A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1989/90-1. (Szeged, 1992)
Éremtan - Kőhegyi Mihály: Römische Münzfunde bei den Sarmaten des Karpatenbeckens
gehörende Prägezeichen auf das Jahr 374 gesetzt werden. Bezüglich der Verbergungszeit unseres Fundes müssen wir also das Jahr 374 als terminus post quem betrachten. 5 4. Kecel I. (Kom. Bács-Kiskun). Die Siedlung liegt etwa 25—35 Km von der Donau, also unbestreitbar in der Grossen Ungarischen Tiefebene, näher : im Donau — Theiß-Zwischenstromland. Wir wissen aber, daß der Fund zu Beginn des ersten Weltkrieges an der Donau mit den Schiffstrümmern zusammen herausgehoben wurde. „Es ist nicht ausgeschlossen, daß es für einen mißgelungenen Übergang über die Donau spricht, aus der Zeit der Kämpfe des Valentinianus I." — schreibt der erste Mitteiler. Kann also nur mit Vorbehalt zu den aus sarmatischem Boden zum Vorschein gekommenen Funden gereiht werden. Der Fund war zerstreut. Károly Niklovits, dem bekannten Sammler gelang es einen Teil dieses Fundes zu erwerben (47 St.?). In das Münzkabinett des Ungarischen Nationalmuseums gelangten insgesamt 9 Stücke. Niklovits stellte mit Bereitwilligkeit den Fachleuten das bei ihm vorhandene Material zur Verfügung. „Es kann festgestellt werden, daß der Fund aus den kaiserlichen Denaren des 1—2. Jhs und den Silbersiliqua's des 4. Jhs n. Chr. G. bestanden hat; die Billon des 3. Jhs wurden vom einstigen Besitzer gewiß wegen ihres schwachen Silbergehaltes nicht aufgenommen. Von den frühen Stücken sah ich nur einige abgewetzte Exemplare mit den Köpfen von Faustina mater, M. Aurelius und Commodus." Es sind uns die ausführlichen Daten (Aufschrift der Vorderund der Rückseite, Prägezeichen, Gewicht) von 39 Stücken bekannt. Von 66 Stücken kennen wir die Prägestätte: Constantinapolis 27 St. Sirmium 21 St. Nicomedia 4 St. Antiochia 4 St. Siscia 2 St. Aquileia 2 St. Thessalonica 1 St. Arelate ist. Barbarisch 4 St. 66 St. Auffallend ist das Übergewicht der Prägestätten der östlichen Städte, die westlichen sind sehr schwach vertreten oder fehlen völlig. Die barbarischen Prägungen wurden wahrscheinlich von den Römern hergestellt. Die Verbergung des Fundes bringt der Mitteiler mit den Angriffen der Hunnen in Zusammenhang. 6 5. Kecel II (Kom. Bács-Kiskun). 1934 kam in der Gemeinde Kecel ein aus mehreren tausend Stücken bestehender römischer Denarfund zum Vorschein. Der Finder übergab dem „Ungarischen Königlichen Oberpunzierungsamt" den Fund, den dann schließlich das Münzkabinett des Ungarischen Nationalmuseums erwerben konnte. Den Fund publizierte — mit musterhafter Schnelligkeit — schon 1935 Elemér Jónás, der aber im Verzeichnis nur die Verteilung der Denare je nach Kaiser anführte. Ausführlicher befaßte er sich nur mit den gleichzeitigen Denarnachahmungen (36 St.). Der Bestimmung von Elemér Jónás nach sind im Fund folgende vertreten : 5 S. SOPRONI: Valentinianus-kori éremlelet Hajdúnánás-Tedejről. (Valentinianuszeitlicher Münzfund aus Hajdúnánás-Tedej) DMÉ 1966—1967, 91—116. 6 DR. A. A.[LFÖLDI]: A keczeli lelet (Der Fund von Kecel). ArchÉrt 1920—1922. 99—102. 437