A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Comşa, Eugen: Das Banater Neolithikum im Lichte der neuen Forschungen
Mare Phase 17 vorschlugen (mit Analogien zu den dem Ausgang der Vinca-APhase und der Vinca-B-1-Phase zugehörigen Fundstücken), allmählich dahingelangt sind, das ganze Gebiet des Banates zu besiedeln, wobei sie von der Donau bis zum Mores, nachgewiesen sind. Gemeinschaften der gleichen Phase sind nach Nordosten dem Mures entlang nach Südwesttranssylvanien gedrungen, wo sich anfänglich eine örtliche Variante und bald darauf die Turda§kultur mit nachträglicher eigener Entwicklung ausbildete. Gegen den Westen zu sind die Gemeinschaften aus der Anfangsstufe der Vincakultur schon längere Zeit durch die Arbeiten der jugoslawischen und ungarischen Fachleute bis zum Gebiet der Mündung des Mure? in die Theiß bekannt. 18 Die Zorlencu-Mare-Phase wird im Banat durch verschiedene Elemente gekennzeichnet, wovon die ausführlich untersuchte anthropomorphe Plastik zu erwähnen ist. Die Mehrzahl der Figurinen aus dieser Phase haben zylindrischen Körper. Sie stellen eine stehende weibliche Figur dar. Ein wichtiges Element bei der Einteilung dieser Figurinen, besonders zum Zwecke ihrer Verwendung als Element der Zeiteinstufung besteht in der Kopfform und seinen Eigentümlichkeiten. Alle Figurinen aus der Zolençu-Mare-Phase haben auf dem Scheitel eine (etwas gewölbte) Raute mit einer kleinen Verlängerung gegen den Nacken. Alle Figurinen haben auf dem Gesicht eine Maske dargestellt, die in der zur Frage stehenden Zeitstufe eine dreieckige Form mit gebogenen Seiten hat. Im Verhältnis zum Gesicht hat diese eine veränderliche Stellung (meist stärker, manchmal auch weniger geneigt). Die Masken haben immer eine breite, oder sehr breite Stirn. Bei allen in Frage stehenden Masken ist die Nase als kleiner, runder, selten ovaler (Vertikal gesehen) Vorsprung wiedergegeben, der in der Mitte oder im Unterteil der Maske angeordnet ist. Die Augen werden im allgemeinen durch zwei geritzte, schräge, dünne Striche wiedergegeben (deren gegen den Maskenrand zu gelegenen Enden nach unten geneigt sind), selten auch horizontal von der Nasenmitte ausgehend. Bei keiner Figurine wird der Mund angedeutet. Die Arme sind im allgemeinen stilisiert und durch zwei kurze seitliche Verlängerungen mit gebogener Randlinie dargestellt und häufig horizontal durchbohrt. Das Geschlecht der Figurinen ist nur durch die Brüste erkennbar. Bei der Mehrzahl der Stücke ist der Rücken flach und wölbt sich beim unteren Teil des Körpers. Die meisten Figurinen der Phase sind nicht verziert. Dagegen wurde bei einer Anzahl von Stücken auf dem Rücken ein Muster aus geritzten, parallelen, schrägen Linien angebracht, die ein X bilden. Dieses Muster ist nur für die Figurinen der Phase typisch und kann somit auch für die Zeiteinstufung maßgebend verwendet werden. Eine andere Phase der Vincakultur, die heute sehr gut nachgewiesen ist, ist die aufgrund der Erforschung der unteren repräsentativen Niveaus der Siedlung von Liubcova 19 bekanntgewordene Phase, für die wir den Namen OrniçaPhase in Vorschlag gebracht haben (einige der für sie spezifischen Fundstücke wurden in Vinca in der der Vinca-B-2-Phase zugewiesenen Schicht gefunden). Aus den bisher gemachten Feststellungen geht hervor, daß die der Ornita17 Eugen Cornea und Octavian Räut, Figurilele antropomorfe apartinînd culturii Vinca descoperite la Zorlentu Mare, im Druck befindlich. 18 János Banner und Mihály Párduci, Contributions nouvelles à l'histoire du néolithique en Hongrie, in AÉ,^Serie III, Band VII, VIII, IX, 1946, 1947, 1948, Budapest, 1948 S. 30—41; Milutin V. Garasanin, Hronologija Vincanske grupe, Ljubljana, 1951, S. 75 und 78. 19 Eugen Comsa, Unele date eu privire la cultura Vinca in sudvestul Romaniei, in Dacia, XII (im Druck befindlich). 32