A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Soproni, Sándor: Limes Sarmatiae
wurde nach der Übergabe des Limes Alutanus gebaut. 34 Nach Tudor begann Kaiser Constantinus nach der Besiegung von Licinius den Donau-Limes verstärken zu lassen. 35 Das Lager „Constantiana Daphne" wurde zu dieser Zeit ausgebaut, 36 während Drobeta und andere Lager umgebaut wurden. Ohne sich mit der Frage eingehender zu beschäftigen soll es erwähnt sein, dass die rumänische Forschung die Bauzeit auch von den Wällen in Dobrudscha, Moldau und Bessarabien sowie den Bau von Brazda lui Novae de Nord auf das IV. Jahrhundert legt. 37 Das sich zwischen der Donau und „Brazda lui Novae de Nord" verbreitende Gebiet wurde nach der Übergabe Daziens im wesentlichen von den sarmatisch-roxolanischen Stämmen kontrolliert, 38 und auch das Gebiet, das innerhalb des Wallsystems der ungarischen Tiefebene lag, wurde von demselben Volk bewohnt. Die Limesbautätigkeit von Constantinus erstreckte sich auf die Limes von Moesien und Pannonién. Auf der Strecke von Moesien wird Brazda lui Novae de Nord mit dem Limesbau gleichzeitig gebaut und zur gleichen Zeit sollten auch unsere Längswälle im Vorland des pannonischen Limes — im Sinne des Bundes mit den Sarmaten — ausgebaut werden. Das bestätigen auch die späteren Ereignisse. Im 332 haben die Goten — wie gewusst — die Sarmaten angegriffen, und — was aus unserem Standpunkt wichtig ist — die Sarmaten haben aufgrund eines früheren Bundes, den die Forscher in Zusammenhang mit dem Jahre 322 bringen 39 — die Römer um die Hilfe gegen die Goten gebeten. Zur gleichen Zeit flohen die Arcaragantes, bzw. Sarmatae liberi (wahrscheinlich infolge eines inneren Zwistes, der wegen des gotischen Angriffes unter den Sarmaten entstand), nach Norden zu den Victovalen, die in der Nachbarschaft der Quaden, ausserhalb des Wallsystems gelebt haben. In Pannonién sind einerseits die Goten, anderseits die sich nach Norden ziehenden Sarmaten eingefallen. 40 Bezüglich des sarmatischen Einfalles, den die Forschung um 340 annimmt, gibt es keine antike literarische Angabe, nur zwei kleinere Hortfunde von Intercisa und ein anderer Schaftzfund von Aba deuten eine gewisse Unruhe längs des Limes an, 41 aber ob die Quaden oder die Sarmaten diese Unruhe verursacht hätten, wissen wir nicht. 34 Tudor, D., 1. c. 205.; Ders., Tabula Imperii Romani. Drobeta — Romula — Sucidava. (Bucuresti 1965) 12.; Ders., Romula (Bucuresti 1968) 46. — Die Bauzeit von Brazda lui Novae de Sud von 170 km scheint problematisch, welcher Wall sich zwischen der Alt und der Donau befindet, und der — nach der rumänischen Forschung — durch den Limes Transalutanus durchgeschnitten ist. (Tudor, D., Oltenia Romanä 208 ff.; Ders., Tabula Imperii Romani 12. — Unserer Meinung nach sollte man durch einen Ausgrabung am Querschnittspunkt von Brazda und Limes Transalutanus die Frage der Periodisation aufklären. 35 Tudor. D., Oltenia Romanä ... 359. 30 Procopius, De aedif. IV. 7, 7. 37 Vulpe, R., 1. c. 37 mit Bibliographie. Dieser allgemeinen Auffassung entgegen s. Horedt, K., 1. с 50 und Parvan, V., Getica. (Bucuresti 1926) 128 ff., die den Wallbau auf das I. Jh. legen. 1 38 Tudor, D., 1. c. 359. 39 Patsch, C, Beiträge zur Völkerkunde von Südosteuropa III. S. —Ber. Akad. Wien 208, 2. (1928) .29. 40 Zusammenfassend s. Mócsy, А., 1. с. 573. 41 Mócsy, А., 1. с. 573; Barkóczi, L., Intercisa II. AH 36 (1957) 537; Sági, K., Acta Arch. Hung. 12 (1960) 545 ff. 123