A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Trogmayer, Ottó: Die Bestattungen der Körös-Gruppe
hält nicht für wahrscheinlich, dass diese Erscheinung mit der Zufälligkeit oder mit der Lückenhaftigkeit in der Untersuchung zu erklären sei. Auf Grunde dessen wurde es angenommen, dass die Verstorbenen im gehandelten Zeitalter verbrannt und ihre Aschen zerstreut worden waren. Diese Annahme scheint aber auf Grund der bisher bekanntgegebenen Funde nicht begründet zu sein. Im Nordwesten des Balkan wurden mehrmals Knochenbruchteile, bzw. Skelette von Kindern gefunden. Einige Knochenbruchteile kamen in der Schicht III von Zelena Pecina zum Vorschein. Im Fundort Danilo hat J. Korosec 1953 das Skelett eines Kindes von 3—4 Jahren und einen Schädelbruchteil erschlossen. Die Skelette wurden nicht in ein alleinstehendes Grab gelegt, sie lagen auf dem Boden, nur das eine wurde in einer Abfallgrube gefunden. Jedes war in einer Hockerstellung. Ein ähnliches Grab hat S. Batovic im Fundort Smilcic gefunden. A. Benac gibt noch Bruchteile von Menschenknochen aus mehreren Orten bekannt, und er zieht von den vom ihm vorgezählten Funden die Folgerung ab, dass wir wahrscheinlich den Spuren einer eigenartigen, mit dem Schädel, bzw. mit dem Kind im Zusammenhang stehenden Kultur gegenüberstehen. Er nimmt es eventuell an, dass die vorliegenden Kindergräber die Reste der auf den verschiedenen Teilen der Siedlungen untergebrachten Kinderopfer sind. Die zwei wichtigsten frühneolithischen Gräber in Jugoslawien sind im Fundort Tecic bei Kragujevac zum Vorschein gekommen. Im Laufe der hiesigen Ausgrabungen wurden zwei Skelette in einer Abfallgrube gefunden. Das erste Skelett lag in einer Tiefe von 52 cm in Hockerstellung auf der rechten Seite. Seine Orientierung Nordost-Südwest, der Schädel nach Westen gewendet. In der Nähe seiner Stirn stand eine Kelchschüssel, die mit einem schwarz gemalten, zwischen senkrechten Linien stehenden Gittermuster verziert war. In der Nähe des Genicks stand ein kleiner, bauchiger Topf mit Barbotinverzierungen. Das 2. Skelett lag in einer Tiefe von 92 cm, in einer ähnlichen Lage zu dem ersten. Vor der Stirn stand eine fein bearbeitete Kelchschüssel, ihre Oberfläche mit schwarzen, senkrecht gemalten Linien verziert, zwischen denen ein weiss gemaltes Netzmuster ist. Aus der Beschreibung der Ausgräber folgt es sinnmässig, dass die beiden Gräber übereinander zu finden waren. Der Autor stellt fest, dass die Umrisse der Grabgruben nicht zu klären waren, weil die Gräber in einer Abfallgrube lagen. Da das obere Grab das untere nicht verstörte, nimmt er an, dass zwischen den beiden Bestattungen nicht lange Zeit liegen kann; die Stelle des ersten Grabes konnte zur Zeit der zweiten Bestattung noch bekannt sein. Wir dürfen es für wahrscheinlich halten, dass die Gräber auch in diesem Fall nicht zufällig gerade in eine Abfallgrube vertieft waren, sondern dass die Bewohner der Siedlung ihre Toten auch hier, wie es schon zahlreiche Beispiele beweisen — in die offen stehende Abfallgrube begraben hätten. Wir dürfen auch im Fall der bei Kozluk erschlossenen beiden Gräber an eine ähnliche Erscheinung denken. Der Bekanntgeber der Funde schreibt nicht eindeutig über die Lage der Gräber innerhalb der Siedlung, aus der Publikation leuchtet nur hervor, dass die Gräber innerhalb der Siedlung gefunden waren. Grab 1. Hockergrab, Beigabe ein grober Topf mit vier symmetrischen, senkrechte Öffnungen habenden Henkeln auf dem Bauch, und eine trapezfrömige Steinaxt. Grab 2. Hockergrab, Beigabe eine grobe, halbkugelförmige Schüssel und zwei trapezförmige Steinäxte. 11