Nagy Gyula (szerk.): A Szántó Kovács János Múzeum Évkönyve (Orosháza, 1963-1964)
Oláh Andor: Egy orosházi kenőasszony tudománya
Andor Oláh: ÜBEB DIE KUNSTGRIFFE EINER BÄURISCHEN MASSEUSE IN OROSHÁZA Der Verfasser beschreibt die Lebensgeschichte, die wissenschaftlichen Prinzipien und die Hellpraxis einer Bauernaasseuse von Orosháza. Sie beschränkt sich nicht auf das Massieren, sie sammelt und vertreibt auch Heilkräuter, ist im Bleigiessen beschlagen, sie kennt und heilt Zahn-* Augen-, Kinder- und Hautkrankheiten und befasst sich auch mit Chirurgiechon Eingriffen und der Behandlung interner Krankheiten /%. B. sie bringt verrenkte Glieder in Ordnung usw./. Sie versteht sich sogar auf die Beb.ano.lung und Prophylaxe gewisser Tierkrankheiten. Der Aufsatz beschreibt eingehend ihre Technik des Masaieren3. Die wichtigsten Grundbewegungen werden aufgezählt,vom Streicheln bis zum Kneten und Schlagen, und bringt die volkstümlichen Benennungen dieser Bewegungen. Die Masseuse von Orosháza geht beim Massieren systematisch und planmäasig vor, ebenso, wie auch die übrigen Bauernmac3eusen. Die Methode wird auch definiert: "Immer müssen beide Daumen arbeiten" /d. h., beim Massieren sind hauptsächlich die zwei Daumen tatig/, "Alle machen es so: die Rechte geht voran"; "Niemals nach unten massieren, immer nur nach oben"; "Immer in Richtung des Eluti-s und nicht entgegengesetzt massieren" - sagt sie. Belm Massieren ist sie bestrebt,die wehen Punkte die Knoten unter der Haut, die starren Muskeln zu finden und ihre Tätigkeit auf diese Stellen konzentrierend, den "Krampf", die Knoten zu lockern, die Starrheit, die Schmerzen zu lindern. Der Verfasser beweist, dass sie sich beim Massieren nicht einzig auf phy8ikotherapische Eingriffe beschränkt, sondern auch eine primitive Psychotherapie anwendet. Es wird bewiesen, dass die systematische Massage dem uralten apotropäischen Ritus entspricht, die Bewegungen sind letzten Endes symbolisch-magische Bewegungen /sie betont z. B. die ausschlaggebende Rolle des Daumens, wobei man an die bekannte Rolle de3 Daumens in den Riten zum Austreiben des Bösen zu denken hat/. - Schliesslich werden lene Krankheiten angegeben, bei denen der Yolksbraucb. öle Massage indiziert. Nach diesem allgemeinen Teil wird die spezielle Massage- Technik im Falle der "szimádra" oder auch "szünádra" genannten Krankheit beschrieben, Dieser Begriff entspricht vielleicht der Kagenneuro3e, dem Bcemheldachen gaatro-cardinalen Syndrom am ehesten. Die theoretische Kenntnis und die Praxis der Bauernmasseuse von Orosháza wird mit dem Material der volkstümlichen Heilkunst‘im Komitat Békés /aus eigener Sammlung/ verglichen, woraus hervorgeht, dass sich die Kenntnisse der Bauernmasseuse organisch in die volkstümliche Anschauungs-