Liska András - Szatmári Imre: Sötét idők rejtélyei. 6-11. századi régészeti emlékek a Kárpát-medencében és környékén - Tempora Obscura 3. (Békéscsaba, 2012)

Ján Beljak - Noémi Pazinová: Das Geheimnis der Frühmittelalterlichen Wälle im Zvolener Talkessel (Slowakei)

JÁN BELJAK - NOÉMI PAZINOVÁ Während des 9. Jhs. wurde die Dichte der slawischen Besiedlung im Zvolener Talkessel höher. Es wurden mindestens 20 Fundstellen aus dieser Zeit bestätigt. Ein typisches Merkmal für die Entwicklung in der großmährischen Zeit (letzte zwei Drittel des 9. Jhs.) und in dem Zeitalter nach dem Untergang des Großmährischen Reiches (10. Jh.) ist die Entstehung der Burgstätten in höheren Lagen. Die Burgstätte über dem Zusammenfluss von Slatina und Neresnica im Zvolener Stadtteil Mőt’ová, Flur Priekopa war im 9-11. Jh. ein wichtiges Zentrum. Im Innenareal, der einen typi­schen Grundriss eines Hofes hat, wurde während der Forschung kein größerer Bau entdeckt, nur Blockhäuser. Der Burgwall befindet sich 1 km nordöstlich vom Wall Drahy. Im Wallpro­fil, welch das das Areal vom Süden schützte, wurden zwei Bauphasen der Fortifikation festge­stellt. Großmährischer Teil hatte eine Form des unregelmäßigen Rechtecks, dessen Fläche 1 ha groß war. Zu dieser Zeit wurde die kleine Burg mit einem Stein-Erde-Wall befestigt. Zum Aufbau der steinernen Schildmauer, die 1.6 m stark war, wurde Granulit aus dem Steinbruch Hrádok bei Lieskovec verwendet. Im 10. Jh. wurde auf der Destruktion der Steinmauer ein Wall mit Kammerkonstruktion und Benne auf der Außenseite aufgebaut. Den Kammergrund bildeten horizontal gelegene Balken, die mit vertikalen Pfählen stabilisiert wurden.36 Der Kör­per des Schutzwalls befindet sich auf der südlichen Seite der Burgstätte. Die Verteidigung verstärkte eine Pfahlgrube, deren Tiefe 5,5-7 m war. Die Höhe des Walls erreicht noch Heute 2,9 m. Die Ausgrabung leitete in den Jahren 1988-1992 M. Mácelová. ln der letzten Phase der Besiedlung wurde eine gemauerte Steinbefestigung auf dem Ton-Stein-Wall aufgebaut. Die Burgstätte ging im frühungarischen Zeitalter im 11. Jh. unter. M. Mácelová hält die Burgstätte Priekopa in Zvolen-Mőfová für das Verwaltungszentrum der Mikroregion Zvolen und Sliac.37 38 39 A. Ruttkay hält diese Wachburg für die älteste Siedlungsform des Zvolener königlichen Komi- tats.3x Nach T. Stefanovicová ist es ein regionales Verwaltungszentrum/9 Unserer Meinung nach es handelt sich um eine Wachburg, die den Zugang in die Region Zvolen vom Süden schützte, ähnlich wie die älteren Linienwälle in der Fundstelle Drahy und vielleicht auch Bukovinka. Im östlichen Teil des Zvolener Talkessels befindet sich eine Burgstätte in Detva-Kostolná und in Kalamárka. Ihre Anfänge stammen aus der Zeit der Entstehung des Fürstentums Nitra. Ein Beweis dafür sind die Funde aus dem Zeithorizont Blatnice-Mikulcice in Detva-Kala- márka. Im Zeitalter nach dem Großmährischen Reich wurde diese Burgstätte mit Steinplatten befestigt. Während ihrer Existenz spielte sie eine wichtige ökonomische und Verteidigungs­36 MÁCELOVÁ 1993. 35-39; 37 MÁCELOVÁ 1993; MÁCELOVÁ 1998. 402. 38 RUTTKAY 1999. 21; RUTTKAY 2002. 145. 39 STEFANOVICOVÁ 2000. 13. 314

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