Nagy Gyula (szerk.): A Szántó Kovács Múzeum Évkönyve (Orosháza, 1959)

Nagy Gyula - Beck Zoltán: Jeles napokra vonatkozó Orosháza környéki népi hiedelmek és babonák

214 TÁNCSICS-DOKUMENTE IM STAATLICHEN ARCHIV, GYULA (Auszug) Die hier veröffentlichten Schriften beziehen sich auf Mihály Táncsics (1799-1884) . eine hervorragende Gestalt der ungarischen Geschichte, der Literatur und des politischen Lebens seines Jahrhunderts, Der in Ácsteszér geborene Mihály Stancsics. ein Kind ar­mer Bauern, der seinen slawischen Namen zur Erinnerung an den 15. März 1.846 und seine Befreiung aus dem Gefängnis auf die ungarisch leichter auszusprechende Form Táncsics änderte, gehörte zu dem Typus der sich aus eigener Kraft empor arbeitenden Menschen. Schon in früher Jugend als Webergeselle begehrte Táncsics gegen die sozialen Un­gerechtigkeiten auf und machte mit eisernem Fleiss aus sich einen Dorfschuliehrer. um schliesslich ein Lehrer seiner ganzen Nation zu werden. Mit seinem mutigen Bekenner - tum. dem unerschütterlichen Glauben an die Zukunft und an das Volk, seiner Freiheits - liebe und seinem echten Revolutionärertum wurde er zum Vorbild nicht nur seiner Zeit­genossen, sondern auch der Nachwelt. Der Name Táncsics ist heute ein Sinnbild der Revolution, sein Mut und seine Ge - sinnungstreue hateem manchen Dichter zu Gedichten über ihn begeistert, und selbst Ps - töfi schwebte die Gestalt Táncsics' vor. als er seinen Silvester, den Helden der poeti­schen ErzäTilung Der Apostel schuf, in der er sein politisches Glaubensbekenntnis ab - legte. Das Komitat Békés hatte verschiedentlich Beziehungen zu Táncsics. Einmal wurde er von den Städten Békés und Szarvas zum Parlamentsabgeordneten gewählt. doch behielt Táncsics damals das Mandat des Wahlbezirkes Siklós. Während der Freiheits - kämpfe 1848-49 lud Táncsics den einzigen Buchdrucker des Komitates, Lipót Réthy aus Szarvas, nach Debrecen ein, damit er der revolutionären Regierung zur Verfügung ste­he. Nach dem Zusammenbruch des Freiheitskampfes hielt sich Táncsics in Gyulavári ver­borgen, wo er das Manuskript eines seiner Werke dem Obernotar János Ded© zur Auf - bewahrung übeigab. Dieser aber vernietete es aus Furcht vor der Verfolgung während der Bach-Ära (so genannt nach dem damaligen österreichischen Innenminister Bach , der die GewalJherrschaft auf die grausamste Weise handhabte). In den Jahren 1869-72 unterhielt Táncsics engere Beziehungen zu der Stadt Oros­háza. Er wurde zum Abgeordneten dieses Wahlbezirkes gewählt, den er drei Jahrs lang im Parlament vertrat. Von den mitgeteilten Dokumenten ist gerade ein Rechenschaftsbericht, den Táncsics nach einem Besuch in seinem Wahlbezirk verfasste, das wertvollste. Diese heuts schon soviel wie unzugängliche Schrift fasst nicht nur Táncsics’ politische Forderungen: das allgemeine Wahlrecht, die Inpachtgabe der ärarischen und kameralischen Güter, die allgemeine Wehrpflicht, ein modernisiertes Schulsystem, eine zweckmassigere Einteilung der Komitate, die Gründung von Lesevereinen auf den Dörfern usw. bündig zusammen . sondern enthält auch eine eindringliche Beschreibung des damals noch weitausgedehnten

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