Dankó Imre: A gyulai fazekasság (A Gyulai Erkel Ferenc Múzeum Kiadványai 48-49. kötet. Gyula, Erkel Ferenc Múzeum 1963)
ZUSAMMENFASSUNG. Das Gyulaer Töpferhandwerk hat zwar keine spezifischen Formen und charakteristischen Züge geschaffen, kein selbständiges Töpferzentrum gebildet, ist es doch bedeutend, da es — samt dem Töpferhandwerk einiger benachbarter Dörfer — den Geschirrbedarf eines grossen Gebietes eine geraume Weile befriedigt hat, und so ein schaffender Faktor des hiesigen Volkslebens geworden ist. Das Gyulaer Töpferhandwerk ist heute schon ausgestorben. Es leben im ganzen noch zwei, das Handwerk von Zeit zu Zeit treibende Menschen in der Stadt: sie beschäftigen sich mit Ofenbau. Das Töpferhandwerk von Gyula ist gleichen Alters, wie die Ansiedlung selbst. Das Fundmaterial der vorgeschichtlichen Zeiten ausser Acht gelassen, führen seine Spuren bis zum Mittelalter zurück. Eine der im Mittelalter in Gyula wirkenden 12 Zünfte war die der Töpfer. Die Zunft bestand bis 1872, später vereinigten sich die Töpfer in der Ersten Gyulaer Handwerkergesellschaft (ab 1914 in der Gyulaer Allgemeinen Gewerbekörperschaft). Das Schriftmaterial der Zunft, der Handwerkergesellschaft und der Gewerbekörperschaft ist sehr ärmlich und war nur bei Behandlung des „grossen Prozesses" zu benützen. Diesen Prozess haben die Gyulaer Töpfer von 1896 bis 1944 gegen die Stadt geführt, die ihr, im Jahre 1858 für Lehmgewinnung gekaufte Grundstück von 1 1/2 Joch zur Zeit der Errichtung des die Stadt rings umgebenden Dammes ohne Schadenersatz weggenommen hat. Im Prozess ist kein rechtskräftiger Schiedsspruch geboren. Das Denkmaterial aus dem Mittelalter und der Huldigungszeit ist im Erkel-Ferenc-Museum sehr reich, und es beweist, dass es schon damals ein warenerzeugendes Töpferhandwerk mit entwickelter Technik in der Stadt vorhanden war. Die Verbreitung des glasierten Geschirres beginnt in der Türkenzeit, aber es wird erst im 18. Jahrhundert allgemein. Die Töpfer von Gyula haben vor allem für die hierörtlichen Märkte und die vier berühmten Landesjahrmärkte gearbeitet, sie haben aber auch in der Umgebung ihre Waren verkauft. Ausser der Verbreitung der billigen, in Fabriken verfertigten Hartscherbe-, Stein-, Gusseisen-,