A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Soproni, Sándor: Limes Sarmatiae

Nächstens brach ein Krieg im Jahre 356 aus, als die Quaden im Bunde mit dem zu den Victovalen geflohenen Stamm der Sarmaten („Sarmatae liberi") in Pannonién eingefallen sind, aber Constantius II. schlug sie ab. Inzwischen ha­ben sich auch die banatischen Sarmaten, die also innerhalb des Walles gewohnt haben, in Moesien eingedrungen, weshalb der Kaiser im Jahre 358 auf die Ba­nater Sarmaten einen entscheidenden Schlag ausgeführt hat. Die Verbündeten von Constantius IL waren die schon besiegten und ausserhalb des Erdwallsys­tems lebenden „freien Sarmaten" (Sarmatae liberi) und die Taifalen. Da Hess die römische Regierung die besiegten Banater Sarmaten ausser dem Erdwall­system, auf die Gegend der Oberen Theiss und an den Fluss Szamos umsiedeln. 42 Zur jenen Zeit hat sich eine bedeutsame Bevölkerungsänderung auf der ungarischen Tiefebene, auf dem Gebite, das mit den Längswällen begrenzt ist, vollgezogen. Infolge des gotischen Einfalles von 332 und des inneren Zwistes der Sarmaten wurden die sarmatischen Ansiedlungen — laut I. Bona — auf dem Maros-Körös-Zwischenstromgebiet vernichtet, bzw. entvölkert. 43 Im Laufe des inneren Zwistes haben sich 300 000 Sarmaten — laut der ein bischen gewiss übertriebenen Angaben der antiken Quellen — auf das Gebiet des römischen Reiches übersiedelt, gleichs aber, wie schon erwähnt ist, floh ein Teil von ihnen zu den Victovalen. Laut L. Barkóczi ist die Bevölkerungsumwandlung auch im archäologischen Material erweisbar, indem die Ansiedlungen der sog. Kiszom­bor— Ernőháza Gruppe auf diesem Gebiet von der Tápé—Malajdok Gruppe be­setzt wurden. Nach I. Bona begannen sich die Gépiden in den vierziger Jahren des IV. Jh. von dem Gebiet der Oberen Theiss auf das Maros—Tisza—Körös Zwischenstromgebiet umzusiedeln, welche Bewegung um 358 in massenhafte Umsiedlung mündete. 45 In den letzten drei Jahren gelang uns im Laufe unserer Forschung die Spu­ren eines inneren Wallsystems zu bestimmen, das von Szelevény, wo die Körös in die Theiss mündet, ausgeht, und am rechten Ufer der Körös zusammenhän­gend ganz bis zu Szeghalom folgbar ist. 46 Die weitere Fortsetzung des Walles ist nach Osten noch unbekannt, aber er konnte sich — nach den Zeichen — dem äusseren Verteidigungswerk in der Gegend von Körösszegapáti anschliessend 7 Der Wall konnte längs der Körös unzweifelhaft eine Grenze bilden, und wir sind in der günstigen Lage diese Grenze aufgrund der Angabe von Jordanes 48 mit der Grenze der Gépiden identifizieren zu können. Obgleich die Angabe von Jordanes aus späterer Zeit stammt, kann man doch die Körös als die Grenze von Norden zwischen den Gépiden und Sarmaten — nach den Zeichen — schon von 358 ab betrachten. Der Feldzug von Constantius IL von 358 hat den früheren sarmatischen Bund befestigt. Zizais, der König des sarmatischen Stammbundes wurde ein 42 Über die Kriege s. Mócsy, A., 1. с. 573 ff. 43 Bona, I.— Dienes, I.— Kovalovszky, J.—Mócsy, A., Orosháza és környéke a római kortól a magyar középkor végéig. Die Stadt Orosháza und ihre Umgebung von der Römer­zeit bis zum Ende des ungraischen Mittelalters. Orosháza története és néprajza I. 115. 44 Zu dem Problem neuerdings s. Barkóczi, L., Acta Ant. 7 (1959) 443 ff. 45 Bona, I., 1. с 115. 46 Die Terrainbegehungen wurden von P. Patay, É. Garam und S. Soproni vollführt. s. Patay, P., MFMÉ 1969 IL 47 Über die weitere Fortsetzung des "Walles s. Bálás, V., Az alföldi... (Die Längs­wälle ...) 96 ff. 48 Jordanes, Getica 22, 113.; Zur Erklärung der Quelle s. Bona, I., 1. c. 127 ff. Note 9. 124

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