A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 1. (Szeged, 1971)

Gallé, László: Epiphytenvegetation der Weisspappelstämme von den sandbindenden Wäldern der Grossen Ungarischen Tiefebene

Brachythecium velutinum (L.) B. S. G. Sie ist gleichsfalls ein an den verschatteten Seiten der Stämme vorkommendes Mesophyton­Laubmoos, das im Frühling und im Anfang des Sommers fruktifiziert. Seine weichen, losen Rasen sind an den Stützwurzeln und auf dem basalen Niveau des Stammes am häufigsten. Pylaea polyantha (SCHREB.) B. S. G. Sie ist ein in den basalen Teilen der Baumstämme von Pappelauen offener Lage vorkommendes, auch in der Tiefebene häufig und gut fruktifizierendes Laubmoos, das in den halbverschatteten Oberflächen der Stämme höchtens in handbreiten Flecken wächst. Sie lässt sich an ihren aderlosen, ausgestreckten Blättern und an ihrer seitwärts stehenden, pleurocarpen Fruchtbildung leicht erken­nen. Hypnum cupressiforme L. Sie ist das am häufigsten, massenhaft vorkommende, auch fruktifizierende meso-xerophile Laubmoos der Weisspappelstämme, das an den meisten moosigen Stämmen dominant ist und an den sonnigen und verschatteten Oberflächen gleicherweise zu finden. e) BEURTEILUNG DER EPIPHYTENZ ÖNÖSEN Die an den Pappelstämmen vorkommenden Algen gehören der Auffassung einiger westeuropäischen Verfasser nach zur Assoziation Protococcetum vulgaris. Meiner Meinung nach gehören die an den Stämmen vorkommenden Algenarten ausgesprochen zur Baumstammschicht, sie haben deshalb keinen Assoziationswert, sondern sie sind die fragmentarischen Synusien des Baumstammniveaus der meso­philen Assoziation Festuco-Quercetum populetosum albae mesophilum. In zönologischer Bedeutung ist auch die Pilzvegetation ähnlicherweise aufzu­fassen. Von den vorkommenden vier Pilzenarten erscheinen gewisse Einzelpflanzen von zweien ( Fomes fomentarius und Phellinus igniarius) einsam und bilden Assozi­ationen nicht. Lenzites albida und Schysophyllum commune kommen mit anderen zusammen, auf morschen Stämmen selbst unter den älteren Flechtenlagern vor, sie bilden aber keine Pilzenzönose und können deshalb höchtens für die Begleiter des Parmelioso Phy scietum ascendentis angesehen werden. Die am üppigsten vorkommenden Vertreter der cryptogamen Epiphytenvege­tation, die Flechten mögen von zönologischem Gesichtspunkt aus in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Die Assoziationen, die nicht nur in Wäldern, sondern auch an einsamen Baumstämmen erscheinen, betrachte ich als Assoziationen. Solche sind die zu der Epiphytetea lichenosa classis gehörenden Candelarietum concoloris, Le­canoretum carpineae continentale, Arthonietum dispersae, Physcietum ascendentis, usw. Auf diesem Grund sind aber die Bezüge von Lepraria candelaris, Phlyctis ar­gena, Parmelia caper ata zusammen mit den mit ihnen assoziierten Flechtenarten als Synusien aufzufassen. Die Einteilung der an den Weisspappelstämmen vorkommenden Flechtenzöno­sen ist die folgende : Classis: Epiphytetea lichenosa KLEM. Ordo : Calicion hyperelli HADAC em. BARKM. 1. Coenosis: Lepraria candelaris synusium Ordo: Lecanoretalia variae BARKM. Foederatio: Lecanorion variae BARKM. 2. Associatio: Candelarietum concoloris GALLÉ 3. Coenosis: Phlyctis argena synusium 4. Associatio: Lecanoretum carpineae continentale (GALLÉ) BARKM. 5. Associatio: Arthonietum dispersae GALLÉ 3 A Móra F. Múzeum Évk. I. 33

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