Nagy Gyula (szerk.): A Szántó Kovács Múzeum Évkönyve (Orosháza, 1959)

Nagy Gyula - Beck Zoltán: Jeles napokra vonatkozó Orosháza környéki népi hiedelmek és babonák

210 Die zahlreichen Widersprüche der chronologischen und territorialen Einteilung in Bet­racht ziehend, können wir keine davon zur Grundlage unserer Untersuchung machen. Nach unserer Auffassung muss eine Analyse der mit dem Schwert Zusammenhängen den Rten mit der Untersuchung der wirtschaftlichen und sozialen Struktur der gegebenen Zeit begon­nen werden, auf Grund deren man zu der Einsicht kommen wird, dass in den Gebieten, wo ein Schwerterkult blühte, in jedem Fall eine gleichgerichtete Entwicklung vor sich ging (in Auflösung begriffene Urgemeinschaft, militärische Demokratie). Auch im Karpatenbecken war die Lage eine solche, und es kann festgestellt werden, dass in diesem Zeitalter (in der frühen Eisenzeit), die früheren Götterbilder durch neue abgelöst wurden. Damals dürf­ten neben den Naturkräften die gesellschaftlichen Faktoren zum Gegenstand religiöser Ver­ehrung geworden sein, namentlich der Kult eines oder mehrerer Kriegsgötter begonnen ha­ben. Bei der Untersuchung der S.chwertfunde kommen wir zu dem Schluss, dass in dem betreffenden Gebiet die Verehrung eines Kriegsgottes in Form des Schwertes bekannt ge­wesen sein dürfte (vgl. den Fund von Daröc und zum Teil andere Schwertfunde),doch auch Schwertopfer dürften Brauch gewesen sein (vgl. die behandelten Funde, mutmasslich eie Teil der Kriegsbeute). Hódmezővásárhely Gyulf Gazdapiinetai UNTERGEGANGENE DÖRFER AUS DEM 11. BIS 16. JH. IN DER UMGEBUNG VON KARDOSKUT. TÓTKOMLÓS UND BÉKÉSSÁMSON (Auszug) In der Zeit der Könige aus dem Hause Árpád war die Grosse Tiefebene mit kleinen Dörfern dicht bebaut. Diese wurden während der Tatarenzüge 1241 und 1242 und wäh­rend der anderthalb Jahrhunderte anhaltenden Türkenherrschaft, sowie in den darauf iol - genden Befreiungskriegen zu Hunderten zerstört. Ihre Spuren sind nur in den Urkunden und in archäologischen Funden vorhanden. Ihr Platz lässt sich heute nur durch Lokal­augenschein* feststeljen. In unserem Aufsatz sind die durch Lokalaugenschein ermittelten Ergebnisse mitgeteilt, die sich auf die einstigen Dörfer im östlich der Theins gelegenen Teil der Grossen Tiefe­bene, im Gebiet des Komitates Békés, im Umkreis der Gemeinden Kardoslcút, Tótkomlós und Békéssámson beziehen. Wir haben uns in der Hauptsache drei Aufgaben gestellt. Die Loge des Dorfes sollte festgestellt und die Siedlungsform ermittelt werden; die bisher zum Vor­schein gekommenen mobilen und immobilen Funde sollten beschrieben und die archäologi­schen Funde mit den urkundlichen Angaben verglichen werden. Im Laufe unserer Untersuchungen haben wir in der Gemarkung der erwähnten drei Gemeinden die Lage von zehn Dörfern festgestellt (Tafel 1, 1-10). Abgesehen von der Aufzählung der zum Vorschein gekommenen Funde, konnten wir zwei grundlegend wich­tige Erscheinungen beobachten.

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