A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)
Kőhegyi Mihály: Römische Münzen aus sarmatischen Gräbern und von sarmatischen Siedlungen
dem III. Jahrhundert. Die Prägung Theodosius I. (379—395) schliesst eigentlich die Reihe. Die Münze des Heraclius (610—641) fällt aus unserem Kollektiv schon ganz heraus. Unter den Fundorten führen die Friedhöfe Tápé—Malajdok A (12 St.), Csongrád—Kenderföldek, Debrecen—Hortobágy Poroshát III. und Debrecen—Kondorospart (7—7 St.), Kiszombor В, Madaras—Halmok, Szeged—Öthalom und Szentes Rákóczi u. 87 (6—6 St.). Diese niedrigen Zahlen stehen zum Teil auch mit den in sehr beschränktem Masse aufgedeckten Friedhöfen in Zusammenhang. Gräber mit Münzbeigaben waren auch innerhalb der Friedhöfe nicht in grosser Zahl vertreten, unter den 115 Gräbern des Friedhofes von Csongrád—Kenderföldek gab es ja nur in 7 Gräbern je eine Münze, 24 in den Gräbern von Madaras—Halmok fand sich nur in 6 Gräbern je eine Münze. 25 Im Besitz von wenigem, authentischem Fundmaterial lässt sich der eingenommene Rang der Münzbeigaben enthaltenden Gräber innerhalb des Friedhofes (und offenbar auch im Leben) nicht feststellen. Wir versuchten die Verteilung der Münzen nach Geschlechtern zu untersuchen, aber infolge der verblüffend geringen Zahl der anthropologischen Bearbeitung haben wir hierauf verzichten müssen. In den von den Archäologen angegebenen und aus den Fundstücken erschliessbaren Fällen fanden sich Münzen in den Gräbern sowohl der Männer als auch der Frauen ziemlich gleichmässig verteilt, aber etwas scheinbar häufiger in Frauengräbern. Diese Feststellung ist jedoch wegen der geringen Zahl der Fälle nur mit sehr starken Einschränkungen gültig. In Bezug auf den Datierungswert der Münzen — was ein wesentliches Ziel der Bearbeitung gewesen wäre — sind unsere Ergebnisse sehr armselig. Mit unzweifelhaft vom Ende des IV. und vom Anfang des V. Jahrhunderts stammenden archäologischem Material (Csongrád—Kenderföldek, Madaras—Halmok) kommen in der ersten Hälfte des IL Jahrhunderts geprägte Münzen vor. Es lässt sich im allgemeinen feststellen, dass die guten Silberdenare aus dem IL Jh. sehr lange Zeit hindurch, d. h. 150—200 Jahre lang in den Händen (eventuell im Umlauf) befanden und erst nachher in die Gräber gelangten. Der Datierungswert des aus dem III. und noch mehr des aus dem IV. Jahrhundert stammenden Münzmaterials ist bedeutend grösser. In Bezug auf die geographische Verteilung erscheinen die Fundorte am häufigsten entlang des Theissabschnittes zwischen Csongrád und Szeged. Was aber noch wichtiger ist : es zeichnen sich die über das Alföld führenden drei Strassenzüge gut ab : /. Der erste erreicht von Aquincum ausgehend und in der Richtung auf Jászalsószentgyörgy weiterlaufend in der Umgebung von Tiszaroff die Theiss. 2. Der zweite führt aus Intercisa mit Berührung von Kecskemét—Kiskunfélegyháza nach Csongrád. 26 3. Der dritte Strassenzug läuft von der Station Lugio bzw. contra Florentiam nach der Gegend von Madaras und weiter bis Szeged, 27 Von hier wendet er sich 24 Párducz, M., Archäologische Beiträge zur Geschichte der Hunnenzeit in Ungarn. AAA 11 (1959), 310—18. 25 Unpubliziertes Material in dem Türr István Museum von Baja, Ausgrabung des Verfassers. 26 Die Theiss hat man durch die Furt von Bold überschreiten können. Diese Übergangsstelle hat auch im ungarischen Mittelalter eine wichtige Rolle gespielt. Kovalovszky, J., Régészeti adatok Szentes környékének településtörténetéhez ('Archäologische Daten zur Siedlungsgeschichte der Umgebung von Szentes'). Rég. Füz. I. 5. Bp. 1955, 8. 27 Bekanntlich bezeugt ein mit Inschrift versehener römischer Stein das Vorhandensein der Post. Zuletzt Lakatos, P., Funde der Römerzeit vom Gebiet der Szegediner Festung. MFMÉ 1964—65,65—81. 8 Móra F. Múzeum Évkönyve TI. 113