A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)
Patay Pál: Gräber von Sippenoberhauptlinge aus de Kupferzeit
Ahle von viereckigem Durchmesser, desgleichen dicht neben dieser, mit ihr parallel eine kleinere 5,4 cm lange von gleichfalls viereckigem Durchmesser. An der Wurzel des Hauzahn-Amulettes befand sich noch ein 4,1 cm langer Silex-Kratzer, ein 3,4 cm langer Obsidiansplitter von dreieckiger Form. Auf Grund der Lagerung dieser Gegenstände könnte leicht daran gedacht werden, dass diese in einen Ranzen oder Beutel gelegt in das Grab gelangten, wie wir hierauf auch im Falle des 105. Grabes von Polgár-Basatanya denken können, wo eine Kupferahle von kleinerem Ausmass, eine mittlere Feiuersteinschneide, ein Kratzer, ein Obsidian-Kernstein, das Bruchstück eines Mahlsteines, zwei Eberhauser-Amulette und Farbe dicht nebeneinander vor dem Brustkorb des Skelettes zu finden waren. Hier kann ich gleich jetzt auch das erwähnen, dass das kleinere Steinmesser und die beiden Kupferahle dicht nebeneinander sich an die linken unteren Armknochen schmiegend lagen, als ob auch diese in einem gemeinsamen Behälter gewesen wären. Unweit von dieser Gruppe der Beigaben lag eine schön bearbeitete, 12,6 cm lange, schaftgelöcherte, geschliffene Steinaxt hinter dem Becken am Rande des Grabes. Vermutlich gelangte gleichfalls als Beigabe auch ein in der Nähe des Schädels gefundener rundlicher Kieselstein in das Grab, der gleichfalls als eine Art Amulett im Gebrauch gewesen sein wird. Ausserdem fehlten auch die Überreste einer ehemals neben den Toten hingelegten Fleischspeise nicht aus dem Grab, in diesem Falle waren es am Ende der Füsse die Oberarmknochen und Rippen eines grösseren Wiederkäuers. Durch die Aufzählung der Funde dieses Grabes wird als analoger Fall unwillkürlich das Grab Nr. XL VI. von Magyarhomorog in unserem Gedächtnis wachgerufen. In dem letzteren waren als Beigaben folgende Gegenstände anzutreffen: eine kupferne Axt mit entgegengesetzter Schneide, 2 Messer aus Feuerstein, eine grössere und eine kleinere Kupferahle, zwei Pfeilspitzen, dann als Speisebeigabe ein ganzes Schwein. Das Gros der Funde war also in den Gräbern von Tiszavalk und von Magyarhomorog identisch. Es war eine identische Erscheinung aber z. B. auch der Umstand, dass die Grabgrube das Ausmass des Hockerskelettes — vor allem in der Längsrichtung — weit überschritt. Die Speisebeigaben, mit welchen der Verstorbene in beiden Gräbern reichlicher versorgt war als gewöhnlich, befanden sich gleichmässig an den Füssen des Skelettes, d. h. in dem übrigens leer gelassenen Teil des Grabes. Möglicherweise hat es keine besondere Bedeutung, doch wollen wir auch das noch erwähnen, dass die kleineren Geräte, z. B. kupferne Ahle usw. in beiden Gräbern in einem Haufen, gewissermassen in einen Ranzen oder Beutel gelegt anzutreffen waren. Auf alle Fälle lässt sich aus einer solchen mehrseitigen Übereinstimmung der Erscheinungen mit vollem Recht darauf schliessen, dass in die Gräber von Tiszavalk und Magyarhomorag Personen von derselben sozialen Stellung begraben wurden. Über den Toten des XL VI. Grabes von Magyarhomorog kam ich aus seiner ungewohnt reichlichen Versorgung mit Beigaben zu dem Schluss, dass der Tote eine besonders hochgeschätzte Persönlichkeit der Gemeinschaft, offenbar ihr Häuptling gewesen sein wird. Ist diese Feststellung zutreffend, so passt sie noch mehr an den Toten des Grabes Nr. 29. von Tiszavalk. In diesem Grab waren nämlich noch mehrartige Beigaben anzutreffen als in dem von Magyarhomorog. Und obendrein solche, wie gespaltener Eberhauer, geschliffene Steinaxt, kupferner Armring, die gleichfalls dazu geeignet sind, aus diesen auf die besonders hochgeschätzte soziale Stellung des Verstorbenen schliessen zu können. Während jedoch die auch in dem Grab von Magyarhomorog vorkommenden Abarten der Beigaben — abge4* 51