A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Soproni, Sándor: Limes Sarmatiae
Vasall des Kaisers. Dieser sarmatische Staat von Zizais verbreitete sich damals schon nur auf das verengerte sarmatische Siedlungsgebiet. Die südliche Grenze dieses Staates konnte der innere Wall längs der Körös bilden, von dem dieses Gebiet von Süden verteidigt war. 49 Die Lage des Banats bleibt problematisch, welches Gebiet da — nach unserer Meinung — vielleicht in Besitz der Taifalen, die Constantius geholfen hatten, gelangen konnte. Nach 358 nahmen die innerhalb des Wallensystems neu befindlichen Völker, die Gépiden und vielleicht die Taifalen — den Zeichen nach — als Verbündete der Römer die Verteidigung der Wallstrecke südlich von der Körös wahrscheinlich von den Sarmaten über. Aufgrund der oben erwähnten konnte also das innere Wallsystem längs der Körös nicht lange nach 358 ausgebaut werden. Nach dem Krieg von 358 hört man nächstens erst in der Zeit von Valentinianus wieder von quadischem und sarmatischem Einfall auf das Gebiet Pannoniens. Dieser Einfall von 374 fällt im grossen und ganzen mit dem Aufhören der Verteidingungsfunktion des Wallsystems — wie man es sehen wird — zusammen, somit ist es in unserem Falle hinsichtlich der sarmatisch-römischer Relation ausser Acht zu lassen. Die historischen Ereignissen zusammengefasst kann man feststellen, dass die Goten, bzw. die über das Wallsystem umgesiedelten Sarmaten in 332—333, und nochmal die ausserhalb des Wallsystems lebenden Sarmaten im Jahre 356, also nach 322, das heisst nach der von uns bestimmten Bauzeit der äusserlichen Verteigungslinie, Pannonién angegriffen haben. In Jahren 357—358 lassen die Römer die in Moesien einfallenden banatischen Sarmaten strafweise über das Wallsystem umsiedeln. Es ist auch festzustellen, dass die innerhalb des Wallsystems wohnenden Sarmaten zwischen den Jahren 322—374 Pannonién nicht angegriffen haben. Indem es doch geschehen ist, wie z. B. in den Jahren 357— 358, hat die römische Regierung Straf Verfügungen angewandt. Aufgrund der historischen Ereignisse ist die Bauzeit der äusserlichen Wälle auf die Jahre nach 322 50 zu legen, während der Bau des inneren Wallsystems aber auf die Jahre nach 358 bestimmt werden kann. Nach der kurzen Zusammenfassung der historischen Ereignisse und der sich ihnen anknüpfenden Völkerbewegungen sollen die antiken literarischen, bzw. die indirekten archäologischen Angaben, vorgeführt werden die die oben erwähnte Datierung der Wälle der Tiefebene bekräftigen. Unter den historischen Angaben würden die antiken Autoren uns das nahestehendste Material geben, aber nur zwei Angaben von solchem Charakter sind bezüglich des Walles bekannt. 51 Ammianus Marcellinus erwähnt in Verbindung mit dem Krieg von Athanarik und den Hunnen, dass Athanarik einen hohen Erdwall von den Ufern des Flusses Gerasus ausgegangen mit -grosser 49 Der Zusammenhang zwischen der inneren Verteidigungslinie und den „römischen Wällen" in der Batschka scheint uns ausgeschlossen zu sein. Es wäre nämlich ganz unglaublich, dass die Sarmaten unter römischer Leitung eine Verteidigungslinie gegen die Römer gebaut hätten. Gegen die sarmatischen Bautätigkeit bezeugt auch der Umstand, dass dieses Vert^idigungswerk nur eine Strecke der sarmatisch-römischen Grenze bedeutet, daneben, dass — wie es schon erwähnt war — das Wallsystem von der Batschka eine Forsetzung in Transdanubien hat. 50 Nagy, T., (1. с. 59) datiert zwischen den Jahren 326—328 den Limesbau an der unteren Donau im Rahmen des Daphne-Plans. 51 Den Mangel an antiken Quellenangaben erwähnt schon auch Marsigli, L. (Danubius Pannonico-Mysicus. Hága 1726. IL 8.). 125