A Móra Ferenc Múzum Évkönyve, 1972/73-1. (Szeged, 1974)

Gallé, László: Flechtenvegetation der Sandgebiete in Süd-Ungarn

A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve 1972—73/1 FLECHTENVEGETATION DER SANDGEBIETE DER TIEFEBENE SÜDUNGARNS LÁSZLÓ GALLÉ (Szeged, Móra-Ferenc-Museum) GESCHICHTE DER FORSCHUNG Im Laufe meiner in den Sandwaldungen des südlichen Teils der Großen Unga­rischen Tiefebene seit 1930 durchgeführten lichenologischen Forschungen habe ich die auf dem Sandboden, zunächst einmal auf den Lichtungen der sandbindenden Wälder, auf den Gipfeln und Hängen der Hügel, auf den Stämmen der forstbilden­den Bäume erschienene Flechtenvegetation, die Flechten-Moos-Assoziationen als die mikrozönologischen Folgen der Sandpflanzenassoziationen in vielen Fällen un­tersucht. Meine Untersuchungen wurden auf Grund der ökologischen und zönologischen Tätigkeit von Pál Magyar (1933, L, 1933, IL, 1935, 1936), Zoltán Hargitai (1937, 1940, 1942). István Győrffy (1943), Ádám Boros (1935, 1968), Rezső Soó (1956), György Bodrogközy (1956) in den 1960-er Jahren sowie am Anfang der 1970-er Jahre fortgesetzt und auf mehrere Waldgebiete der Tiefebene ausgedehnt. Ich habe die Epiphytonzönosen der Weißpappelstämme (Gallé, 1972) und die anato­mischen, systematischen und zönologischen Umstände der charakteristischen Flech­tenart des Sandes, der Cladonia magyarica (Gallé, 1968) bearbeitet. Ich habe im Ver­suchswald der Forstwirtschaft zu Szeged-Ásotthalom, im „Gedenkwald" von Ásott­halom, im Honvéd-Wald von Pusztamérges, im Wald von Csengele, im Wald von Hantháza bei Sándorfalva, auf den Hügeln bei Lakitelek, im ,,Szikra"-Wald von Kecskemét, im Wald von Felsőbugac, in Nagybugac, auf den bei den Gehöften von Szank befindlichen Hügeln im Großwald von Nagykőrös und in Pálfája Stoff gesam­melt, Messungen vorgenommen und zönologische Aufnahmen gemacht, ich bin also von Szeged ausgegangen, in der Donau —Theiß Zwischenstromland transversal nach Budapest ungefähr 100 km vorangekommen bis zum Gebiet von Nagykőrös gelangt. GEOGRAPHISCHE FAKTOREN Das Hügelgelände zwischen der Donau und Theiß ist — abweichend von den früheren Meinungen — keine mit einer Flugsanddecke überlagerte Lößfläche, son­dern ein diluvialer Schwemmkegel der Donau. Sein Schwemmkegelcharakter wird sowohl von seinem Aufbau als auch von seinen Oberflächenformationen bestätigt. Die Flugsandbildung, das Ausblasen des Sandes fand in drei Zeitpunkten statt. Bei den ersten zwei Gelegenheiten (in der Würm-Eisperiode und der borealen warmen Steppenphase des Altholozäns) war er klimatischen Ursprungs; die dritte, anthro­pogene Wirkung wurde von der in der Zeit der Türkenherrschaft erfolgten maßlosen Waldverwüstung und der Weide herbeigebracht. Die im Donau —Theiß-Zwischenstromland befindliche Hügellandschaft liegt ungefähr 50 m höher als das Flutgebiet der zwei großen Flüsse. Ihre Mittelhöhe ist 17* 259

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