A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 2. (Szeged, 1974)
Die VII. Archäologische Konferenz in Szeged - Erdélyi, István–Pataky, László: Die Belohnung der Finder des „Attila-Schatzes” von Nagyszentmiklós
Später ist noch vier Lot Gold von dem Entdecker zum Vorschein gebracht. Es ist aus der Einschmelzung noch geblieben und das hat die Hauptmünzanstalt extra für 67 Forints und 55 Kreuzre geschätzt. Der Ruf des wortvollen Goldfundes hat sich natürlich bald verbreitet und auch nach Wien in den kaiserlichen Hof ist er gelangen. Der Direktor der Antikensammlung Abbé Franz Neumann hat den Chef des Kabinettbüros gebeten, den Schatz für die к. k. Antikensammlung zu erwerben. Der Kaiser hat sofort anordnet und der Schatz war schon nach einigen Tagen am 1. Oktober 1799. in der höfischen Antikensammlung zu finden. Bald ist aber auch Ikonia in Wien eigetroffen. Sie hat den Abbé Neumann aufgesucht und hat ihn darum gebeten, dass sie für den Schatz etwas Belohnung bekomme. Hier sagte sie dem Abbé, dass sie den Schatz gefunden hat. Wir glauben, wenn sie persönlich nach Wien gefahren ist, konnte sie nichts anderes sagen. Der Grund ihrer Hinfahrt lag darin, dass sie die gescheiteste Person der Familie war. Sie hat auch selbst mit den Händlern über den Schatz verhandelt. Langwierig hat sie mit Abbé Neumann verhandelt und vertraulich teilte mit, dass unter den Goldgefässen auch einige Kleinigkeiten vorhanden waren, z. B. Ohrgehänge. Sogar Hess sie selbst aus dem Goldhenkel des Gefässes von Goldschmied Jankovich einige Ohrgehänge machen. Nach diesem Bekenntnis können wir vermuten, dass Jankovich die vier Goldgefässe nicht für sein Schweigen, sondern eher, als Arbeitslohn bekommen hat, und jene acht Forints, die er bezahlte, bildeten bloss eine kleine Differenz in der Abrechnung. Ikonia hat gewiss darum Ohrgehänge machen lassen, weil diese leichter zu verkaufen waren. Abbé Neumann hat sich nach diesem Gespräch völlig beruhigt, dass ausser diesen Kleinigkeiten alles zum Vorschein gekommen ist und so hat er Ikonias Bitte für Belohnung warm protegiert. Mit der Zeit verbreitete sich aber das Gerücht, dass ein Goldkreuz noch immer im Besitz der Frau sei. Das hat auch Kristóf Nákó erfahren und gleich nahm er von ihr das Kreuz weg. Er Hess es in ein Etui legen und hat es dem Kloster von Bezdin geschenkt. In dem Kloster wurde es aufbewahrt, aber unserer Kenntnis nach ist es durch das Chaos des zweiten Weltkrieges verschwunden. Sein Etui ist aber noch immer vorhanden, dessen Format uns klar zeigt, dass zu dem Kreuz noch eine Halskette gehörte. 3 Wir müssen erwähnen ,dass die Familie Vuin wahrscheinlich nicht 23, sondern 24 Goldgefässe ausgrub. In zwischen ist aber ein prachtvoller, schwerer Goldkrug auf irgendeinerweise verschwunden. Sein Fehlen können wir aus den — in den Schatz geritzten Einschnitten — feststellen. Diese Einschnitte sind nämlich Zeichen der Teilung: wenn man die Gefässe dieser entsprechend gruppiert, zeigt sich die Ungleichheit in einer der Gruppen klar. Wir konnten feststellen, dass das Seitenstück des vorhanden seienden wunderbaren Kruges Nr. 6., dessen Gewicht 956 gr ausmacht, fehlt. Es ist annehmbar, dass dieses schwere Goldgefäss an Hand des Händlers verschwunden ist, der den Krug eingeschmolzen hat. Wir hatten Glück, dass sein Paar auf uns geblieben ist. Am Ende des 18. Jahrhunderts, als die Familie Vuin den Schatz gefunden hat, kam dem Finder und dem Besitzer des Feldes eine gewisse Belohnung zu. Unlängst 3 Freundliche Mitteilung von István Szőcs von Cluj (Klausenburg) 1970. 10 A Móra F. Múzeum Évk. TI. 145