A MÓra Ferenc Muzeum Evkönyve 1964-65. 1. (Szeged, 1966)

Makkay, J.–Trogmayer, O.: Die bemalte Keramik der Körös-Gruppe

ment — erinnern uns lebhaft an die Ware vom Charakter Karanovo I. Der Kelch vom Zsoldos-Gehöft ist in formaler Hinsicht ein ganz genaues Seitenstück zu dem sehr häufig publizierten Kelch von Starcevo, 30 aber eigentlich auch zu dem jüngst gefundenen Stück von Tecic. 31 (Abb. 4:1,2.) Diese Kelchform ist diejenige, die eine en­ge Verwandtschaft mit dem Kelch mit rotem ,,burnished ,,-Überzugder Vorsesklo-Ke­ramik aufweist. 32 Die Bruchstücke von Maroslele-Pana und von Gyálarét lassen sich eventuell mit der dunklen Musterung auf hellem Untergrund von Vrsnik II. in Zusammenhang bringen. Das Bruchstück aus Grube III. von Maroslele-Pana, desgleichen das angeführte neuere Bruchstück von Vata-Gehöft mit roter Wellen­linie als Ornament (Abb. 2:1) kennzeichnen auf Grund der Bruchstücke von Vinca­Charakter aus der erwähnten Grube von Pana schon ein verhältnismässig spätes Horizont. Mit Ausnahme der spiraloiden Muster finden sich also alle Typen der Bemalung auch unter den Funden der Körös-Gruppe. Wir wissen auch, dass sich sowohl die geradlinigen als auch die krummlinigen Muster in dem Bemalung von Früh-Starcevo finden, nur die Datierung der spiraloiden Muster ist eine spätere. 33 In Zusammenhang mit den spiraloiden Mustern scheint das jüngere Alter dieses Stiles auf Grund der Funde aus Rumänien und Serbien erwiesen zu sein. Wie schon erwähnt, es wurden auf dem Fundort Lei in Südost-Siebenbürgen die auf diese Weise geschmückten Bruchstücke in der jüngsten auch Vincaer Elemente aufweisen­den Schicht angetroffen. 34 Es ist ausserordentlich wichtig, dass die Gefässbruch­stücke mit geometrischer bzw. spiraloider Bemalung auf den Fundorten von Gum­niste bei Pavlovac bzw. von Cukar aus abgesonderten geschlossenen Gruben zum Vorschein kamen. 35 Die späte Datierung des Obrezer Materials wird auch durch die dort gefundenen Bruchstücke von Szilmeger Typ und durch die Stücke von Vincaer Typ bekräftigt, wie hierauf schon von B. Brukner hingewiesen wurde. 3ft Vom Gebiet Ungarns sind uns spiraloide Muster der Bemalung unter den Funden der Körös-Gruppe nicht bekannt, das Ornament eines auf dem Vata-Gehöft ge­fundenen Bruchstückes ist ja kurvolinear (Abb. 2:1) und seine nächste Parallele ist in Zelenikovo, innerhalb der frühneolithischen bemalten Keramik zu befinden 37 (Abb.3:2). Wir müssen noch darauf hinweisen, dass wir der ungarländische Ver­gleich des Obrezer Bruchstückes (Abb. 3:3) nicht auf einem Fundort der Körös­Kultur, sondern auf einem Höhle-Fundort der Bükker Kultur antreffen können. 38 Alldas macht es unbestreitbar, dass die ähnlichen spiraloiden Ornamente be­deutend jünger sind als die Periode von Körös-Starcevo, wie wir darauf schon hingewiesen haben. 35 ' Auf Grund des Vorgebrachten halten wir es als erwiesen, dass die Bemalung in der Körös-Gruppe ebenso bekannt war, wie bei den entsprechenden Gruppen des Karanovo-Starcevo-Kreises. Hieraus folgt, dass die Körös-Gruppe — aus der Tatsache des Vorhandenseins der Bemalung ausgehend —gleich alt ist wie die er­3(1 V. J. Fewkes, BASPR 9 (1933) T. 12. 31 R. Galovic, Station néolithique a Tecic. Zbornik Radova Narodnog Muzeja 3 (Beograd 1962) S. 31 ff., T. II, 6, T. VIII, 5—8; d.s., Te£ic. Eine neolirhische Siedlung bei Kragujevac (Mit­telserbien). BdRGK 43—44 (1962—63). 1964, Abb. 1 auf S. 5. 32 F. Matz, Kreta und frühes Griechenland. (Baden—Baden, 1962) S. 23, 32. 33 S. Anm. 3. 34 E. Zaharia. Dacia 6 (1962) S. 5 ff. 35 M. et D. Garasanin, Pavlovac près de Vranja. Starinar 7—8 (1956—7) 398. 3(i B. Brukner, Rad Vojv. Muzeja 9 (1960) S. 110 ff. 37 R. Galovic, BdRGK 1962—63 (1964) T. 12,4. 38 B. Brukner a. a. O. T. 7. bzw. Tompa, F., Die Bandkeramik in Ungarn. AH. 5—6 (Bp. r 1929) T. XL VI, I. 39 S. Anm. 3. 56

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