A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Selmeczi, László: Das Wohnhaus der Körös-Gruppe von Tiszajenő. Neuere Haustypen des Frühneolithikums

A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve 1969/2 DAS WOHNHAUS DER KÖRÖS-GRUPPE VON TISZA JENŐ NEUERE ANGABEN ZU DEN HAUSTYPEN DES FRÜHNEOLITHIKUMS von LÁSZLÓ SELMECZI (Damjanich János Museum, SZOLNOK' 1 Der behandelte Fundort liegt an der rechten Seite der Eisenbahnlinie zwi­schen Szolnok—Kiskunfélegyháza, etwa 2 Km von der Haltestelle Tiszajenő­Alsó entfernt, beim Zusammenfluss von Szárazár und Körösér. Unmittelbar an der rechten Seite der Vereinigung der beiden Flüsse gibt es eine höhere Ufer­strecke, wo die charakteristischen Scherbenfragmente der Körös-Gruppe häufig vorkommen. Die Leiter der hiesigen LPG haben das Damjanich-János-Museum von Szolnok benachrichtigt, dass sie die Erde des bereits erwähnten Gebietes wegen Erdplanierung wegtragen werden. Wir haben die Rettung wenigstens eines Teiles des Fundmaterials vor den geplanten Erdarbeiten für wichtig gehalten, so wurde ein Siedlungsteil in der Grösse von 115 m 2 erschlossen. Auf dem erschlossenen Gebiet wurden zwei im Freien stehenden Herdstellen, eine Abfallgrube und die Überreste eines Wohnhauses gefunden. Die gebliebenen und erschlossenen Teile des Wohnhauses waren genügend, um die Konstruk­tion, die angenommene Bauweise und die innere Ordnung des Hauses rekonst­ruieren zu können. Auf der Grabungsfläche, obwohl es sich seit sehr langer Zeit unter Acker­bau befand, wurde bis dahin kein Tiefpflügen angestellt, weil die Hummusschicht sehr dünn ist. Der Pflug ging nie tiefer als 25 cm. Die Berührung der Humus­und Tonschicht war ungestört und so ergab sich die Möglichkeit, dass gewisse Beobachtungen für den Aufenthalt der Körös-Gruppe am genannten Fundort gültig seien. Die Beobachtungen wurden dadurch erleichtert, dass keine andere Volksgruppe sich auf diesem Gebiet niederlassen oder sich bestatten lassen hat, ausserdem dadurch, dass die freigelegte Siedlung nur aus einer Schicht besteht. Auf dem ganzen Gebiet des Hauses war eine Schuttlage, etwa 5 cm dick, im zweiten Spatenstich, 30 cm unter der Erde zu finden. Nach der Entfernung dieser haben wir einen sehr harten Tonschlag gefunden. Dieser war wegen der Kleibung gelber als die Bodenschicht der Umgebung in der gleichen Tiefe. Die Bodenschicht ausserhalb des Hauses bestand aus bräunlich-gelbem Lehm, der sich mit Humus vermischte. Da die Schuttlage des zerstörten Wohnhauses im Unterteil der Humus­schicht, aber noch innerhalb dieser, zum Vorschein kam, und selbst der Fuss­boden des Hauses in der sich mit Humus gemischten Tonschicht zu finden ist, dürfen wir annehmen, dass dieses Wohnhaus der Körös-Gruppe, welches an Tiszajenő-Szárazérpart erschlossen wurde, damals in die oberste Bodenschicht gebaut worden ist und nur das Tragwerk der Wände ins Boden getieft wor­den ist. Der Tonschlag war hart und uneben. Es konnte nicht in solchem Masse gesäubert werden, dass man Beobachtungen anstellen könne. Um den Grundriss 2 A Móra F. Múzeum Évk. П. 17

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