A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 1. (Szeged, 1971)

Gallé, László: Epiphytenvegetation der Weisspappelstämme von den sandbindenden Wäldern der Grossen Ungarischen Tiefebene

A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve 1971jl EPIPHYTENVEGETATION DER WEISSPAPPELSTÄMME VON DEN SANDBINDENDEN WÄLDERN DER GROSSEN UNGARISCHEN TIEFEBENE von LÁSZLÓ GALLÉ (Szeged, Móra-Ferenc-Museum) Ich habe die xerophilen und mesophilen Flechtenzönosen der Flugsandböden und der sandbindenden Wälder der Ungarischen Tiefebene — zunächst von zöno­logischem Gesichtspunkt aus betrachtet — im Donau-Theiss-Zwischenstromland seit 1930 untersucht. Meine Beobachtungen habe ich in dem südlichen Teil der Gros­sen Ungarischen Tiefebene, in der Umgebung von Szeged begonnen, dann nach Norden und Nordwesten forstchreitend habe ich auch die von Szeged ferner liegen­den Sandwälder aufgesucht. Meine Untersuchungen habe ich in den folgenden Wäldern angestellt. In Szeged-Ásotthalom: der Versuchswald der Forstschule, die Reservat „Emlékerdő" 1 , Kiss-Ferenc-erdeje, Dobó-erdő" 2 ; in Pusztamérges: Honvéd erdő; in Sándorfalva: Hantházi-erdő; neben Kecskemét: Szikra-erdő, Bugaci­erdő, die Sandhügelchen von Lakitelek; in Nagykőrös: Pálfája und Nagyerdő. Nicht nur die Flechtenvegetation dieser Wälder wurde von mir untersucht, sondern auch die da, auf dem Sandboden lebenden Flechtenzönosen (vgl. GALLÉ, 1968. I.) ja sogar die Epiphytenzönosen des Stammniveaus. Im Vergleich zu der Algen-, Pilz-, Flechten- und Moosdecke anderer Baumarten (Quercus robur, Robinia pseudo­acacia, Populus canadensis sensu lat., Betula alba), habe ich die cryptogame Epiphy­tenvegetation der Populus alba und P. canescens für die reichste gefunden. Selbst an den Weiss- und Graupappelstämmen ist die Epiphytenvegetation nicht identisch; sie hängt davon ab, ob sie in einem unter Forstkultur stehenden, öfters verjüngten, eventuell periodisch geweideten, d. h. von Menschen oder landwirtschaftlichen Tie­ren besuchten, bzw. als ein Naturschutzgebiet verwalteten Wald wachsen. Die reichste cryptogame Epiphytenvegetation habe ich an den Populus alba- und P. canescens -Stämmen des heute ungefähr 80 Jahre alten und als ein Reservat bewahr­ten Emlékerdő zu Ásotthalom gefunden. Dieses Gebiet spiegelt den ursprünglichen Zustand der Sandwälder am meisten ungestört, ihre sich ohne menschliches Ein­wirken herausgebildeten Zönosen. In der Reservation findet keine Holzgewinnung, keine künstliche Verjüngung statt. Selbst die zugrunde gehenden Holzstämme blei­ben auf dem Schutzgebiet. Auch die Haustiere vermögen höchstens den Waldrand zu erreichen. Bei der Auseinandersetzung der mikroklimatischen und zönologischen Umstände der Weisspappelstämme habe ich in meiner Abhandlung deshalb die in Emlékerdő gefundenen Umstände zum Vergleich verwendet. Zu den grundlegenden Untersuchungen habe ich die Werke von HARGITAI (1940), BODROGKÖZY (1957), R. Soó (1964) und Á. BOROS (1968) benutzt und von den Werken ausländischer Verfasser hauptsächlich G. DEGELIUS' Abhandlungen über die Untersuchung der Epiphytenvegetation der Betula- (1957) und der Fraxinus excelsior-Stämme (1964). 1 emlékerdő=, Gedenkwald' 2 Das ungarische Wort erdő bedeutet ,WaId' (erdeje 'sein Wald') 15

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