A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)

Patay Pál: Gräber von Sippenoberhauptlinge aus de Kupferzeit

GRÄBER VON SIPPENHÄUPTLINGE AUS DER KUPFERZEIT In einem Vortrag auf der zweiten Archäologischen Fachsitzung in Szeged habe ich (Oktober 1964) über die Ausgrabungeines kupferzeitlichen Gräberfeldes in Magyar­homorog einen vorläufigen Bericht erstattet. 1 In diesem habe ich erwähnt, dass das XLVI. Grab des Gräberferdes mit Beigaben ungewohnt reichlich ausgestattet war, somit lässt es sich annehmen, dass man in diesem ein besonders hochgeschätztes Mitglied der Gemeinschaft beerdigt haben mag. Da das Skelett auf Grund des bei der Ausgrabung gewonnenen ersten Eindruckes auf einen robusten Mann von hoher Statur schliessen Hess, wurde von mir angenommen, dass das betreffende Individuum seine führende Stellung innerhalb der Gemeinschaft infolge seiner Körperkraft er­langt haben wird. Im folgenden will ich über ein ähnliche Erscheinungen aufweisendes Grab berich­ten, was die obigen Ansetzungen in vollem Masse zu bekräftigen scheint. Der neu Fund stammt aus Tiszavalk im Süden des Komitates Borsod, wo es mir im Sommer und Herbst des Jahres 1966 möglich wurde, ein Gräberferd der kupferzeitlichen Bodrogkeresztur-Kultur auszugraben. Bei der Anschwellung der Theiss im Frühjahr dieses Jahres wurde zur Verstär­kung der Dämme aus dem innerhalb des Schutzdammes verhältnismässig hoch gelegenen Teil des Kenderföldek genannten Rückens Erde ausgehoben. Im Laufe der Erdarbeiten wurden Gräber angetroffen, was in dem Herman Ottó Museum von Miskolc angemeldet wurde. Von dem auf die Stelle gesandten Tibor Kemenczei wurde festgestellt, dass ein kupferzeitliche Gräberfeld auf diesem Gelände anzutreffen sei, von dem ungefähr 20—30 Gräber zugrunde gegangen sein dürften. Auf seinen Vorschlag, desgleichen auf Grund des zwischen dem Herman Ottó Museum und dem Ungarischen Nationalmuseum abgeschlossenen Abkommens hat die Aufdeckung des Gräberfeldes das Nationalmuseum übernommen, von dem der Verfasser mit deren Ausführung, teils im Rahmen der mit der II. Theiss-Wasserschwelle verknüpften Arbeiten beauftragt wurde. Die im Juni und Juli 3, dann in Oktober 2 Wochen lang ausgeführten Ausgrabungen ergaben als Ergebnis 43 kupferzeitliche Gräber, ohne jedoch, dass damit der Friedhof erschöpft worden wäre. (Gleichzeitig wurden von uns auch 17 Gräber aus dem IV — V. Jahrhundert aufgedeckt.) Im grossen und ganzen lieferte das Gräberfeld von Tiszavalk ganz übereinstimmen­de Erscheinungen wie die überigen Gräberfelder der Bodrogkeresztúr-Kultur. Natürlich waren — wie wir es durchgehende feststellen konnten — bestimmte lokale Eigentüm­lichkeiten in bezug auf den Begräbnisritus und die Beigaben auch hier zu beobachten. Über diese will ich jetzt nicht berichten, nur mit dem Grab Nr. 29 des Gräberfelder will ich mich hier eingehender befassen. 1 Móra Ferenc Múzeum Évkönyve 1964—5. 11—23. 4 Móra F. Múzeum Évkönyve II. 49

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