Liska András - Szatmári Imre: Sötét idők rejtélyei. 6-11. századi régészeti emlékek a Kárpát-medencében és környékén - Tempora Obscura 3. (Békéscsaba, 2012)

Ján Beljak - Noémi Pazinová: Das Geheimnis der Frühmittelalterlichen Wälle im Zvolener Talkessel (Slowakei)

DAS GEHEIMNIS DER FRÜHMITTELALTERLICHEN WÄLLE... M. Mácelová durch/’4 In Objekten mit Keramik aus dem 8. und aus der ersten Hälfte des 9. Jhs. wurden Bronzeschmücke und Halbwaren der sg. awarischen Provenienz gefunden. Eine inkrustierte Perle präsentiert einen anderen awarischen Fund aus dem 7. Jh. aus Cerin- Cacin. ’5 Diese Funde können auch als Beweis für das Umziehen der slawischen Bevölkerung aus den Regionen wie Eipeltal oder Unteres Grantal in die Gebirgsgebiete der Mittelslowakei dienen. Anderer Grund dafür konnte der Handels- oder Kriegskontakt unter den Einwohnern dieser Regionen sein. Slawische Besiedlung aus der Zeit vor der Entstehung des Großmähri­schen Reiches ist in Sliac an zwei Fundstellen bestätigt: in der Straße MDZ 12-14 und Na kút. Im südöstlichen Teil des Zvolener Talkessels ist die Besiedlung aus dem 8. und aus dem An­fang des 9. Jh. an weiteren Fundstellen bestätigt: Lieskovec - Pod Hrádkom, Vigfas-Pstrusa (Fundstelle Kostolisko) und Kalamárka in Detva. Für die Region des Grantals war eine Entdeckung aus dem Jahre 2009 bedeutend. Im nörd­lichen Teil der Stadt Banská Bystrica, im Stadtteil Senica wurden während des Autbaus der Autobahn RI, nicht weit vom Zusammenfluss von Gran und Selciansky Bach, Objekte aus dem Frühmittelalter entdeckt. Insgesamt 29 Siedlungsobjekte befanden sich auf der Fläche von 40 x 25 m. Meistens waren das Gruben, deren Funktion unbekannt war. In sechs Fällen wurden Pfahlgruben identifiziert. Auf der Grabungsfläche wurden drei Superpositionen fest­gestellt. Der Grundriss der Siedlungsgruben war meistens oval mit senkrechten oder mit sich zum Boden verengten Wänden. Vereinzelt befand sich in den Gruben eine kompakte Stein­schicht (z.B.. Objekte 10, 11. 18). ln der Füllung von Objekten dominierte die aus Ton gefer­tigte Keramik, mit der Beimischung von Sand und kleinen Steinen. Es wurden auch Tonwirtel und Fragmente der Eisengegenstände gefunden. Die Keramik wurde mit mehrfachen Wellen­linien oder mit waagrechten, senkrechten, einzeiligen oder mehrfach geritzten Linien ge­schmückt. Die osteologischen Funde wurden nur im geringen Maße vertreten, was mit der chemischen Zusammensetzung des Unterbodens und mit der Füllung der Objekte zusammen­hängt. Das Gebiet, wo sich die Fundstelle befindet, ist stark versumpft. Das letzte Objekt wur­de in der Entfernung ca. 150 m östlich vom der Haupt-Grabungsfläche gefunden. Die hier do­kumentierte Siedlung wurde auf Grund der typischen Ornamente der Keramik in die Zeit vor dem Großmährischen Reich (8-9. Jh.) datiert. Es bestätigt, dass die Slawen zu dieser Zeit auch in die weniger günstige Gebiete über 350 m über NN durchdrungen. Ein Grund dafür war of­fensichtlich ein Interesse am Hüttenwesen. 34 35 34 ZÁBOJNÍK 2004. 109. 35 ZÁBOJNÍK 2004. 86. Es muss erwähnt werden, dass es Zweifel gibt über die Fundsituation. Der Fund selbst ist leider schon nicht mehr auffindbar. 313

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