A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)
einem 20—30 prozentigen Deckungsgrad. Die Zahl der auf 10 Jahre alten Grabsteinen angesiedelten Arten ist gewöhnlich 7, ihre D-Werte wechseln zwischen -\ — 3 und der Bedeckungsgrad ist 30—40%. Auf den 20 Jahre alten Grabsteinen leben schon 20 verschiedene Flechtenarten und 1—2 Laubmoose. Die D-Werte sind hier schon hoch, sie schwanken zwischen H — 4 und auch der Bedeckungsgrad ist 40—50%. Auf den 30 jährigen Grabdenkmälern habe ich 27 Flechtenarten und 2 Moosarten beobachtet, ebenfalls mit einem hohen D-Wert zwischen -{— 4 und mit einem Deckungsgrad von 50—60%. Die Artengesamtzahl der 40 Jahre alten Grabsteine sinkt etwas, sie erreicht höchstens 22, aber die D-Werte sind sehr hoch, sie wechseln zwischen H — 5, der Bedeckungsgrad ist hier wie auch bei den 30 jährigen ca 50—60%. Dasselbe ist auch bei den 50 jährigen oder noch älteren Grabsteinen zu beobachten. Die Zahl der auf ihnen lebenden Arten sinkt weiter, sie ist höchstens 20, ihre DWerte aber sind unverändert hoch, sie reichen bis H — 5, und auch die Bedeckung ist hoch, sie bleibt bei 50—60%. Diese Beobachtung zeigt, dass der Dinamismus der auf den alten Grabsteinen zustande gekommene Flechtenvegetation bereits einen geringeren Grad hat, in der Assoziation einige Pionierarten schon fehlen, die Zönose gewissermassen statisch wird, stagniert. Der Grund dieser Erscheinung ist vor allem in der Anreicherung des Nitrogengehalts auf der Oberfläche der älteren Grabsteine (Vogelexkrement, gefallene Blätter, Niedergang der älteren Flechten- und Moosarten), in der Anhäufung der eigenen StofTwechselprodukte und darin zu suchen, dass die älteren Grabdenkmäler von Büschen und Bäumen stärker beschattet werden. Und wirklich, auf den älteren Grabsteinen sind die nitrophilen und ornithokoprophilen Flechtenarten zahlreicher vertreten. Die Oberfläche der aus Kunststein angefertigten Grabdenkmäler kann dreierlei sein: geschliffen, geglättet und mit Einkerbungen verziert. Am schnellsten werden die mit Einkerbungen verzierten Grabrahmen von Flechten bevölkert. Auf der unebenen Oberfläche bleibt der Niederschlag länger erhalten, das Wasser rollt davon nicht so schnell ab wie von der geschliffenen oder geglätteten Oberfläche, der Grund der Furchen bleibt länger nass und die sich der unebenen Fläche anhaftende dünne Luftschicht ist dunstreicher als bei den Gesteinen mit glatter Oberfläche. Diese Faktoren machen die Grabsteine mit eingekerbter Oberfläche für die Niederlassung von Flechten günstiger. DIE LAGERWACHSTUM DER AUF GRABDENKMÄLERN LEBENDEN FLECHTEN Zur Untersuchung der Lagerausmasse sind die auf den glattoberflächigen Fundorten der Friedhöfe zu findenden Krustenflechten mit lobuliertem Lager und radialem Wachstum, wie die Squamaria albomarginata und die Caloplaca teicholyta sind, am geeignetesten. Meine Untersuchungen beziehen sich vor allem auf die Squamaria albomarginata, deren 30, im grossen und ganzen runde Lager, die sich auf den waagerechten, aus Beton angefertigten Deckplatten von 40—50 Jahre alten Grabdenkmälern befanden, ich gemessen habe. Das Durchschnittmass der Lager, in Richtung des grössten und kleinsten Durchmessers gemessen, ist 5,7x5,1 cm. Der auf Grund der Ausmasse und des Alters der Grabdenkmäler ausgerechnete jährliche durchschnittliche Wachstum beträgt 1,12 mm. Diese Angabe weicht gewissermassen von den Werten der Messungen von O. WILMANNS (1966) ab, der auf dem Gebiet des Spitzbergs in Tübingen, im Friedhof auf dem Kapellenberg an der Lecanora (Squam.) muralis insgesamt einen Jahreswachstum von 0,8 mm gefunden hat, sie sind dage82