A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Németh, Péter: Bemerkungen zur Auswertung des sog. Schatzfundes von Tokaj
Seitdem betrachten die Forscher die obenangeführten Objekte des Fundes von Tokaj als einen Schatzfund und — obwohl nicht völlig kritiklos — meinen sie, dass diese Objekte und die unten angegeben Stücke des Schatzfundes zusammengehören. Die folgenden Argumente können gegen diese Meinung vorgebracht werden: 1. Im Karpathen-Becken kennen wir keinen Schatzfund, worin die „klassischen" Funde der Gräber der Landnehmenden zu finden sind (Taschen- und Gürtelbeschläge der Männergräber; Kleidungsbeschläge, Zierscheiben der Frauengräber; Pferdegeschirrbeschläge, usw.). 20 2. Alle obenangeführten Gegenstände des Schatzes von Tokaj, die für die Landnahmezeit charakteristisch waren, können in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts gesetzt werden. Der eigentliche Schatz von Tokaj musste in dem 70-er Jahren des 11. Jahrhunderts in die Erde kommen. Wenn wir in Betracht ziehen, dass die erwähnten Gegenstände im Ganzen zum Schatzfund gehören, müssen wir annehmen, dass sie um die 60—70-er Jahren zur üblichen Bekleidung der Ungaren gehörten, was aber von unseren archeologischen Ergebnissen nicht bekräftigt ist. 3. Der Zeitgenosse, András Jósa schrieb in mehrere Exemplare des Museums von Nyíregyháza in die Beschreibung von Hampel ein, dass die Gegenstände aus der Landnahmezeit nicht aus Tokaj, sondern aus einer Begräbnisstätte aus derselben Zeit von Zalkod Szegfarka (Komitat Zemplén) kommen. 21 Diese Auffassung wurde in seinem Beitrag erörtert und unter dem Titel „Andenken aus der Zeit der Landnahme in Szabolcs" in Archeológiai Értesítő publiziert. 22 In der Zeitung Szabolcsi Hírlap Hess er sein Gespräch mit J. Hampel erscheinen, in dem sie die Umstände der Auffindung des Schatzes von Tokaj besprachen. 23 Dieses Gespräch bekräftigt unsere Meinung: die aufgezählten Gegenstände, die für die Landeroberer charakteristisch waren, gehören nicht zum Schatz von Tokaj. Auf Grund der Hindeutungen von András Jósa halten wir Zalkod Szegfarka — für den Fundort — doch mit gewissen Vorbehalten. Aus diesem Fundort kamen nach den Ausgrabungen von Jósa und Lajos Kiss zahlreiche wertvolle Stücke aus der Zeit der Landnahme ins Museum. 24 2. Welche sind also die Gegenstände, die zum Schatz von Tokaj gehören? Unserer Meinung nach können die folgenden Objekte zum Schatz gezählt werden: 20 Die genauen Depot-Funde S.: G. Feher —K. Éry—A. Kralovánszky: A középDuna-medence magyar honfoglalás- és kora-Árpád-kori sírleletei. (Grabfunde aus der Zeit der Landnahme und aus der frühen Arpaden-Zeit im Mittleren-Donau-Becken.) (Régészeti Tanulmányok, II.) Bp. 1962. 10., Fussnote 16. Ihre Nummer möchte ich mit einem Fund aus Subotica (Jugoslawien) ergänzen, worin ein Paar Armbände mit Tierkopf zu finden war. (M. C. Ross: Arts of the Migration Period in The Walters Art Gallery. Baltimore, 1961. 46., Bild 10.) Meiner Meinung nach sind die Funde nicht aus dem 4. Jahrhundert, wie der Verfasser sagt, sondern aus den 10—11. Jhdt. (Vergl. Márkiné, К. Poll, A zsennyei kincs [Der Schatz von Zsennye] Arch. Ért. 46. [1932—1933] 62., Bild. 12.). 21 z. B. /. Hampel, A honfoglalási kor hazai emlékei. Bp. 1900. 786. 22 Arch. Ért. 34. (1914) 178. 23 Jósa, Á., Anonymus és honfoglaláskori temető Kenézlőn. Szabolcsi Hírlap, 17. Sept. 1913. (Jg. IL Nr. 75.) 24 Arch. Ért. 34. (1914) 178. Bild. V.; Kiss, L., Honfoglaláskori leletek a Jósa Múzeumban. Dolgozatok, 9—10. (1933—34) 217—218. 191