A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 2. (Szeged, 1974)

Die VII. Archäologische Konferenz in Szeged - Erdélyi, István–Pataky, László: Die Belohnung der Finder des „Attila-Schatzes” von Nagyszentmiklós

A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve 197J/2 DIE BELOHNUNG DER FINDER DES ATTILA-SCHATZES VON NAGYSZENTMIKLÓS ISTVÁN ERDÉLYI—LÁSZLÓ PATAKY (Institutfür Archäologie der UAW, Budapest — Békéscsaba) Vor einigen Jahren haben wir einige der bisher nicht veröffentlichten, origina­len Schriften vorgezeigt, die die Findungsumstände des „Attila-Schatzes" in Nagy­szentmiklós gut beleuchten und in den dazu geknüpften Erklärungen haben wir uns bemüht ein umfassendes Bild zu zeichnen, wie die wunderbare Goldgefässe ans Tageslicht gekommen sind und wie sie später nach Wien gebracht wurden. 1 In unserer Arbeit wollen wir die Demonstration der originalen, bisher noch nicht veröffentlichten, zeitgemässen Dokumente fortsetzen. Der Zweck unserer Abhandlung ist die Neubewertung dieses, auf dem Gebiet des historischen Ungarns gefundenen und von ungarischem Gesichtspunkt aus sehr wichtigen, weltberühmten archäologischen Fundes zu begünstigen. Nämlich ein diesbezügliches, alle Einzel­heiten umfassendes Referat is — trotz der wunderbaren Materialmitteilung von Mawrodinow und der Inschriftentzifferung von Gyula Német, Géza Fehér und an­deren — noch immer für die Aufgabe der Zukunft geblieben. Den „Attila-Schatz" hat einer der Hörigen vom Gutsbesitzer Kristóf Nákó, der Bauerwirt Neru Vuin am 3. Juli 1799 gefunden. So hat er nach einigen Wochen das selbst behauptet, am 10. September — als der Stuhlrichter Csapó in Nagyszentmik­lós eine lokale Besichtigung durchgeführt hatte um die Umstände des Findens dieses „ungeheuer vielen Goldes" zu klären. Neru Vuin hat erzählt, dass er mit seiner Frau eben den Zaun seines Weingartens reparieren wollte, und deswegen haben sie am Rande ihres Hofes gleich am Fuss des Zauns einen Graben gemacht. Kaum haben sie die Arbeit begonnen, als sich eine grosse Goldtasse aus der Seite des Grabens umwandte. Eilig gruben sie weiter und schliesslich aus einem Graben kaum tiefer als zwei Spatenstiche sind 23 Goldge­fässe zum Vorschein gekommen. Genau zu dieser Zeit ist der Wiener Wollhändler Naum Nitta zu ihnen einge­kehrt und bot ohne weiteres 2000 Forints für die Gefässe an. Vuins Frau Ikonia hat aber diese Summe für wenig gehalten. Bevor N. Naum Abschied nahm, erschrak er die Vuins gründlich, dass ihr Sohn als Rekrut fortgebracht werden kann, wenn sie über den Schatz sprechen werden. Dies hat Frau Ikonia geglaubt und als einmal, — bald darauf — zwei andere griechische Händler ankamen, verkaufte sie ihnen fünf Gefässe für 320 Forints, dass sie daneben für das Schweigen der Kaufleute noch fünf Gefässe als Geschenk übergeben hat. Noch vier Gefässe hat sie aber auch dem Goldschmied Jankovich verschenkt, der dafür bloss acht Forints bezahlt hat. Später kehrte N. Nitta ins Dorf zurück und hat die übriggebliebenen neun Gefässe für 1427 Forints und 20 Kreuzer erkauft. 1 Erdélyi, I.— Pataky, L., A nagyszentmiklósi „Attila-kincs" leletkörülményei. MFMÉ 1968. 35—45. 143

Next

/
Thumbnails
Contents