloss wiederum auf eigene Kosten renovieren und mit der neuen Funktion aungemessenen Nebengebäuden ergänzen. Aufgrund dieser Umbautätigkeit waren die Nonnen schon in der Lage, 1902 bis zur Aufhebung ihres Ordens in dem Schlosse eine gesegnete Tätigkeit auszuüben. Nach der Verstaatlichung funktionierte das Waisenhaus als „Das Staatliche Erziehungsheim in Szegvár" weiter. 1960 wurde das Schloss umgebaut und modernisiert. Demzufolge wurden während eines Zisternebaus die mittelalterlichen Burgreste fast völlig vernichtet. Die noch übriggebliebenen Reste werden heutzutage von der Direktorin des Museums in Szentes, Gabriella Vörös mit Erfolg freigelegt.

Next

/
Thumbnails
Contents