A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)
A Móra Ferenc Múzeum Evkönyve 1970/ 1 DAS LEBEN IM BAUERNHAUS VON TÁPÉ. I. von ANTAL JUHÁSZ (Szeged, Móra Ferenc Museum) Als ein wichtiges und fruchtbares Gebiet der ungarischen Ethnographie erweist sich die Untersuchung des Wohnhauses seit dem Ende des vorigen Jahrhundertes, als unser Fachstudium sich organisiert entfaltet hat. Die Ursprungsprobleme sowie die Fragen der Entwicklungsgeschichte des ungarischen Bauernhauses kamen schon früh, samt mit den Hausbeschreibungen gleichzeitig in den Vordergrund 1 . Danach beschäftigten sich die Forscher mit den Strukturalelementen des Hauses von beschreibendem, bzw. geschichtlichem Standpunkt aus nach Zsigmond Bátky, der in die ethnographischen Untersuchungen systemathische und vergleichende Methoden eingeführt hatte 2 . In den letzten Jahrhunderten tauchten neuere Gesichtspunkte und Forderungen in der Wohnhausforschung auf. Drei Ethnographen haben — zuerst Aurél Vajkay 3 , später Béla Gunda 4 und letztens László Vargha 5 — die bisherigen Ergebnisse der volkstümlichen Bauartforschung Ungarns zusammengefasst. Die Abhandlungen von Vajkay und Gunda erweisen sich als bemerkenswerte kritische Beurteilungen, die auf die Mangeln der früheren Forschungen und auch die künftigen Aufgaben hingewiesen haben. Vajkay hält die struktúráié, morphologische und vergleichende Beschreibung ebenso als auch die nur auf die Bauangaben beschränkte, technische Ansicht für einseitig und richtet die Aufmerksamkeit auf die Verbindung des Menschen mit seinem Hause, also auf die Forschung des Lebens im Wohnhause. Er weist hin, dass die formale Hausbeschreibung nur ein Teil der Aufgabe sei, indem sich gerade das Verhältnis zwischen dem Menschen, der im Hause lebt, und dem Wohnhause selbst als das wichtigste Moment der modernen Wohnhausforschung erweist. Vajkay gibt die Gesichtspunkte der ungarischen Wohnhausforschung an, nach denen er seine Sammlungstätigkeit und die Bearbeitung seines Materials zu richten strebt. 6 1 Jankó J., A székely ház. Ethnographia (weiterhin: Ethn.) VI, 1895. 19—37. Herman О,, A magyarság háza. Ethn. X. 1899. 282—286. Huszka J., A székely ház. Bp. 1895. 2 Vgl. Bátky Zs., A magyar ház eredetéhez. Néprajzi Értesítő (weiterhin: NÉ.)XXII. 1930. 65—83. Ders., Magyar tűzhelyek és háztípusok. NÉ. XXII. 1930. 113—137. Von ihm ist das Kapitel vom Bauen unter dem Titel „Építkezés" im zusammenfassenden Werk der ungarischen Ethnographie (Györffy /., A magyarság néprajza) geschrieben. Seine Tätigkeit wurde in dem unten aufgezählten Beitrag von A. Vajkay, bzw. B. Gunda beurteilt. 3 Vajkay A., A magyar népi építkezés és lakás kutatása. Sonderabdruck: Magyar Népkutatás Kézikönyve. Bp. 1948. 4 Gunda В., A magyar népi építkezés kutatása a két világháború között és annak kritikája. MTA Társadalom Történeti Tudományok Osztályának Közleményei V. Bp. 1954. 373—408. 5 Vargha L., A magyar népi építészeti vizsgálatok napjainkban. Ethn. 73. 1962. 177—205. 6 Z. B. Vajkay A., Veszprém megye népi építkezése. NÉ. XXXII. 1940. 1—22, 310—344. Ders., Élet a cserszegtomaji házban. Ethn. 59. 1948. 54—72. — Das Leben im Hause wird zum erstenmal von István Györffy eingehend aufgeführt: Györffy /., A nagykunság és környékének népies 159