Nagy Gyula (szerk.): A Szántó Kovács Múzeum Évkönyve (Orosháza, 1959)
Nagy Gyula - Beck Zoltán: Jeles napokra vonatkozó Orosháza környéki népi hiedelmek és babonák
207 RETTUNGSGRM3UNGEN IN DER UMGEBUNG VON OROSHÁZA. (Auszug) 1 / Lager aus der Bronzezeit und Spuren eines Friedhofs aus der Árpádenzeit in der Gemarkung von Orosháza. Im Frühling 1943 wurden etwa 5 km östlich von Orosháza in einer sich aus der so - genannten CsizmadiafTáche erhebenden hügelartigen Erhöhung von Arbeitern beim Strassenbau Gefdsse gefunden. Im Laufe der Authentifikationsgrabungen ergab es sich, dass die Finde in einer Tiefe von 40 bis 70 cm ganz ohne System auf einem ziemlich kleinen Terrain lagen. Die Gefasse dürften nach ihrer Form und ihrer Verzierung (Tafel I, 6.7.9.10) aus der I. bis II. Periode der Bronzezeit stammen. In der Nähe der Gefdsse kamen 64 cm tief die Überreste eines Ofens von unregel - massiger Form zum Vorschein. Seine grösste Länge ist 134 cm. die grösste Breite 1q7 cm. Der mittlere Teil ist kesselartig vertieft. Aus den Trümmern des Überbaus kann man feslstellen. dass er aus verputztem Rohr gemacht war. Die Zeit lasst sich nach den dabei zum Vorschein gekommenen Funden, einem Tongefdss (Tafel I. 2) und einer Münze des Diokletian (284-305) auf das 4. Jh. festlegen. Im Hügel befand sich auch ein ’Friedhof aus der Árpádenzeit. Hier wurden sieben Gräber erschlossen. Die Toten waren mit ausgestreckten oder über dem Becken eingebogenen Armen; beziehungsweise gefalteten Händen ins Grab gelegt worden. Ihre Lage war ostwestlich, mit dem Kopf nach Westen, so dass das Gesicht nach Osten blickte. Erwäh - nenswert ist. dass auf dem Leib der fünf weiblichen Toten eiserne Sicheln lagen (Tafel I. 3} Tafel II). Der Friedhof ist an Beigaben arm. Es kamen nur einige bronzene Schl&fen - ringe (Tafel I, 4,5 u. 8) und ein bronzener Ring mit Vogelgestalt (Tafel I, 1) zum Vorschein, auf Grund deren dürften die Gräber aus der zweiten Hälfte des 11. Jhs. stammen. 2/ Siedlung aus der Árpádenzeit in Békéssámson-Cigánd. Im Herbst 1954 wurden Rettungsgrabungen auf dem Kapellenhügel Bödörcsök. in der Gemarkung der Ortschaft Békéssámson (Bild 1) durchgeführt, wobei eine Kirche aus der Árpádenzeit und ein dazu gehöriger Friedhof entdeckt wurden; in der Umgebung des Hügels konnten die Spuren eines sarmatischen Lagers festgestellt . werden. Die Front der erschlossenen Kirche war annähernd westlich, der Altarraum dementfsprechend östlich gerichtet. Die Länge beträgt 12,40 m, die Breite 5,5 m nach der äusseren Achse gemessen. Der Altarraum ist ein Halbkreis, der innere Radius des Bogens hat eine Länge von 1.7 m. Bei der Freilegung kamen auf beiden Seiten eine Ziegelreihe hoch die Hauptmauern zum Vorschein. Die Frontmauer und ein grosser Teil der Apsis konnte nur auf Grund des gestampften gelben Erdbodens ermittelt werden (Bild 2). Nach dem Grund - riss und den Grabfunden in der Nähe zu schliessen. dürfte die Kirche um die Wende vom 12. zum 13. Jh. in romanischem Stil gebaut und während des Tatarenzuges 1241-41 zerstört worden sein. I