Nagy Gyula (szerk.): A Szántó Kovács Múzeum Évkönyve (Orosháza, 1959)

Nagy Gyula - Beck Zoltán: Jeles napokra vonatkozó Orosháza környéki népi hiedelmek és babonák

218 AUF BESONDERE TAGE BEZÜGLICHER VOLKSGLAUBE UND ABERGLAUBE IM KREIS VON OROSHÁZA (Auszug) In Erkenntnis der kulturhistorischen Bedeutung, die dem Volksglauben und dem Aber­glauben zukommt, hat der Museumsdirektor Gyula Nagy in der 40er Jahren unter Zuhilfe­nahme der Pädagogen und der Schuljugend von Orosháza den in der dortigen Gegend ver­breiteten Aberglauben und Volksglauben erforscht. Es war eine nützliche Aufgabe, denn Volksglaube und Aberglaube werden mit der Entwicklung der Technik und der Verbreitung des naturwissenschaftlichen Denkens aus dem Leben des Volkes immer mehr verdrängt. Es is bekannt, dass der Aberglaube sich hauptsächlich in jenen historischen Epochen verbrei­tete und das Tun und Lassen der Menschen Beherrschte, in denen der Bildungsgrad des Volkes niedrig war, und Kriege und Naturkatastrophen das Leben gefährdeten. In unserer heutigen Gesellschaft hangt die Befriedigung der wirtschaftlichen und kulturellen Bedürfnis­se der Menschen nicht von Zufällen und übernatürlichen Kräften ab. sondern wird durch ein von naturwissenschaftlichem Denken geleitetes Planen und Handeln gesichert. Dennoch muss der Kampf gegen den in vielen Fällen schädlichen Aberglauben weiter geführt wer - den, um ihn aus dem Leben der Menschen vollständig zu beseitigen. Eben aus diesen Er­wägungen heraus war es wichtig, die abergläubischen Bräuche unseres Gebietes einzu­sammeln. Die meisten abergläubischen Bräuche beziehen sich auf die Viehzucht und den Acker­bau. Dies erklärt sich durch die geographischen und wirtschaftlichen Verhältnisse unserer Gegend. Unter den .Beiden bäuerlichen Hauptbeschäftigungen ist der Aberglaube in der Vieh­zucht Häufiger, und ganz besonders yiele solcher Vorstellungen hängen mit der Kufchaltung und der Geflügelhaltung zusammen. Ausserdem sind aber viele abergfábische Bräuche auf­gezeichnet worden, die sich mit Zauberei, den Naturelementen, der Wahrsagerei, dem Ehe - leben, der Kindererziehung und dergleichen mehr befassen. Es gibt auch Aberglauben, der mit der Nahrung und mit der Kleidung verknüpft ist. Aus der Sammlung, die die Beschreibung vieler tausend abergläubischer Bräuche enthält, sind in vorliegendem Band diejenigen mitgeteilt, die sich auf besondere Kalendertage beziehen. Die vollständige Sammlung wird den Archiven des Szántó-Kovács Museums in Orosháza und denen des Budapester Ethnographischen Museums übergeben. Orosháza Zoltán Beck

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