A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)

gen, niedriger als die Angaben von BESCHEL (1957—58), der bei derselben Flechte einen jährlichen durchschnittlichen Wachstum von 2,1 mm erfahren hat. Die Ab­weichung im Verhältnis zu dem Friedhof auf dem Kapellenberg erklären die in der Umgebung von Szeged die Photosynthese befördernden günstigeren Beleuchtungs­verhältnisse, bei den österreichischen, einen 1500 mm Jahresniederschlag geniessen­den Flechten erklären es dagegen die günstigeren Feuchtigkeitsverhältnisse. Die in Friedhöfen vorkommende und für Wachstumsmessungen geeignete andere Flechte ist die ebenfalls ein rundliches Lager habende Caloplaca teicholyta. Ich habe auch dieser 30 Lager gemessen, auf der Oberfläche von ca. 50 Jahre alten Grabdenkmälern, unter identischen Verhältnissen, und in Richtung des grössten und kleinsten Durchmessers des Lagers. Das durchschnittliche Ausmass der Lager ist 1,4X1,0 cm, der durchschnittliche jährliche Wachstum ist 0,24 mm. Im Fall beider Flechtenarten habe ich nur entwickelte, alte Lager gemessen;, die jungen, ein paar Jahre alten Lager Hess ich unbeachtet. DIE FLECHTENZÖNOSEN DER SZEGEDER FRIEDHÖFE Von den Flechtenzönosen der Szegeder Friedhöfe sind vor allem die steinbe­wohnenden Assoziationen bedeutend. Die Epiphyten- und Epixylen-Assoziationen fehlen, beziehungsweise kommen nur sporadisch, fragmentarisch vor. Das hat zweier­lei Gründe. Die Entwicklung der Epiphyten-Assoziationen in den in der Stadt oder in der Nähe der Stadt befindlichen Friedhöfen wird durch die Einwirkung der städtischen Luft gehemmt. Sogar in dem von der Stadt etwas entfernter liegen­den Újszegeder Friedhof und auch im Judenfriedhof erscheinen nur die Fragmente der Assoziationen von Physcietum ascendentis. Epixylen-Assoziationen entwickeln sich nur in ländlichen Friedhöfen auf Holzkreuzen, Grabhölzern aus Hartholz und an alten Grabumzäunungen. In den Szegeder Friedhöfen bleiben dagegen die Holzkreuze höchstens 1—2 Jahre lang erhalten, sie werden schnell durch Steinkreuze, Grabsteine ersetzt. Nur auf den Sitzflächen und Rücklehnen der neben die älteren Gräber gestellten, alten Bänken aus Hartholz sind Flechten zu finden, und zwar als Fragmente der Physcietum ascendentis parmelioso die folgenden Arten : Cande­lariella vitellina, Buellia punctata var. chloropholia, Physcia ascendens, Parmelia tiliacea, Xanthoria parietina, Physcia orbicularis und Squamaria muralis f. lignicola. Ihr Bedeckungsgrad in dieser Zusammensetzung wechselt zwischen 30—60%. Die Einordnung der Flechtenzönosen in der Friedhöfen im zönologischem System von KLEMENT (1955), bzw. BARKMAN (1958) ist wie folgt: I. Klasse: Epipetretea lichenosa Klem. Ordnung: Rhizocarpetalia Klem. Verband: Acarosporion fuscatae Klem. 1. Assoziation: Aspicilietum cinereae Frey (Fragm.) Ordnung: Xeroverrucarietalia Hadac Verband: Caloplacion decipientis Klem. 2. Assoziation: Caloplacetum murorum (T>u RIETZ) Kaiser n. var. a) Lecanorosum crenulatae n. var. b) Lecanorosum albescentis n. var. с) Candelariellosum vitellinae n. var. d) Caloplacosum pyraceae subass.: Caloplacetosum arenariae (WILMANNS) GALLÉ 6"­83

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