A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Trogmayer, Ottó: Die Bestattungen der Körös-Gruppe

wir finden sie in Otzaki magoula, Nea Nikomedeia und auch in Karanovo neben den oben genannten Fundorten. Gräber mit Beigaben kennen wir insgesamt sechs. Das sind das Grab 3 von Kopáncs Zsoldos-tanya, wo am Arm des Skeletts ein tridachna Armring war, das Grab 5 von Deszk, mit Gefässbeigabe, die in Tecic erschlossenen beiden Gräber mit Gefässbeigaben, sowie die zwei Gräber mit Gefässbeiga­ben von Kozluk. Es ist fraglich, ob wir das eine Grab von Nea Nikomedeia als Beigabe betrachten dürfen, wo zwischen den Zähnen eine Steinaxt lag. In zwei Fällen konnte man am Skelett grössere Scherben beobachten, die eventuell auf die Bedeckung der Toten mit Scherben verweisen. Dieser Gebrauch dürfen wir aber bis zum Vorkommen neuer Funde nicht für bewiesen halten, da die primäre oder sekundäre Lage der um die in der Abfallgrube liegenden Skelette her zerstreuten Bruchteile nicht eindeutig gesondert werden kann. In Kenntnis der Gräber mit Beigaben halten wir für wahrscheinlich, dass auch das am Grab von Endröd unsicher beobachtete mehrfüssige Gefäss Grabbeigabe sein konnte. Die Ausführliche Publikation des anthropologischen Materials der bisher erschlossenen Gräber lässt bis in die heutigen Tage auf sich warten, obwohl sie bei der Untersuchung der Genetik und Zeitstellung der Gruppe von erstrangi­ger Wichtigkeit sein könnte. Vom ungarländischen Material hat János Nemes­kéri nur das Vaskuter Grab publiziert. Im Laufe der taxonomischen Analyse des Skeletts meinte er dinarische und mediterrane Komponenten vorzufinden. Vom Typ des Vaskuter Skeletts weicht das Material des 5., bzw. 7. Grabes von dem von Maroslele-Pana beträchtlich ab. Nach der vorläufigen Definition von Pál Lipták kann der Schädel des 5. Grabes mit Schwankung als nordoid bezeichnet werden, und bestimmt dolychoid ist auch der Schädel des 7. Grabes. Ebenfalls nach der Bestimmung von P. Lipták ist der Schädel des 6. Grabes im Fundort ölbrunnen 1 bei Deszk, meso-dolychokran, und das 5. Grab ausge­sprochen dolychokran, vom klassischen gracilen mediterranen Charakter. Diesen Beobachtungen gegenüber steht die Meinung von J. Nemeskéri, der das anthro­pologische Bild des frühen Neolithikums zusammenfassend feststellt, dass bei dem Menschen der Körös-Gruppe die ostalpinischen (eastern alpine) Züge auf­treten, für die die ausgesprochene Brachykranie und das steile, hohe Genick charakteristisch ist. Er gründet seine Beobachtungen auf die nicht publizierten Funde von der Umgebung von Hódmezővásárhely. Gleichzeitig bestimmt er den Menschen der Linearkeramik als Typ Cromagnon-A, aber er macht auch auf die Erscheinung gewisser mediterraner Elemente aufmerksam. Auch in seiner neueren Abhandlung bestätigt er seine frühere Meinung, nach der für das anthropologische Material der von ihm südöstlich gemeinten Körös-Gruppe die ausgesprochene Brachykranie charakteristisch ist. Im bezogenen Material zitiert er auch Schädel von Szentes-Jaksorpart neben den Gräbern in der Umgebung von Hódmezővásárhely. Die Gräber von Szentes-Jaksorpart dürfen wir aber nicht mit voller Gewissheit für frühneolithisch halten. Er wirft auch das Vor­handensein des dolychomorfen Komponenten auf, sich vor allem auf das Ma­terial des Vaskuter Grabes beziehend. Das Material der benachbarten Gebiete kurz überblickend, war auch das in der Vinca Z-Grube gefundene Skelett vom nordoid-mediterranen Charakter. Es wurden Versuche gemacht, die rumäni­schen Funde mehrmals mit zusammenfassendem Charakter zu werten, aber vom Material der wenig erschlossenen Gräber ist es schwer weitere Folgerun­gen zu ziehen. Auf Grund des Grabes von Bedeháza überwiegen die mediter­14

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