A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 1. (Szeged, 1971)
Gallé, László: Epiphytenvegetation der Weisspappelstämme von den sandbindenden Wäldern der Grossen Ungarischen Tiefebene
METHODEN Im Laufe meiner Untersuchungen habe ich die Epiphytenvegetation zahlreicher 50—80 Jahre alter Stämme beobachtet. In den physischen Umständen, im Chemismus und in der Epiphytenvegetation der Populus alba- und P. canescens-StämmQ habe ich keine wesentlichen Abweichungen gefunden und deshalb erwähne ich später diese zwei Baumarten zusammengezogen unter dem Namen „Weisspappel". Ich habe den physischen Zustand der Stämme untersucht und ihre Umkreise in 1 m Höhe über dem Bodenniveau gemessen. An den oberen Abschnitten mit glatter Rinde und an den unteren mit rissiger Borken (Rythidom) habe ich aus dem Stoff der Rinde Muster von ungefähr 2 mm Dicke genommen, um die in den Stämmen herrschenden pH Wert (Hydrogenionkonzentration) feststellen zu können. Diesen Stoff von einer gründlich gereinigten Oberfläche habe ich fein gemahlt und nach Verdünnung des Mahlprodukts in destilliertem Wasser und nach seiner Aufschüttelung habe ich pH-Messungen vorgenommen. Die auf den Stämmen herrschenden Lichtverhältnisse wurden mit Belichtungsmesser „Werralux" gemessen, dessen praktische Ablesungsskale mit einem LuxPhotometer vergleichend habe ich die Beleuchtungswerte in Lux ausgedrückt erhalten. Die Feuchtigkeitsverhältnisse, das Mass der Verdampfung habe ich mit PICHE'schen Evaporimetern festgesetzt, auf die ich zur Chromatographie benutzte Papierscheiben von 7 cm Durchmesser aufgelegt hatte. Bei der Aufnahme der Epiphytenzönosen habe ich Quadrate von 20x20 cm Seitemass, d. h. von 400 cm 2 Oberfläche benutzt, die ich an jeder Seite der ausgewählten Stämme von unten nach oben fortschreitend angewendet habe. Für die Ermessung einer jeden Zönose habe ich 20—20 Aufnahmen verfertigt. Bei der Auswertung der zönologischen Aufnahmen habe ich den BRAUNBLANQUET-FREY'S 5-er Skala angewendet, um die Bedeckungsstufe (D-Werte) auszudrücken. ERGEBNISSE a) DIE ALGENVEGETATION Die Algenvegetation der Weisspappelstämme der Sandwälder ist ärmlich, sie beschränkt sich nur auf drei Arten. Ihre Rolle is gleichwohl wichtig, denn sie mögen für Pioniere bei der Ausgestaltung der Epiphytenvegetation angesehen werden. Die am häufigsten vorkommenden Grünalgen sind die Chlorophyceen. Sie besiedeln die nasseren, gewöhnlich nach Norden exponierten unteren Teile der Stämme und bilden stellenweise einheitlich grüne, staubige Decke. Sie dringen sich nur in die Risse der Rinde hineinziehend, höher als 50—60 cm nur selten hinauf. Sie sind beinahe an allen älteren Stämmen, bzw. in den verharschten Teilen der jüngeren Stämme zu finden. An vielen Stämmen kommen auch ungleichmässige, rissige, dunkelgrüne Decken vor, die von solchen, in die Ordnung der Chlorococcales gehörenden Grünalgen (Protococcus, Chlorella) gebildet sind, deren meisten Zellen von Pilzhyphyen umgeben sind, deren Haustorien auch in die einzelnen Algenzellen hineindringen. Diese Decken zeigen die Anfänge einer Pilz-Alge Symbiose, obzwar an ihnen nicht einmal die für die einfacheren Algenlager charakteristiche Strucktur festgestellt werden kann. Eine kurze Darlegung der vorkommenden Algenarten ist die Folgende. 16