A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1986-1. (Szeged, 1986)
Régészet - Vörös Gabriella: Hunkori leletek a Szeged–szőregi homokbányából
Roska Márton 1930 Az érmihályfalvi germán sír. AÉ 44. 229—233. S. Berndard 1935 Die altgermanische Thierornamentik. Stockholm 1935. H. Stathatos 1963 Collection III. Objects Antiques et Byzantins. Strasbourg H. Tóth Elvira 1969 Kora-bizánci üvegpohár egy szabadszállási magányos sírból. Kecskemét, 1969. Katona József Múzeum kiadványa. H. Vaday Andrea 1974—75 Ein „barbarisches" Skelettgrab von Zagyvarékas. Mitt Arch Inst 5. 81—89. /. Venedikov 1966 Les trésors d'art des terres bulgares. Sofia Vörös Gabriella 1985 Hunkori szarmata temető Sándorfalva—Eperjesen. MFMÉ 1982/83—1. Szeged, 129—172. /. Werner 1965 Beiträge zur Archäologie des Attila-Reiches. München Funde der Hunnenzeit aus der Sandgrube von Szeged— Szôreg Gabriella Vörös Im Sommer 1970 kamen in der Nähe eines zu Szeged gehörenden Dorfes, Szőreg, in der Sandgrube Siedlungsreste und Friedhofteile aus verschiedenen Epochen zum Vorschein. Laut seiner Funde zeigte sich das schon früher gestörte Männergrab (№39) als aus der Zeit der früheren Völkerwanderungen stammend. Im Herbst 1977 und im Frühjahr 1978 wurden von demselben Fundort zweimal Funde in das Musem von Szeged gebracht, die aus einem reich belegten Frauengrab stammten. Das Material des Grabes 39. und des der Frau schienen von gleichem Alter zu sein, daher nehmen wir an, daß sie Bestandteile desselben Begrabnisortes waren. Funde des Grabes 39. (Bild 2.) : 1. Gürtelschnalle (V. I., 7.), 2. Schnallenring (V. I., 8.), 3. Riemenende (V. I., 2.), 4. kleines Riemenende (V. I., 3.), 5. Schwertscheidenenden —Beschlag (V. I., 1.), 6. Sargklammer-Bruchteile (Bild 3.), 7. Gefäß-Bruchteil (V. IL, 2.). Funde des Frauengrabes: 1. Ohrringe (V. III., 1—2), 2. Halbtorques (V. III., 4.), 3. Bruchteil eines Armreifens (V. III., 3.), 4. Armreifen (V. IL, 1.), 5—6. Bersteinperlen (V. IL 3—4.), 7. Kalksteinperle (V. IL, 5.). Die im Männergrab gefundenen Schnallen und Riemenenden, sowie der runde „Flitter" waren Bestandteile des Gürtels (Bild 6.). Die Analyse der Analogien bestätigte unsere Meinung, nachdem es in der Mehrzahl der Fällen nicht einfach um die Dekoration der Gürtel ging, sondern, daß in diesen Befunden gleichzeitig auch diesem Zwecke entsprechen ausgestatteten Gürtel erschienen. Sie sollten Mitläufer der zu dieser Zeit ins Grab gelegten zweischneidigen Schwerter (V. L, 1.) Es ist zur Zeit noch ungeklärt, welches Etnikum hinter diesen, kronologisch verhältnißmäßig definierbaren, aus der Hunnenzeit stammenden Begräbnisorten zu vermuten ist. Nach neuesten Ergebnissen waren sicherlich auch Sarmaten unter ihnen. 29 Hinter den vom Ende des 4. Jh-s erschienenen neuen Bestattungsbräuchen (u. a., daß die Waffen mitbegrabt wurden) ahnen wir neue Völkergruppen. Die Haken-und Schlingenohrhänger und die Halbtorques aus den Funden des Frauengrabes sind im allgemeinem typische Funde der sarmatischen Grabgruppen der Hunnenzeit. Die Metallband —Silberplattenarmreifen mit Verschlußapparat ist durch seine besondere Form und Verzierung jedoch ein einzigartiges Stück in der Großen Ungarischen Tiefebene (V. IL, 1.). Seine Analogien fanden wir unter den byzantinischen Smuckstücken, welche aus der Zeit zwischen dem Ende des 5. Jh-s und dem 7. Jh. stammen 38 — 41 . Wie, auf welchem Wege und zu welcher Zeit er gerade hier aufgetaucht ist, blieb noch völlig ungeklärt. Das Einsammeln und die Auswertung des Materials, welches an die frühbyzantinischen Kontakte aus der Zeit vor 568 hinweist, ist eine immer dringende Aufgabe 43 . 30