Bálint Sándor: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1978/79-2. A szögedi nemzet. A szegedi nagytáj népélete. Harmadik rész. (Szeged, 1980)
Geklapper am Karfreitag, Pfingstfest). An den Nachmittagen während der Fastenzeit, als es verboten war, Musikunterhaltungen zu veranstalten, haben die Mädchen im Freien Ball und Fangen gespielen. Die Kinder haben die Spielzeuge aus Ruten, Holz, Kot und auch die einfacheren Musikinstrumente selbst gebastelt. Die Basarendinge haben aber dies zum Tode verurteilt. Die Gesellschaftsspiele der größeren Knaben und Gesellen wurde durch das Fußballspiel verdrängt. Soldatenleben Die Volksüberlieferungen des Soldatenlebens sind zum größten Teil noch unentdeckt. Der Verfasser beschreibt, wie die Werbung (ung. katoíiatoborzás) die Losziehung (ung. sorsolás) und das Soldatenfangen (ung. fogdosás) geschah und wie diese im Szegediner Gedechtnis leben. Die Knaben bekamen einen Mädchennamen, damit sie aus der Liste herausbleiben, die auf Grund der Angaben der Kirchenmatrikeln zusammengestellt wurde. Anstatt der eingemusterten wohlhabenden Jungen haben für eine größere Summe andere die Soldatendienst auf sich genommen. Es gab noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts Burschen; die sich vorm Soldatenleben in den noch nicht regulierten Sümpfen und Röhrichten verschlüpft haben und Hirten und Betyárén geworden sind. 1868 trat die allgemeine Militärpflicht ins Leben. Die aber nicht Soldaten sein wollten, haben magische Praktiken noch am Anfang unseres Jahrhunderts dagegen verwendet. So haben sie sich mit der Seife gewaschen, mit der ein Toter gleichen Namens abgewaschen wurde oder sie haben sich mit der Erde vom Grab dieses Toten eingerieben, um an der Musterung leichenblaß zu sein. Die tauglichen Burschen haben bis zur Einrückung Blumen- und Bandschmucke getragen . Diese wurden ihnen oft von Mädchen gekauft. Sie haben ständig gezecht, auf der Straße in Gruppen gesungen, und sie haben sich von Musikanten und Blechmusik begleiten lassen. Es ist beinahe in jedem Jahr ein neues Rekrutenlied entstanden. Es leben in der Szegediner Mundart auch noch heute zahlreiche magyarisierte Formen der deutschen K. u. K. —Soldatensprache. Sehr lebendige Überlieferung ist die Erzählung der Soldaten abends in den Kasernen. Der klassische Darsteller des Szegediner Soldatenlebens war István Tömörkény, der bekannte Szegediner Schriftsteller. Hochzeit Alter Szegediner Meinung nach muß ein Mädchen sieben Schanden überstehen, bis es tatsächlich eine Frau wird: 1. als die Freier es besichtigen, 2. als es mit seinem Verlobten zum Pfarrer in den Unterricht der Verlobten geht, 3. als seine Staffierung im voraus in sein neues Heim getragen wird, 4. als es auf seine Hochzeit geht und es von allen begaffen wird, 5. als es mit dem Hochzeitszug zum Haus des Bräutigams geführt wird, 6. als es seine Jungfernschaft verliert, 7. als sein erstes Kind geboren wird. Deswegen sagt man scherzhaft über ein Weibsbild, das eine bewegte Vergangenheit hatte : es hat die sieben Schanden überstanden. Die Freiung wird von einer geschickten Frau vorbereitet. Wenn sie einig werden, gibt das Mädchen dem Burschen ein Tuch. Dies hat er früher auffallend an seinem Gewand getragen und in der inneren Tasche auf die Trauung auch mitgebracht. Wenn die Verlobung auseinander ging, hat der Bursche das Tuch als Fußlappen gebraucht. Dieses Brauttuch wird um den Kopf der neuen Frau das erste Mal gebunden. Früher wurde ihm magische Kraft beigemessen. Man hat es immer auf den Weihnachtstisch gelegt, kranke Kinder sind damit zugedeckt worden. Die sorgsame Mutter hat das Brauttuch schon nach der ersten Menstruation ihrer Tochter gekauft. Nach den nötigen Vorbereitungen folgte die Verlobung, als der Verlobte den Verlobungsring , das Verlobungsgeld, früher auch das Verlobungskleid übergab. Das Geschenk der Tápéer Verlobten ist aber das Bräutigamhemd. Während der Verlobungszeit ganz bis zur Trauung haben die Verlobten nicht gern anderen die Hand gegeben, weil sie sich vor der Behexung durch Berührung fürchteten. Die Hochzeiten haben auch noch in der nahen Vergangenheit die von der Kirche vorgeschrieben Zeit gehabt. Solche waren der Fasching, vom Dreikönigsfest bis zum Aschermittwoch, der Grünfasching, zwischen dem Neuwein und den Tagen des Heiligen Michaels und der Heiligen Katharina. Von den Wochentagen konnten nur der Montag und Mittwoch in Anschlag kommen. Hochzeiten wurden zumeist zur Zeit des Neumonds abgehallen. Die Hochzeit war einst charakteristisch eine Gemeinscbaftsfeier. Die ganze Verwandtschaft, die Nachbarn haben geholfen : sie haben die zum Hochzeitsmahl nötigen Lebensmittel mitgebracht und die verschiedenen Gerichte gekocht. Frauen haben geholfen, Brot, Kuchen und Suppeneinlage zu machen. Es wurde viel Kuchen gebacken, weil die Hochzeitszuschauer auch damit bewirtet wurden. Unausbleiblich ist der zierliche, brezelförmige Kuchen, der auf die Flasche des Brautführers gesetzt wird und der in der Szegediner Gegend mehrere Namen hat : vőfélykalács (eigtl. Brautführerkuchen), 932