A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)

Obleich unsere meisten dakischen Funde von sporadischem Charakter sind, doch darf man eine Folgerung daraus ziehen: Die Fundorte auf Landkarte projizie­rend kann man feststellen, dass sie sich in zwei Zonen ziehen, die voneinander genau abzusondern sind. Die eine befindet sich auf dem Gebiet zwischen den Körös­armen und Maros, hauptsächlich in der Nähe der Flüsse. Aus dem Gebiet zwischen Donau und Theiss haben wir fast keine Funde, wenn doch, so sind sie vom rechten Theissufer. Die andere Gruppe zieht sich in nördlicher Zone von Tiefland, daran schliessen sich auch die Fundorte um Budapest an. Man kann also mit einer dakischen Ausbreitung in zwei Richtungen rechnen. Eine entlang der Körösarme und Maros, und die andere im Theisstal und entlang des nordischen Gebirges. Die Fundorte von Ungarn sind in enger Verbindung mit denen von Nachbarnländern und zwar von Jugoslawien 143 und Südslowakei 144 , wo die Daker bis zur Linie von Bratislava vorgedrungen sind. In Verbindung mit dieser Ausbreitung in zwei Richtungen soll man die An­nahme wagen, sie zwei Stämmen zu zuschreiben. So soll man die in der ersten Zone vordringende Bevölkerung als richtige Daker betrachten, oder wenigstens als solche, die von dem zentralen Stammgebiet stammen, und die in der nördlichen Zone vor­dringenden annehmbar als Koistoboken betrachten. Diese Absonderung bedeutet aber noch nicht, dass dieser Stamm von dem dakischem Zentralstamm ganz unab­hängig sein sollte, die Altersbestimmung der Funde und die antiken Quellen zeugen ja von einer zusammengestimmten Kriegsoperation. Unter den Funden ist es nicht gelungen das archäologische Material der beiden Stämme nicht einmal in Sieben­bürgen abzusondern. Mit der Hilfe der Silberschmucke kann man teilweise das Problem lösen. Die Linie von Oradea ist die nördlichste Grenze bis sie vorkommen Sie kommen auch in der Tiefebene nur in der südlichen Gruppe vor, abgesehen von einem Fibelfragment von Budapest-Tabán. Die Daker sind im zehnten Jahr v. u. Z. in Pannonién eingebrochen. Ein rö­misches Heer marschierte unter Führung von M. Vinicius durch die Tiefebene vom Eisernen Tor bis zum Donauknie 145 , um den Einbruch zu rächen und das Grenz­gebiet zu ordnen. Das Verbergen von mehreren Schmucken und das Aufhören einiger Ansiedlungen sind mit diesem Feldzug in Verbindung zu bringen 146 . Bei der Einwanderung der Sarmaten wurden die Daker jenseits der Theiss zurückgedrungen 147 und von da verschwinden sie vor unseren Augen bis zum Zeit­alter Domitians. Ihre politische Herrschaft ist auch auf diesem Gebiet nach den traianischen Kriegen verloren gegangen. Trotzdem soll man mit ihren Volksfrag­menten in der Tiefebene, wie es die Funde bezeugen, als mit dem Faktor der sarma­tischen Kultur rechnen. Ihre Wirkung ist hauptsächlich in der Keramik zu beobach­ten, aber sie haben sicher eine wichtige Rolle darin, dass die Sarmaten auf die sess­hafte Lebensführung übergegangen waren. Es ist überraschend und interessant, wie oft Keramik von dakischem Typus in Provinz Pannonién vorkommt. Diese Stücke (Budapest-Királyfürdő, Tokod, Dunaújváros-Papsziget, Lovasberény, Szőny, Müllendorf) sind wahrscheinlich bei 143 Todorovic, /., Rad XI (1962) 145—147. Landkarte; Rasajski, R., RVM X (1961) 20—24. 144 Tocik, 1959. 844—877. Landkarte. 145 Cass. Bio 54.36.2. Dessau, ILS. S:65. — Mit dem Problem beschäftigen sich /. Dobias (Historica IV. 1962. 24) und Zs. Visy (Angaben zur Geschichte der Ungarischen Tiefeben im Zeitalter von Augustus — im Druck). 146 Visy, Zs., op. cit. 147 Plinius, Nat Hist. IV. 80. — Mócsy, A., op. cit. 124 pp. 1

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