A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Trogmayer, Ottó: Die Bestattungen der Körös-Gruppe

den wurden. Auch ausserhalb der Siedlung wurden stark zerstörte Gräber er­schlossen, in nächster Nähe der Siedlungen, aber wir müssen bemerken, dass wir für die Zeitbestimmung der letzteren einstweilig keine sicheren Angaben haben. Die in der Schicht Karanovo IL erschlossenen Skelette sind besser er­halten als diejenigen, die man in der ältesten Schicht gefunden hat. In jedem Fall handelt es sich um Hockergräber. In einem Grab wurden 7 Stück Muschel­perlen und auch eine knöcherne Nadel erschlossen. Wir halten es aber für wahrscheinlich, dass dieses Grab aus den oberen, jüngeren Schichten vertieft wurde. Von den Ergebnissen der antropologischen Untersuchungen berichtete P. Boev in einer wortkargen Publikation. Die Skelette von Karanovo charak­terisiert er mit mediterraner Rasse, auf dem dargelegten Bild bestimmte er aber den in den unteren Schichten von Karanovo gefundenen Schädel eines Mannes als cromagnonoid. Er rechnet die von P. Detew im Fundort Jasa-Tepe erschlos­senen Skelette (er berichtet über zwei Gräber) den Karanovoer ähnlich zur mediterranen Rasse. Im Laufe der Untersuchung der genetischen Fragen hält er das 1927 in der Höhle von Devetaki gefundene Skelett nach der Terminologie von Debec für protoeuropoid (Cromagnoid) mit negroiden Zügen. Diese seine Erörterungen sind aber nicht klar genug, besonders im Zusammenhang mit ge­wissen negroiden Elementen, die er im ethnischen Bild Südeuropas vom Mezo­lithikum an zu entdecken meint. Auf dem Gebiete von Jugoslawien war die Bestattungsweise der Starcevo-Gruppe bis in die letzten Jahre nur wenig be­kannt. M. Garasanin stellt fest, dass die in Ungarn kennengelernte, in Abfall­grube erfolgte Bestattung auch, in Serbien nachzuweisen ist. Die ersten Grä­ber sind bereits im Laufe der Ausgrabungen in Starcevo hervorgekommen. Hier hat M. Grbic in zwei Gruben Reste je eines Kinderskeletts gefunden. Während der zweiten Ausgrabung wurden drei Gräber gefunden, jedes von ihnen war Hockergrab. Nach D. Garasanin lagen auch die vorliegenden Gräber in Abfallgruben, und zwar in der Ausfüllung der 3. und 5. Grube. Das Alter der in der Vinca 2-Grube unregelmässi'g liegenden 9 Skelette wird durch die zwei oben ihnen liegenden Gefässe von den Starcevo Cha­rakter bestimmt. Nach Garasanin ist es vielleicht anzunehmen, dass sie im Zusammenhang mit den Gräbern waren. Das eine, aus der vorliegenden Grube hervorgekommene Skelett wurde von I. Schwidetzky untersucht. Nach der Autorin sind nordoide und mediterrane Elemente gemischt auf Grund der anthropologischen Bestandteile nachzuweisen. Ebenfalls aus einer Abfallgrube ist in Saraorci ein Grab hervorgekommen. Ein auf der linken Seite liegendes, Ost-West orientiertes Hockerskelett. Sein rechter Arm war ausgestreckt, sein linker Arm war unter den Rumpf geschlagen. Keine Beigabe wurde gefunden. Vor seinem Gesicht lag eine Flussmuschel, aber das ist wahrscheinlich mit anderem Abfall zusammen in die Ausfüllung der Grube geraten. Die Grube wurde während des Spätneolithikums zum Teil zerstört. B, Brukner hat im Laufe der Ausgrabungen in Obrez ein in Hockerstellung lie­gendes Skelett eines Kindes gefunden. Orientierung Nordwest-Südost —« mit einer Abweichung von 9° nach Westen — Tiefe 100 cm. Es lag auf der rechten Seite, Arme vor den Rumpf geschlagen. Das Skelett kam bei der Ausfüllung der im Fundort erschlossenen Grube 1 zur Eröffnung, nahe am Rande der Grube. Es lag ohne Beigaben, um es her lagen unter den Abfall geratene Scherben. A. Benac stellt fest, dass die Funde der Bestattung aus dem Zeitalter des Frühneolithikums im nordwestlichen Teil des Balkan — sowohl auf dem kontinentalen Gebiet als auch auf dem des Adriatischen Meeres — fehlen. Er 10

Next

/
Thumbnails
Contents