A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1964-65. 2. (Szeged, 1966)
V. Gábori–Csánk: Vorläufiger Bericht über die paläolithische Fundstelle von Érd
das Maximum des Wurm I nicht Überschreiten, denn dort kennzeichnet eine datierbare Schicht ihren Abschluss. Damit ist die stratigraphische Datierung der Fundstätte bündig angegeben: Anfang von Wurm 1, mit kleineren Schwankungen — bis zur Mitte von W 1. Das Gebiet der Ausgrabung, — also das der ganzen Ansiedlung — war von 220 m 2 , ihre Tiefe durchschnittlich 3—3,5 m. Das Gebiet habe ich mit der üblichen Quadratnetzmethode aufgedeckt, und da es bei uns eine ähnliche Fundstelle noch nicht gab, habe ich auf alle Siedlungserscheinungen, die in dieser Zeit vorkommen können, mit Berücksichtigung aller Einzelheiten geachtet. Der Fundort wurde von uns in Horizonten von 20 cm mit allen Details herauspräpariert, an Ort und Stelle gelassen, abgezeichnet und photographiert, Ungefähr in solcher Tiefe hat sich je ein stärkerer Siedlungshorizont, eine Herde enthaltende Schicht herausgebildet, wo die Gruppierung und Anordnung des Fundmaterials schon genau beobachtet werden konnte. Auf den Lokalskizzen hat sich auf diese Weise quadratweise die Gruppierung der Geräte, kleiner Werkstätten, identischer Tierknochen und so gar der zur Herstellung von Geräten benützten Gesteinarten herausgebildet. Hierüber wird uns natürlich auch die statistiche Untersuchung ein noch konkreteres Bild bieten. Die Tierknochen haben sich in der Regel auf derselben Stelle verdichtet, — untereinander hat sich auch die Stelle der Herde kaum verändert. Vielleicht wird diese künstliche Gliederung gleichfalls irgendeine Antwort auf die Frage geben, ob sich hier die Kultur geändert, sich weitergebildet habe. Zum Glück konnte man der Ausfüllung, der Kulturschicht vorzüglich nachfolgen. Das kalkhaltige, aber bräunliche Material hat sich unter den Kalkwänden gut abgezeichnet, d. h. man konnte dem etwas plastischeren Boden zwischen den Kalkwänden in dem Kesselartigen Tal nachgehen. Also wie in einer länglichen, unregelmässig keilförmigen Höhle, die nur bis zum Drittel Seitenwände besitzt und in der es keine Decke gibt. Auf diesem verhältnismässig kleinen Gebiet wurden 79 Lagerkisten mit paläontologischem Material gefüllt, abgesehen von dem Material der vorjährigen Ausgrabung. Was ich über dieses sehr grosse Fundmaterial zu sagen vermag, ist das Ergebnis von Miklós Kretzoi, es ist aber sehr gering zu nennen, da es sich auf die ungefähr 4000 Stücke der vorjährigen Ausgrabung bezieht. Die Menschen in der Érder Gruppe waren Höhlenbärenjäger, es ist ein Kuriosum, dass sie das waren, trotz ihres wohnens auf freiem Feld. Neben der grossen Menge des Höhlenbären sind noch 21 Tierarten zu treffen. Höhlenlöwe, Panther, Hyäne, Nashorn, Mammut, Wildpferd, wenig Rene und drei andere Hirscharten kommen auf der Siedlung vor. Die Anzahl der Tierarten hat sich aber auch jetzt schon erhöht. Die erste Sortierung und Ausmusterung ergab unlängst schon einige merkwürdige und eigenartige paläontologische Beobachtungen. Die eine bezieht sich auf das Vorkommen der Hyäne, dann auf das Verhältnis der alten und der neu geborenen Tiere usw. Das ganze zoologische Material hat aber nicht mit Rücksicht auf die Artenbestimmungen Wichtigkeit. Auch dieses Material ist kartographisch aufgenommen und ich möchte mit Hilfe aller dieser Beobachtungen mitsamt meinen Mitarbeitern ethnographische, paläoethnographische Fragen beantworten. Auf der Fundstätte von Érd kamen an mehreren Stellen Feuerstellen zum Vorschein. Nicht nur Flecken von Asche und Holzkohle, angebrannte Flächen, sondern richtige Herde, die der späteren Zeiten schon ähnlich aussahen. An einigen Stellen habe ich in nicht grossen, sondern nur in Flecken von kaum 1/2 m 2 Ausmass in der Dicke von mehreren cm Holzkohlenmaterial gefunden. Die Bestimmung der aus der vorjährigen Ausgrabung stammenden Holzkohlen ist schon fertig: sie besteht ausschliesslich aus pinus-Arten. J. Stieber hat nur von der ersten kleinen Ausgrabung 7