A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)
Patay Pál: Gräber von Sippenoberhauptlinge aus de Kupferzeit
In diesem Grab lag ein Skelett als rechtseitiger Hocker. Seine Orientierung war OSO —WNW (113—293°). Obgleich diese Orientierung im Vergleich zu den überigen Gräbern des Gräberfeldes einen extremen Wert bedeutet, weicht sie von der für diese charakteristische Hauptrichtung im Werte von von 130—310° nicht wesentlich — nur mit ungefähr 17° — ab. Die Tiefe des Grabes war ansehnlich; dieses dürfte sogar unten den bisher aufgedeckten das tiefste gewesen sein. (Im Verhältnis zur Waagerechten befand es sich in der gleichen Höhe wie das gleichfals als reicher anzusehendes Frauengrab Nr. 28 ; da es jedoch am Rande jenes Rückens lag, der vor den Ausgrabungen von den ehemaligen Terrainverhältnissen abhängig mit Skrapern von den obersten Schichten in kleinerem und grösserem Masse beraubt worden war, überschritt das von uns behandelnde Grab Nr. 29 bezüglich der von der ursprünglichen Oberfläche gerechneten Tiefe das Grab Nr. 28.) Das Ausmass der Grabgrube kann als ganz ausserordentlich bezeichnet werden, nicht so sehr wegen seiner Breite von 115—120 cm, als mit Rücksicht auf seine Länge von 240 cm. Die Fläche des Grabes übertraf somit an Grösse nicht nur den Durchschnitt des Tiszavalker Gräberfeldes von 115X75 cm bedeutend, sondern auch das in der Reihenfolge ihm am nächsten stehende Mannesgrab Nr. 22 mit seinem Ausmass von 150 cm Länge und 105—115 cm Breite. Es ist zu bemerken, dass das Skelett trotz dieses ausserordentlichen Ausmasses verhältnismässig stark geschrumpft in das Grab gelegt wurde. Demzufolge wirkte das westliche Zweidrittel des Grabes als leer. Was nun die Beigaben betrifft, so fanden sich im Grabe nur zwei Gefässe: der brauchmässig vor das Gesicht gestehe Milchtopf und die dazu gehörende Schale. Auf Grund der keramischen Beigaben wäre also das Grab keineswegs als „reich" zu bezeichnen, auch wenn wir in Betracht ziehen, dass das Volk der BodrogkereszturKultur in Tiszavalk im Verhältnis zu den übrigen Gräberfeldern wenig Gefässe in die Gräber zu legen pflegte. Anders war jedoch die Lage betreffs der steinenen und metallnen Beigaben. Vor allem wurde ein grösserer kupferner Streithammer in der Nähe des Schädels gefunden. Die Richtung seines Stielloches ging genau auf die vor dem Gesicht in 30 cm Entfernung liegenden rechte Hand, deren eingebogene Fingerknochen den Anschein erweckten, als ob sie etwas erfasst hätten. Der Streithammer wurde also in die Rechte des Toten gelegt mitbegraben. Übrigens liess sich dieselbe Beobachtung auch bei dem XLVI. Grab von Magyarhomorog in Zusammenhang mit einem Streithammer mit entgegengesetzter Schneide machen. Es fehlte auch das Steinmesser, die regelmässige Beigabe der Männergräber, nicht, es lag nur etwas weiter entfernt von dem Schädel, zwischen den schon erwähnten zwei Gefässen. Es gehört mit seiner 14 cm Länge nicht zu den grösseren Exemplaren. Ein ganz ausserordentlicher Fund ist der auf den rechten Unterarm des Skeletts geschnürte gezogene kupferne Armring. Dieser ist deswegen ausserordentlich, weil uns kupferne Armringe innerhalb der Bodrogkeresztur-Kultur bisher nur aus dem Grab 9 von Polgár—Bacsókert, aus dem 87. von Polgár—Basatanya und aus dem nicht zuverlässig aufgedeckten Grab von Mezősas bekannt sind. Hinter dem Rücken des Skeletts wurde eine schön retuschierte feuersteinerne Pfeilspitze gefunden. Auch das kommt in Männergräbern öfter vor. Neben dem südlichen Rand des Grabes lagen mehrere Funde in der Richtung der Lendengegend des Skeletts dicht übereinander und nebeneinander: zuoberst ein entzwigespaltener Hauzahn von mächtigem Ausmass eines Ebers. Sein Durchmesser war 16 cm, die äussere Länge 23,5 cm. Es mag Schmuck oder ein amulettartiges Ding gewesen sein. Unmittelbar darunter gab es eine 16 cm Lange kupferne 50