A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1976/66-1. (Szeged, 1978)
Horváth Ferenc: Die mittelalterliche Kirche in Csengele
Besondere Bedeutung hat im Falle der Gewebeüberreste der Grabfunden zu Csengele diejenigeWebeweise, die in Ungarn das zweite Mal hier konnte bewiesen werden, d. h. Textilfragmente mit Brettchenweberei. Es gelang zuerste beim Freilegen der Pfarrkirche zu Ópusztaszer zu beobachten.. Es ist anzunehmen, daß diese vom Osten hergebrachte Technik mit dem ungarländischen Erscheinen der Kumanen in Ungarn des 13—14. Jahrhunderts in Zusammenhang steht. Zusammenfas. send kann festgestellt werden, daß die Funden aus Csengele aus der Zeitspanne zwischen Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts stammen, und sie annähmlich zu den Denkmaterialien der ungarländischen Kumanen gehören. Der Verfasser beschäftigt sich gründlich mit den bauhistorischen Fragen der Kirche, und aus. diesem Anlaß trägt er zur Kronologie der Kirchen mit hufeisenförmigen Apsis bei. Er beweist, daß gegenüber den früheren Meinungen dieser Typ schon im 11. Jahrhundert in Ungarn vorhanden war und diese Feststellung unterstützt er mit Ergebnissen neuer, bisher noch nicht publizierter Ausgrabungen. Er läßt aber die Frage der Bauzeit der Kirche zu Csengele offen mit der Bemerkung, daß der Bau noch vor 1241 stattgefunden hätte, zur noch näheren Bestimmung haben wir aber in Besitz der zur Verfügung stehenden Daten keinen Grund. Im abschließenden historischen Kapitel kommt der Verfasser mit der Anführung der historischen Angaben die Umgebung betreffend auf den Standpunkt, daß — vor allem auf Grund der charakteristischen frühen kumanischenOrtsnamengebung — die Kumanen am Ende des 13. Jahrhunderts um Csengele erschienen sind, ihre feudalisierung während des 14. Jahrhunderts allmählig fortgeschritten ist, und die Festigung ihrer Dörfer von der [Umbildung der Stammverwandtschaft zur Gerichtsorganisation am Anfang des 15. Jahrhunderts bezeichnet wird 126