A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1957 (Szeged, 1957)

Trogmayer Ottó: Ausgrabung auf Tápé-Lebő

AUSGRABUNG AUF TÁPÉ-LEBŐ Der Hügel Lebő Hegt auf der Wiese von Tápé 5 Km östlich von der Theiss. Der Hügel wird von zwei Rinnsalen umfasst: vom Norden her fMesst bzw. floss ehemals das Rinnsal Porgány, vom Süden her das Rinnsal Bogdány. Beide sind neben dem Hügel Malajdok durch das Rinnsal Sulymos-er miteinander verbunden. Vor der Regulierung der Theiss stand das ganze Gebiet mit Ausnahme der Hügel unter Was­ser; das Gelände war sumpfig, niit Sohlif bedeckt. Auf Kartenwerken vom. Ende des XVIII. Jahrhunderts ersceint Lebő als eine Insel. 1 u. 2 Auf dem westlichen Ende des Hügels wurden schon öfter Ausgrabungen aus­geführt. Und zwar zweimal von J. Reizner, 4 u­7 dann wurden auch von F. Мога, э M. Párducz. 11 J. Korek neoiitische, kupferzeitliche, früheisenzeitliche, sarmatische Funde, desgleichen auch solche aus der Arpadenzeit mit methodischer Arbeit auf diesem Gelände eingesammelt. Mehrere Stücke wurden von hier auch als Streufimde in das Móra Ferenc Museum von Szeged eingeliefert. Zu diesem gehören auch zwei kupferne Beile und ein Keil, deren Abbildungen wir auf Taf. VI. 21, 22, 23 bringen. Im Jahre 1956 begann man mit dem Ausbau eines Verbindungsweges zu der Gehöftezentrale, die auf dem Hügel Lebő aufgebaut werden sollte. Während der Erd­arbiten wurden grössere Stücke von Gefässcherben und Skelette gefunden. Es schien wahrscheinlich zu sein, dass der auszubauende Weg einen wichtigen archaischen Siedlungsteil durchschneiden wird. Um der Vernichtung der hiesigen Bodenfunde vorzubeugen wurde von uns diese Ausgrabung unternommen, deren Fundstücke in dieser Arbeit vorgeführt werden sollen. Das gefährdete Gelände zog in 5 m Breite, ungefähr 10—15 m südlich von dem vor dem Gehöft der Wittwe M. Farkas befindlichen Höhenpunkt von 85 m entlang. Hier steckten wir die Trasse des Profils »A« ab. Das Profil »B« wurde .auf dem west­lichen Abhang des Hügels aufgemacht, um die Ausdehnung der Siedlung bestimmen zu können (vgl. Abb. 1). Das zum Vorschein gekommene archäologische Material wurde von uns spatenstichweise separiert gehalten. In dem Schürf graben Nr. 1. fan­den wir das Grab Nr. 1. In dem Graben gab es hauptsächlich Scherben der Theiss­Tisza-Kultur und aeneolithische Scherben (Taf. VI. 16—20). Einige Scherben aus dem Bereich des ersten Spatenstiches im Profil »A« führen wir auf Taf. I. vor.. Die hier zum Vorschein gekommenen vier Gefässe sind auf Taf. XIII. 12. und auf Taf. XV. 13, 15. abgebildet. Im Bereich des zweiten Spatenstiches fanden wir im östlichen Drittel des Profils in sekundärer Lage einen Flecken von Lehmbeschlag auf Flechtwerk. In der Nähe der Stücke dieses Lehmbeschlages und zwar von diesen etwas östlich kam das Grab Nr. 3 zum Vorschein. Das in diesem gefundene keramische Material ist den vorigen Stücken ähnlich (s. Taf. IL ; XIII. 3, 5, 6, 15; XV, 5). Die Fundstücke aus dem Bereich des dritten Spatentisches: in dem XLIII. Block beobachteten wir einen an Scherben reichen Fleck von aschehaltiger Erde. Eine ähnliche Erscheinung zeigte sich auch in dem XXXIV. Block, nahe des We­ges. Nahe dem Rand des XXXV. Blockes kamen Bruchstücke eines grösseren Ge­fässes und in einem Haufen feinere kleine Bruchstücke zum Vorschein. An der östlichen Wand des Profils machte sich der Durchschnitt eines berandeten Herdes bemerkbar. Er war von ovaler Form mit einer Längsachse von 136 cm. Die Grösse der kleinen Achse Hess sich nicht feststellen, weil sie früher in der Längsrichtung durchgeschnitten wurde. Die Nordseite des Herdes war mit einem Rand, bzw. mit einem 30 cm hohen Windschiirm versehen. Er wurde fünfmal erneuert. Jeder neuere Lehmanstrich sonderte sich gut ab von der darunter befindlichen 1,5 cm dicken Aschenschicht. Vor dem Herd fanden wir eine Abfallgrube, deren Form genauer nicht bestimmt werden konnte. Der Bereich des dritten Spatenstiches lieferte im Vergleich mit den übrigen nur beiläufig ein Fünftel an Scherben (Taf. III; XV, 2, 4; XIII, 8, 10). Das weist darauf hin, dass diese Schicht zwischen zwei Ansiedlungsfä­chen den Übergang bedeutet. Obgleich wir ein sterile Schicht nicht gefunden haben kommt dieser Schicht in stratigraphischer Hinsicht dennoch auch die Rolle einer Scheideschicht zu. In dem Bereich des vierten Spatenstiches haben wir vor dem Herd T/1 ein Pfahlloch von grossem Ausmass aufgemacht. Das Füllungsmaterial bestand aus Schollen von gebranntem Lehmbewurf auf einem Flechtwerk. Unterhalb des dritten Grabes, bzw. in seiner Nachbarschaft befand sich ein zusammengeschrumpftes Hun­deskelett. Neben der nördlichen Wand des Profils wurde ein kreisförmiger, aschen­58

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