A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 2. (Szeged, 1974)

Die VII. Archäologische Konferenz in Szeged - Erdélyi, István–Pataky, László: Die Belohnung der Finder des „Attila-Schatzes” von Nagyszentmiklós

Die Familie Vuin hat für die Goldgefässe zusammen 1800 Forints und 20 Kreuzer erhalten. Soviel konnte Stuhlrichter Csapó durch die lokale Untersuchung über die Entdeckung des Goldschatzes aufklären. Es schien so, dass alles endgültig klar geworden ist. Bloss über die Zahl der Gefässe gab es noch ein wenig Unsicherheit, da Neru Vuin anfangs nur über 17 Gefässe berichtete. Es blieb noch manches rätselhaftes auch um die Person des Goldschmiedes Jankovich. Doch hat man sich vorläugif zufriedengegeben, dass die Fundumstände des Goldschatzes geklärt wurden. Wir haben Kenntnisse von späteren, neueren Prüfungen, die aber kein weiteres Ergebnis lieferten. Die originale Prüfungsprotokolle sind bisher noch nicht zum Vorschein ge­kommen. Jedoch kennen wir ihren Inhalt, den jemand in einem handschriftlichen Heft unter dem Titel „Az ingó emlékek" ['Die beweglichen Denkmäler'] in Kopie veröf­fentlicht hat und am Ende des vorigen Jahrhunderts auch Ferenc Pulszky darüber geschrieben hat. 2 Wir müssen jetzt darum auf diese Tatsache nachdrücklich hinweisen, weil Pulszky den Namen des Wiener Händlers überall als Vitta erwähnt. Jedoch erscheint es in der heutzutage gefundenen Schriften als Nitta. Welche ist also die richtige Benennung: Vitta oder Nitta? Unserer Meinung nach war der in Nagyszentmiklós oft verkehrter Wiener Händler im Büro des Vizegespans wohl bekannt. Mit Rücksicht darauf, dass der Name Nitta in einer Bescheinigung lateinischer Sprache des Vizegespans klar zu lesen ist: halten wir den zweiffellos für den richtigen Namen. Unsere Annahme unter­stützt auch eine in Wien abgefasste Bitteschrift, in der gleichfalls Nitta steht. Scheinbar hat sich der Abschreiber des Buches „Az ingó emlékek" Über die beweglichen Denkmäler geirrt, es ist aber auch möglich, dass Pulszky die Hand­schrift falsch gelesen hat. Die originalen Schrifte, in denen wir jetzt deutlich sehen können, dass der Name des Händlers Nitta war, sind nur durch unsere Unter suchun­gen zum Vorschein gekommen. Im Zusammenhang mit dem Verschreiben des Namens müssen wir auch den Namen (Vuin) der entdeckenden Familie erwähnen. In den Schriften kommen nämlich zwei Varianten vor: Wuin und Wuinn. [All dies sind nicht so bedeutungsvoll, aber wir streben nach einer vollkommenen Wahrheit, so dass auch in den Einzelheiten möglicherweise nichts ungeklärt bleibe.] In unserer vorher erwähnten Arbeit haben wir eingehend darüber gesprochen, dass die Händler die Goldgefässe nach Pest gebracht hatten. Sie wollten die Ge­fässe dort verkaufen, aber bald erführen sie, dass sich die Nachricht von dem Funde schon weit verbreitet hat. Sie fanden es für besser den Bürgermeister Boráros zu informieren, dass der in Banat gefundene Schatz in ihrem Besitz ist. Die Gefässe wurden in dem Stadthaus übernommen und in Inventar aufge­zeichnet. Inventargemäss war das volle Gewicht das Schatzes 17 Pfund und 23,4 Lot. Die Wiener Hauptmünzanstalt hat die ganze Menge als Rohmetall für 101.068 Fo­rints und 25 Kreuzre bewertet. 2 Magyarország Archaeológiája. Bp. 1897. Band II. 144

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