A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)
BEKANNTMACHUNG DES UNTERSUCHTEN MATERIALS Ein überwiegender Teil der steinbewohnenden Flechtenarten auf dem Grabsteinen besteht hauptsächlich aus Krustenflechten und nur wenigem Laubflechten. Diese zeigen in einer Gruppierung nach Freyschen Lebensformen die unten folgende Aufteilung: Krustenflechten : Aussenkrusten 16 = 47% Innenkrusten 3= 9 % Placodium-Typ 5= 14% Soreumatische Krusten 1=3% Blattflechten : Parmelia-Form 4=12% Anaptychia-Form 2 = 6 % Collema-Form 1 = 3 % Bryophyta : Musci 2= 6% Die Zahl der Arten insgesamt : 34 = 100 % Die hohe Zahl der Krustenflechten (73%) zeigt, dass die steinbewohnenden Flechtenbelegungen der Szegeder Friedhöfe in ihrer Entwicklung den Krustenzustand kaum überholt haben. Ein überwiegender Teil der Grabdenkmäler ist aus einem Kunststein aus Dolomitschotter mit Zementbindematerial angefertigt, aber es gibt auch viele Grabsteine genug aus Eisenbeton und Steinkreuze, der aus Zement gegossene Grabrand und Grabdeckplatte. Verhältnismässig spärlicher sind die aus dem weissen Carraraer und Ruskicaer Marmor, aus dem roten Marmor, beziehungsweise aus grauem Granit, oder dunklem, schwedischem Granit angefertigten Grabdenkmäler vertreten. Letztere sind in grosser Anzahl im Judenfriedhof zu finden. Die Oberfläche der Grabsteine ist nicht einheitlich. An den glatt geschliffenen Gesteinen oder Kunststeinen können die Sporen, Soredien, Lagerfragmente nur schwerlich haften bleiben, weil es auf der Oberfläche der polierten Steine nur geringe Unebenheiten gibt, denen die Sporen und Lagerteilchen anhaften könnten. Von den senkrechten oder sehr steilen Oberflächen werden die Gonidien, Sporen und Soredien vom Niederschlag abgewaschen und infolge dessen erscheinen die Flechten vor allem auf den waagerechten Oberflächen, andere Kryptogamen oder kleinwüchsige Kormophyten in den bei der Ineinander-Fügung entstandenen Nuten, Winkeln. Von den silikathaltrigen, magmatischen Gesteinen sind die aus dunklem, geschliffenem, schwedischem Granit angefertigten Grabdenkmäler fast frei von Flechten. Diese Erscheinung wird neben der Polierung auch durch den Umstand begründet, dass der Granit kein malmiges Gestein ist und an den unverwitterten Oberflächen sogar die Anhaftung der Pioniere nur schwer erfolgt. Ich habe an 5 Jahre altem, grauem Granit nur spärlich Apothezien von Candelariella vitellina im Judenfriedhof gefunden. An dem granulösen, grauen Granit erscheinen die Pionier-Flechten zuerst an den Feldspatgranülen, die weicher sind als Quarz und dem 6. Grad der MOHS-schen Härteskala entsprechen. In den Szegeder Friedhöfen sind nur sehr wenige aus Trachit angefertigte Grabsteine zu finden, einige solche Grabdenkmäler gibt es im Judenfriedhof. Ihre Bevölkerung mit Flechten geht etwas rascher vor sich als die der Grabsteine aus Granit, aber der Deckungsgrad ist auch hier sehr gering, höchstens 1—2%. An Trachit kom80