Nagy Gyula (szerk.): A Szántó Kovács Múzeum Évkönyve (Orosháza, 1959)

Nagy Gyula - Beck Zoltán: Jeles napokra vonatkozó Orosháza környéki népi hiedelmek és babonák

215 Wahlbezirkes Orosháza. Im Rechenschaftsbericht sind viele wertvolle Angaben enthalte n, zumal Táncsics auch von heute bereits vergessenen Volksbräuchen und vom damaligen Leben und den kulturel­len Zuständen des L ndvolkes ein lebhaftes Bild entwirft Neben diesem wichtigen Dokument sind auch noch die zwei Akten interessant, von denen die eine das Verbot von Táncsics' Blatt «Arany Trombita» (Goldene Trompete) zur Verhinderung seiner Wahl in Orosháza enthält und die andere, die das Verbot widerruft, Das Andenken an Táncsics wird in Orosháza vor allem vom Lehrkörper und der Schul­jugend des nach ihm benannten neuen Gymnasiums gepflegt. Auch die hier veröffentlichten Dokumente hat ein L ehrer des Gymnasiums im Staatlichen Archiv in Gyula gesammelt. Orosháza László blek WIE SICH DAS VOLK AN DEN GROSSEN SCHNITTERSTREIK VON 1906 IN DER UMGEBUNG VON OROSHÁZA ERINNERT (Auszug) Im letzten Jahrzehnt des 19. Jhs. flammte in Ungarn, namentlich in den von den Flüs­sen Theiss und Maros begrenzten Komitaten, eine Landarbeiter- und Armenbauern-Bewe­gung von durchschlagender Kraft auf. Um die Mitte der 90er Jahre hatte sich die Bewe - gung auf die ganze Grosse Tiefebene ausgedehnt. Dam ebbte sie ab, lebte ober im ers­ten Jahrzehnt des neue* Jahrhunderts in einem Schnitterstreik, der sich auf einen grossen Teil des Landes ausbreitete, wieder auf. Von dem Schnitterstreik im Jahre 1906 ware* dreiundzwanzig Komitate betroffen. Der vorliegende Aufsatz enthält di« Erinnerungen der Teilnehmer an dem Schnitter - streik i* Orosháza und Umgebung und die der Augenzeugen. I* der erste* Hälfte de* Aufsatzes werden die Arbeitsverhältnisse der Feldarbeiter auf de* Grossgütern um die Jahrhundertwende geschildert. Eine Schnitterbande bestand im allgemeinen aus sechs Sen­senmännern, jeder Sensenmann nahm sich eine Binderin, die das geschnittene Getreide in Garbe* band. Ein Schnitter hatte im Durchschnitt die Ernte von 10 Katastraljoch, (5,7 ha) zu schneiden. Auf grosse* Gütern arbeiteten oft zeh* bi« zwölf Schnitterbanden. Eine Maschinenbande, di« deg Drusch zu bewerkstelligen hatte, bestand aus vierundzwanzig Personen. Die Bande wutde von dem Bandenwirt geführt, und alle Banden zusammen un­terstanden dem Unternehmer. Die Schnitter arbeiteten auf Anteil, das heisst sie bekamen für ihre Arbeit kein Geld, sondern einen gewissen Anteil an der Ernte. Ausserdem er­hielten die Arbeiter wöchentlich eine sogenannte Konvention, mit anderen Worten: Lebens­mittel. Einem Schnitter gebührten für eine Woche 10 kg. Weizen, 1 kg. Sneck, 1 kg, Gemü­se (Bohnen oder Linsen), 1 / 4 kg. Salz, 1 11 Branntwein. Die Garbenbinderin wurde vom

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