A MÓra Ferenc Muzeum Evkönyve 1964-65. 1. (Szeged, 1966)
Makkay, J.–Trogmayer, O.: Die bemalte Keramik der Körös-Gruppe
wähnten neolithischen Gruppen. Das Fehlen des spiraloiden Färbens ist wohl dem Umstände zuzuschreiben, dass die spätere Entwicklung auf unserem Gebiet in ihren jüngeren Abschnitten abwich von der des Nordbalkans. Während dort die sich ausbildende Vincaer Gruppe ihre Gepräge auf die Gesamtfunde aufdrückte, werden bei uns die von dem Volk der Körös-Gruppe früher besetzten Gebiete durch andere lokale Gruppen in Besitz genommen. Hingegen ist auch das unzweifelhaft, dass das angebliche Fehlen der Bemalung innerhalb der Vosesklo-Periode der Auffassung wiederspricht, als ob ein genetischer Zusammenhang zwischen dem Fundmaterial von Starcevo-Körös und dem von Vorsesklo bestände, was aber in dem grobem Fundmaterial und auch in einem Teil der Gefässformen ganz deutlich ich zu sein scheint. Im Mangel von entsprechenden Publikationen können wir uns zur Analyse des Vorsesklo-Fundmaterials als des ansetzbaren Ausgangspunktes unseren Typs und zu seiner Vergleichung mit unserem Fundmaterial nicht entschliessen. Wir wollen aber die Möglichkeit dessen in Erwägung ziehen, ob die gemeinsame Einwirkung sowohl des Denkmälermaterials von Vorsesklo als auch dessen von Karanovo in der Ausbildung des eigenartigen, gemustert bemalten Denkmälermaterials von Starcevo-Körös eine Rolle gespielt habe. Nur im Besitz des jetzigen geringen Materials können wir uns jedoch zur Behandlung der weiteren mit der Herkunft verknüpften Fragen nicht entschliessen. Auch unwillkürlich erhebt sich vor uns die Frage, warum wir aus der KörösGruppe nur so wenige bemalte Bruchstücke kennen. Sie lässt sich mit den folgenden Ansetzungen beantworten: der Prozentsatz des bemalten Materials ist im allgemeinen auch an allen übrigen Fundorten ziemlich gering. Leider sind uns die derartigen Daten von den wichtigsten Ausgrabungen — in Vrsnik, Gornja-Tuzla — nicht bekannt, auch in Ungarn wurden nur wenige methodische Ausgrabungen eben auf den Fundorten dieser Periode ausgeführt. Bei den Verhältnissen in der Zusammensetzung des Fundmaterials können wir auch mit bestimmten lokalen Abweichungen rechnen. Auch können wir es für wahrscheinlich halten, dass die selten vorkommenden und sich leicht beschädigenden bemalten Gefässe im Dienste irgenwelchen Kultes standen. Tn unserer früheren Studie haben wir auch die Möglichkeit dessen aufgeworfen, dass wandernde Töpfer eine grössere technische Fertigkeit beanspruchende, sehr wertgeschätzte, feine bemalte Ware hergestellt haben dürften. Ihre Bearbeitung, ihr Formenschatz ist deswegen so übereinstimmend auch in Relation ziemlich grosser Gebiete. Unserer Meinung nach ist diese Möglichkeit sehr wahrscheinlich. Wir glauben, dass das bisher Vorgebrachte und das hier vorgeführte — zwar geringe — Fundmaterial unsere frühere Thesen über die innere Chronologie der Körös-Gruppe bekräftigt. Diese sind: I. Als ältest kann das Material jener Fundstätten angesehen werden, wo bemaltes Material nicht gefunden wurde und wo auch die Bruchstücke vom Typ Vinca fehlen. Es kann angesetzt werden, dass diese Periode mit dem VorseskloHorizont, mit den Funden von Crvena Stijena III. und der unteren Schicht der Grube IV. von Maroslele-Pana gleichzeitig ist. II. Für die nach dieser Perioder datierbaren Gesamtfunde ist die bemalte Keramik mit geradelinigen oder eventuell kurvolinearen (doch nie mit spiraloiden) Mustern, mit schwarzem oder weissem Färben charakteristisch. In diese Periode gehören die Funde vom Vata-Gehöft und Zsoldos-Gehöft, die mit bemalten geraden Linien verzierten Bruchstücke von Pana und Gyálarét. Diese Periode mag na40 Trogmayer, 0., Arch. Ért. 91 (1964) 84. 57